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Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Titel: Amelia Peabody 05: Der Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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aber ich wußte, wie ich ihn erreichen konnte; er oder einer der anderen Opiumsüchtigen aus dem Kundenstamm der armen, unglücklichen Ayesha würden wissen …
    Die Tür zur Bibliothek wurde mit der Energie aufgerissen, die meinen geliebten Gatten auszeichnet. Ich begrüßte ihn mit einem Lächeln; er begrüßte mich mit einer leidenschaftlichen Umarmung. »Hallo, Peabody, Wie kommst du voran?«
    »Sehr gut, mein Lieber.«
    »Gut. Dann kannst du sicherlich ein paar Minuten von deiner kostbaren Zeit erübrigen.«
    »Gewiß, mein geliebter Emerson.«
    Er ließ sich auf das Sofa fallen und bedeutete mir, mich neben ihm niederzulassen. Ich setzte mich und beobachtete ihn mit unverhohlener Neugier. Er schien sich ausgesprochen guter Laune zu erfreuen; sein gesamter Körper wurde von unterdrücktem Lachen geschüttelt, und hin und wieder kam ein fröhliches Kichern über seine Lippen. Seine Augen funkelten, und seine Wangen waren von einer anziehenden rosigen Farbe.
    »Was hältst du von einem Whiskey Soda, Peabody?«
    »Mein Lieber, doch nicht um diese Uhrzeit. Es ist noch zu früh.«
    »Nun, ich muß irgend etwas tun, um zu feiern.« Er schürzte die Lippen und atmete in einem langen Pfeifen aus. »Das war wirklich Rettung in letzter Minute! Eine Zeitlang rechnete ich schon …«
    »Was ist es, Emerson? Hast du dein Manuskript fertiggestellt?«
    »Ach das. Nein, es geht um Wichtigeres, Peabody. Ich sag’s dir: Um Haaresbreite bin ich einem entsetzlichen Schicksal entkommen. Willst du mich denn gar nicht fragen, worum es sich dabei handelte?«
    Ein Wahrheitsschimmer zeichnete sich ab. Ich lächelte holdselig. »Aber nein, Emerson, nicht, wenn du geschworen hast, es niemandem zu erzählen. >Ewiges Schweigen< lautete, glaube ich –«
    »Peabody, manchmal kannst du ein richtiger Spielverderber sein. Du sollst drängen und fluchen und mich zum Reden zwingen.«
    »Sieh es für gegeben an, Emerson.«
    Emerson brach in schallendes Gelächter aus. »Danke. Laß mich überlegen, wie kann ich es in Worte … Peabody, wärest du gern die Gattin von Sir Radcliffe Emerson, seines Zeichens Ritter der Königin?«
    »Aber nein, Emerson, das würde nicht zu mir passen«, erwiderte ich gelassen. »Mit Lady Radcliffe angesprochen zu werden –«
    Emerson schnitt mir mit einem verliebten Kuß das Wort ab. »Ich dachte mir, daß du es so sehen würdest. Deshalb habe ich abgelehnt. Ich war allerdings gezwungen, ein kleines Zeichen der Wertschätzung zu akzeptieren.«
    Er reichte mir eine kleine Samtschatulle. Im Inneren befand sich ein Smaragd von erstaunlicher Größe und Reinheit, der in einen Ring eingefaßt und von Diamanten umgeben war.
    »Mein Lieber, wie protzig«, meinte ich, während ich das Schmuckstück begutachtete. »Wie konnte sie nur denken, daß du einen solchen Ring tragen würdest? Ich weiß, sie ist eine ziemlich einfache, unbedarfte Frau, aber –«
    »Verflucht, Peabody!« brüllte Emerson. »Du hast es die ganze Zeit gewußt, nicht wahr? An dem Abend, als ich aus Windsor zurückkehrte und du mich beschuldigtest, ich hätte eine andere Frau getroffen, hast du dich in einer Form ausgedrückt, daß mir nicht klar war, ob du nun Ayesha meintest oder … Peabody, du solltest dich schämen!«
    Wäre ich wirklich die arrogante, durchtriebene Frau gewesen, für die mich gewisse Menschen halten, hätte ich ihn in seinem Glauben belassen, denn das verschaffte mir mit Sicherheit das Charisma übermenschlicher Allwissenheit. Statt dessen lachte ich jedoch und legte meinen Kopf an seine Schulter.
    »Nein, Emerson, ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Bis zum jetzigen Augenblick nicht. Aber als du den Ritterschlag erwähntest – nun, ich kenne nur eine Persönlichkeit in ganz England, die diese Ehre erteilt. Also war der geheimnisvolle Inder ihr engster Diener, der Munshi?«
    »Ganz recht.« Emersons gute Laune hatte sich wieder eingestellt; er mag es, wenn ich meine Fehler zugebe, und er schätzt es noch mehr, wenn ich meinen Kopf an seine Schulter lege. »Sie rief mich zu sich, als offensichtlich wurde, daß der junge Liverpool tief in eine Affäre verstrickt war, die möglicherweise mit einer Mordanklage enden würde. Es war Cuff, der das Beweismaterial gegen ihn gesammelt hatte; und jetzt kannst du dem guten Inspektor vielleicht verzeihen, daß er einige Fakten verschwieg, selbst nachdem der Fall offiziell abgeschlossen war. Ebenso wie ich hatte er Geheimhaltung geschworen. Im Gegensatz zu mir hat er allerdings einiges zu

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