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Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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völlig unbegründet war, fie trotzdem fehr zu fätzen weif.«
     
    Der Polizeichef war keine Hilfe, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Während er die Überreste – und diese Bezeichnung entsprach völlig den Tatsachen – betrachtete, strich er über seinen weißen Bart und sagte: »Was werden diese Ungläubigen als nächstes tun?«
    »Wir hoffen, daß Sie uns erst einmal sagen, was diese Ungläubigen hier getan haben, Efendi«, sagte Emerson höflich.
    »Es scheint, daß dieser Mann sich aufgehängt hat, o >Vater der Flüche    »Und dann zu Fuß in die Wüste hinausgegangen ist, um sich selbst zu begraben?«
    »Der >Vater der Flüche< scherzt«, sagte der Polizeichef ernst. »Diesen Dienst muß ihm ein Freund erwiesen haben, aber er hat ihn nicht gut ausgeführt.«
    »Unsinn«, rief ich. »Der Mann wurde ermordet.«
    »Das ist die andere Möglichkeit. Wenn Sie es wünschen, werde ich die anderen Ungläubigen befragen.«
    Er wunderte sich sehr über unser Interesse, denn ihm war es gleichgültig, was die Ungläubigen miteinander anstellten, und er konnte nicht verstehen, daß wir uns für den Tod eines Ungläubigen interessierten, der nicht einmal unser Diener gewesen war. Da ich die Polizeimethoden kannte, lehnte ich sein Anerbieten ab und hielt es auch nicht für nötig, ihm auseinanderzusetzen, daß Hamid kein Kopte war und auch nicht aus dieser Gegend stammte. Diese Geschichte hätte den alten Herrn nur zusätzlich verwirrt.
    Wir verabschiedeten uns von ihm und sahen ihm nach, als er davonritt, während seine barfüßigen Polizisten laufen mußten. Als ich mich umdrehte, um wieder ins Haus zu gehen, hatte Emerson sich mit verschränkten Armen vor der Tür postiert. »Wir können gleich hier draußen warten, Amelia. Die nächste Delegation ist bestimmt bereits im Anmarsch.«
    »Wen erwartest du denn noch?«
    »Jones – wen denn sonst? Er wird die Neuigkeit mittlerweile erfahren haben. Ich habe die Arbeiter früher entlassen, weil sie, nachdem sie alles gehört hatten, zu keiner vernünftigen Arbeit mehr fähig waren. Und bis zum Sonnenuntergang war es ohnehin nicht mehr lang.«
    Und wirklich! Nur wenige Augenblicke später sahen wir in der Ferne zwei Reiter, die sich uns in der vertrauten Formation näherten. Erst als sie schon fast bei uns waren, entdeckte ich die dritte Person. »Guter Gott!« rief ich aus. »Er hat Miß Charity mitgebracht! Emerson, glaubst du etwa, daß sie …«
    »Daß sie die Leiche aufbahren soll? Nein, ich glaube, nicht einmal Bruder Ezekiel würde so weit gehen! Er hat es nur gern, wenn sie ihn wie ein gehorsamer Hund begleitet.«
    Bruder David galoppierte ein Stück voraus und erreichte uns als erster. »Ist es wahr?« fragte er aufgeregt. »Ist Bruder Hamid …«
    »Tot«, sagte Emerson fröhlich. »Sehr tot, sogar äußerst tot, ohne Zweifel tot und …« Er unterbrach sich, weil die anderen herangekommen waren. Charity war so verpackt wie immer, so daß ihr Gemütszustand nicht zu beurteilen war. Allerdings umklammerten ihre kleinen Hände die Zügel so fest, daß die Knöchel weiß hervorstachen.
    Ezekiel stieg ab. »Wir sind gekommen, um unseren armen Bruder zum Begräbnis abzuholen«, verkündete er. »Und um Gottes Fluch auf seinen Mörder zu lenken.«
    »Vorher sollten Sie vielleicht eine Tasse Tee zu sich nehmen«, schlug ich vor.
    Ezekiel zögerte, doch Emerson ermunterte ihn. »Er wird Ihre Wortgewalt verdoppeln und Ihre Stimmbänder stärken!«
    Ich lächelte, während ich in den Wohnraum vorausging. Mein lieber Emerson mochte sich ja über meine Detektivspiele lustig machen, aber er konnte wirklich nicht leugnen, daß er gelegentlich vom selben Fieber heimgesucht wurde. Hier bot sich die Chance, zu erfahren, was die beiden über ihren Mitbruder Hamid wußten.
    Ich wollte John die Peinlichkeit ersparen, vor diesen Leuten erscheinen zu müssen, doch Charitys Gegenwart mußte sich ihm telepathisch mitgeteilt haben, denn er erschien plötzlich verlegen und stotternd und fragte nach unseren Wünschen. Ihn wegzuschicken wäre grausam gewesen, also ließ ich ihn den Tee servieren, obwohl er sich genauso ungeschickt anstellte wie beim letzten Mal, weil er den Mittelpunkt seiner Träume nicht aus den Augen lassen konnte.
    Natürlich sprachen wir nur über Hamids Tod. »Armer Kerl«, sagte David mitfühlend. »Du hast ihm unrecht getan, Bruder, als du sagtest, er wäre fortgelaufen.«
    »Ja, das habe ich«, sagte Ezekiel und blickte triumphierend in die Runde, als

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