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Ambler by Ambler

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Titel: Ambler by Ambler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler by Ambler
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mich leiden konnte oder mit den britischen Kriegsanstrengungen sympathisierte oder weil er hoffte, nach dem Krieg den absoluten Kassenschlager von mir veröffentlichen zu können, sondern weil er ein echter Verleger war. Er setzte auf Schriftsteller. Ihre Bücher und ihre Erfolge hatten ihm gefallen, also setzte er sich dafür ein, daß sie weiterhin Erfolg hatten. Ich war daher sehr überrascht, daß intelligente und belesene Amerikaner, die sich besuchsweise in England aufhielten, mich wie einen bedeutenden Schriftsteller behandelten. Das owi wußte alles über mich, das Informationsministerium wußte etwas. Die Armee indes sagte, ich solle tun, wie mir befohlen werde, und was das sei, darüber werde allein sie befinden.
    Zum Glück war unser dak zu dieser Zeit ein Berufsoffizier der Indien-Armee, der im Stab des Generalquartiermeisters gedient hatte und kaum Vorurteile kannte. General Carstairs betrachtete seine Untergebenen aus der Filmproduktion mit einer amüsierten und freundlichen Toleranz, die ich nicht vergessen werde. Mit David Niven, der nach Der Weg vor uns nun eine neue Sektion des Armeefilmdienstes aufbauen sollte, die Unterrichtsfilme herstellen würde, suchte ich ihn auf.
    »Sie wollen also losziehen und Soldat spielen?« fragte mich der Direktor ungläubig.
    »Ich glaube, bei der Psychologischen Kriegsführung geht es nicht sehr militärisch zu, Sir.«
    »Na ja, Oberst Niven wird Sie bestimmt bald wieder bei uns haben wollen. Welchen Dienstgrad hat eigentlich dieser Amerikaner Huston?«
    »Hauptmann.«
    »Als Vertreter der britischen Interessen sollten Sie dann wohl auch Hauptmann sein. Wir werden Sie weiterhin in unserer Stammrolle hier führen.«
    Ich war ihm sehr dankbar für diesen Satz. Später war ich ihm dankbar für seinen Weitblick.
    John Huston und ich flogen in einer Transportmaschine der us -Luftwaffe von Prestwick nach Marrakesch. Auf der Landebahn empfing uns Jules Buck, Leutnant des Fernmeldekorps, der, laut John, als »Organisator« fungierte. Er sollte alles arrangieren und war auf Johns Ersuchen von Frank Capra entsandt worden. Jules war Standphotograph in Hollywood und hatte schon früher für John gearbeitet.
    John, ein Sohn des Schauspielers Walter Huston, stand am Anfang seiner Karriere als Filmregisseur. Er war in Nebenrollen aufgetreten und hatte als Drehbuchautor gearbeitet. Für das Drehbuch von Sergeant York , an dem er mit drei anderen Autoren geschrieben hatte, bekam er von Warner Brothers zur Belohnung den Auftrag, bei einem B-Movie Regie zu führen. Es handelte sich um eine Neuverfilmung (die sechste) von Dashiell Hammetts Der Malteser Falke , und das Studio hatte an den unter Vertrag stehenden Schauspielern, mit denen er arbeiten sollte, kein Interesse mehr. Auf der Liste standen u. a. Peter Lorre, Sidney Greenstreet und Humphrey Bogart. Der Film, der Bogart zu erneuter Berühmtheit verhalf, begründete auch Hustons Namen als Regisseur. Als nächstes machte John einen Film für die us -Armee, einen Dokumentarfilm über die Luftwaffe in den Aleuten. In Marrakesch sah ich ihn an jenem Tag zum ersten Mal mit der Pilotenbrille, die er von irgendeinem hohen Luftwaffenoffizier geschenkt bekommen hatte. In seinem langen Gesicht, das wie eine Schuhsohle geschnitten war, sah sie wie ein Filmrequisit aus.
    In gewisser Weise war sie das auch. Auf den Aleuten hatte er von den Luftwaffenleuten nicht nur die Brille bekommen, sondern auch eine etwas übertriebene Sicht der eigenen Stärke und der Unfähigkeit anderer Truppenteile. Sie hatten ihm von ihren neuesten Errungenschaften erzählt, und ihre Berichte von Flächenbombardierungen und Abprallbomben ließen sein Blut erstarren. Sie flogen Angriffe, die ein normaler Soldat aus Fleisch und Blut unmöglich überleben konnte, egal, wie gut er sich verschanzt hatte. Sie hatten ihn sogar davon überzeugt, daß sie ihr Ziel nie verfehlten. In Italien trug er seine Pilotenbrille ziemlich oft, sogar bei Regen. Wenn er Geschützfeuer hörte, suchte er meistens den Himmel nach Flugzeugen ab.
    Nach Italien zu kommen war dann doch schwieriger, als es geklungen hatte. C. D. Jackson, der früher bei ›Time-Life‹ gewesen war und nun als Zivilist das Büro der Abteilung Psychologische Kriegsführung in Algier leitete, tat sein möglichstes. Er deutete mit keinem Wort an – dafür war er wohl viel zu entsetzt –, daß dieses Projekt eines Films über die kleinen Leute von Italien, wie der gute alte Frank Capra in Washington es sich

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