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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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nur für sie selbst waren.
    »Sieben der angenehmeren Gruppen sind anwesend, sowie die Fraktion der Interpreten«, sagte Malloy. »Angenehm in dem Sinne, daß wenig Wahrscheinlichkeit für Pogrome zwischen den Sekten besteht, obwohl gewisse Reibungen erwartet werden müssen. Sie sind sogar erwünscht.«
    »Was ist los mit diesen Leuten?« fragte E.
    »Alles in Ordnung«, sagte Leverett. »Es sind deine, sie alle. Sie glauben und folgen. Sieh sie dir an und liebe sie …«
    »Sie sehen alle aus, als hätten sie einen Schlag auf den Kopf bekommen und wissen noch gar nichts davon«, sagte E.
    »Ankömmling«, sagte Malloy. »Benehmt euch jetzt.«
    Ein Mann näherte sich uns auf geflochtenen Sandalen; er trug doppelt soviel Gewicht wie Elvis jemals mit sich herumschleppte. Auf seinem Pullover war ein Foto des Kings, das von den Worten ER RUHT NUR umgeben war. Er stellte sich vor uns auf, musterte jeden einzelnen von uns; sabberte, als er Malloys Ausweis am Revers las, und wischte sich anschließend mit einem schmutzigen Taschentuch den Mund ab. »Von euch habe ich noch nie gehört«, sagte er; sein Akzent war nicht zu lokalisieren, aber unmißverständlich amerikanisch.
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, sagte Malloy und spazierte mit erhobenem Kopf weiter, als würde er für ein Portrait posieren. Wir folgten.
    »Hast du gehört, Isabel?« sagte Leverett, sobald wir außer Hörweite waren. »Ein erwachsener Mann aus diesem Jahrhundert, der noch nie von Dryco gehört hat. Verstehst du jetzt?«
    »Im allgemeinen herrschen Leute wie dieses Schweinchen Dick auf solchen Cons vor«, sagte Malloy. »Seminare und Theoriegruppen finden in dieser Abteilung statt«, fuhr er fort und zeigte auf eine Reihe doppelter Türen. »Wollen mal sehen, was vor sich geht.« Eine Schriftrolle wurde über den Eingängen abgespult, die die Veranstaltungen und die Räume auflistete, in denen sie man sie finden konnte; die meisten der Anspielungen waren so obskur, daß ich trotz meiner intensiven Elvismus-Studien kaum verstand, welches Thema auf welche Weise behandelt werden sollte. »Jüngste Sichtungen, drüben in Raum drei. Wir wollen mal ein wenig lauschen.«
    Malloy führte uns in den verdunkelten Raum, wobei er sich bemühte, nicht den meditativen Zustand der Zuschauer zu stören. Ich starrte zum Podium, wo ein Mann im mittleren Alter mit einem Zeiger auf einen Schirm hinter sich deutete.
    »… und hier ist der Beweis«, sagte er in genauso amerikanischem Akzent wie der Mann in den Gängen. Ein verschwommenes Foto einer blonden Frau mit Brille bildete sich auf dem weißen Schein ab, der ihn umgab. Ein Raunen ging durch das Publikum; eine Frau mit Kopftuch stand auf, zeigte auf den Schirm und sprach mit französischem Akzent.
    »Das ist ein Foto von einer Frau«, sagte sie.
    »Der King hat sie fotografiert.« Das Publikum akzeptierte seine Worte als Wahrheit; ein entnervendes Schweigen ergriff alle Anwesenden, selbst die fragende Frau. Bevor der Vortragende weitersprach, gingen wir hinaus; sobald wir wieder in den Gängen waren, checkte ich E.
    »Was wird gedacht?« fragte ich so leise wie möglich.
    »Sie sind ganz schön verrückt, oder?« sagte E. »Alle zusammen.«
    »Man würde entsprechende Prozentsätze in jeder beliebigen Gruppe finden«, warf Leverett ein.
    »Aah«, rief Malloy, der ein Stück weitergegangen war, uns zu. »Das hier könnte sich lohnen. Die Interpreten treffen sich hier. Folgen Sie mir, wenn Sie sich trauen.«
    E bremste sich ab, als wir eintraten, und wollte sich abwenden; Leverett nahm seinen Arm und schob ihn hinein in das Meer der Elvii. »Wenn ich die Feinheiten recht verstehe, ist es eine offene Frage, ob die Interpreten eher schamanistischer oder fetischistischer Natur sind«, sagte Malloy laut zu uns, ohne auf die Umstehenden Rücksicht zu nehmen; niemand äußerte eine Meinung zu seinem Kommentar. »Etwas von beidem, würde ich sagen. Sie leben ihren Glauben voll und ganz aus und dienen als Beispiel für alle, wie ein richtiges Leben geführt werden sollte. Berücksichtigen Sie bitte, daß sie sehr launisch sein können.«
    Im Saal mußten sich fünfhundert Interpreten jeden Alters, jeden Geschlechts und jeder Hautfarbe Schulter an Schulter drängen. Jeder einzelne hatte gebauschtes und hochgekämmtes schwarzes Haar; jeder trug ein polychromatisches Kostüm von traditionellem Schnitt, wenn auch amateurhafter Anfertigung. Männliche Kaukasier wagten die weitesten Dekolletes mit gesteifter und toupierter

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