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Ambler-Warnung

Ambler-Warnung

Titel: Ambler-Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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oder ähnlich trockene Methoden an, die Ausbilder manchmal Neulingen aufschwatzten. Die Herausforderung bestand darin, sich gefühlsmäßig aus der Klemme zu befreien und dort zu improvisieren, wo es nötig war. Sonst geriet man in die Gleise der Routine, und was routiniert ablief, konnte von Gegnern vorausgesehen und vereitelt werden.
    Ambler suchte die Straße vor den Baskerton Towers ab. Das Standardverfahren sah eine dreiseitige Blockade vor: an beiden Enden des Straßenblocks würde jeweils ein Team in Stellung gegangen sein, bevor der Van gegenüber angehalten hatte. Tatsächlich konnte Ambler bewaffnete Männer – teils in Uniform, teils in Zivil – mit dem zielstrebigen Schritt erfahrener Abholer von beiden Seiten nahen sehen. Was tun? Er konnte ins Gebäude flitzen und durch den Hinterausgang flüchten. Aber damit würden die anderen gerechnet haben, darauf waren sie vorbereitet. Er konnte sich der nächsten Touristengruppe anschließen und dann versuchen, den am Ende des Blocks stationierten Männern zu Fuß zu entkommen. Aber auch dieser Kurs barg Gefahren. Nicht mehr denken, ermahnte Ambler sich. Nur so konnte er sie überlisten.

    Er starrte den Mann an, der mit der kurzläufigen Waffe in der Hand über den Boulevard auf ihn zuhastete, und zwang sich dazu, sein Gesicht möglichst genau zu betrachten, obwohl gerade ein Regenschauer niederging. Und dann entschied er sich für die gefährlichste aller Möglichkeiten.
    Ambler rannte direkt auf den Mann zu. »Wo bleiben Sie so lange?«, blaffte er. »Beeilung, verdammt noch mal! Gleich ist er weg!« Er fuhr herum und wies mit dem Daumen energisch auf den Eingangsbereich der Baskerton Towers.
    »Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten«, antwortete der Mann mit dem Karabiner. Die beiden anderen, das sah Ambler jetzt, als sie vorbeiliefen, trugen Waffen von Spezialeinheiten: Pistolen Kaliber .45 mit zwölf Schuss im Magazin. Verdammt viel Feuerkraft, um einen einzelnen Mann gefangen zu nehmen. Falls eine Gefangennahme erwünscht war.
    Ambler stakste über die Straße zu dem mit laufendem Motor wartenden Van hinüber. Die Männer waren im Foyerbereich der Baskerton Towers ausgeschwärmt; es würde nur Sekunden dauern, bis sie seine List durchschauten.
    Er näherte sich der Fahrertür des weißen Vans, klappte die Geldbörse auf, die dem Kontrolleur auf Parrish Island gehört hatte, und hielt sie dem Fahrer kurz hin, als weise er eine Plakette oder einen Dienstausweis vor. Er war zu weit entfernt, als dass der Fahrer etwas hätte erkennen können; die Autorität der Geste selbst würde überzeugen müssen. Während der andere sein Fenster hinunterfuhr, begutachtete Ambler ihn.
    Der Blick des Mannes war kühl, wachsam, sein kurzer Hals auffällig muskulös: ein Gewichtheber.
    »Habt ihr Leute mitgekriegt, dass der Befehl geändert worden ist?«, erkundigte Ambler sich. »Er soll nicht mehr gefangen
genommen, sondern umgelegt werden. Und wieso kommt ihr so spät? Wärt ihr eine Minute früher in Position gewesen, wäre schon alles gelaufen.«
    Der Fahrer sagte zunächst nichts. Dann wurde sein Blick kälter. »Dieses Ding, das Sie vorgewiesen haben? Ich hab’s nicht richtig gesehen.«
    Dann spürte Ambler plötzlich, wie die Pranke des anderen kraftvoll sein rechtes Handgelenk umklammerte.
    »Ich hab gesagt, dass ich’s nicht sehen konnte.« Seine Stimme klang leise, bedrohlich. »Zeigen Sie’s noch mal her.«
    Ambler griff mit der linken Hand in seine Windjacke, um die Pistole zu ziehen, die er dem Wachmann abgenommen hatte, aber der hervorragend ausgebildete Fahrer reagierte blitzschnell; mit dem Ballen seiner freien Hand traf er die P7, sodass die Waffe in weitem Bogen davonflog. Ambler musste sofort handeln. Er verdrehte das Handgelenk, riss es an seinen Körper, hob es auf Schulterhöhe und schlug dann mit dem Unterarm, den er wie eine Brechstange benutzte, kräftig nach unten. Dabei knallte der Arm des Fahrers auf die Oberkante der nicht ganz heruntergefahrenen Scheibe.
    Der Mann schrie auf, ließ aber nicht los. Sein Griff war wie ein Schraubstock. Mit der freien Hand tastete er nach einem Fach unter dem Instrumentenbrett, in dem zweifellos eine Waffe lag.
    Ambler ließ seinen rechten Arm schlaff werden, ließ zu, dass der Fahrer ihn näher zu sich heranzog. Dann rammte er ihm die Fingerspitzen seiner flachen Linken wie einen Speer gegen den Kehlkopf.
    Der Fahrer ließ sein Handgelenk los, krümmte sich zusammen und riss mit beiden Händen an

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