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Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Herrn ein, er solle ihn mit dem Rettungstrupp losziehen lassen), als wir ihn auf dem Weg zum Boot abholen kamen. Bis wir neben der Amelia anlegten, hatte er sich in der frischen Luft schon ein wenig erholt. Trotzdem bestand Emerson darauf, ihn in seine Kabine zu tragen. Ich schickte Daoud nach Abdullah, und wir anderen scharten uns um Ramses’ Bett, wo Cyrus Vandergelt sich bald zu uns gesellte. Da Emerson Pfeife rauchte, hatte ich die Tür offengelassen. Cyrus zündete eine seiner geliebten dünnen Zigarren an.
    Schweigend, unangekündigt, weiß gekleidet und in eine Rauchwolke gehüllt erschien Abdullah wie ein Geist auf der Schwelle. Langsam stand David auf. Keiner von beiden rührte sich. Dann streckte Abdullah die Arme aus, und David warf sich hinein.
    Nachdem das erledigt war, nahmen Abdullah und Daoud am Boden Platz. Das Zimmer war überfüllt, doch wir alle wußten, daß jemand fehlte, und niemand wollte es als erster aussprechen.
    Ramses räusperte sich. »Ich möchte gerne zwei Dinge sagen.«
    »Nur zwei?« fragte Kevin leise.
    Ramses, der Ohren hat wie eine Katze, bedachte ihn mit einem unfreundlichen Blick. »Zuerst einmal stehe ich bei euch allen in tiefer Schuld. Ihr habt euer Leben aufs Spiel gesetzt, um mich zu retten.«
    »Ach, das war doch nichts weiter«, meinte Kevin. »Es hat mir eigentlich Spaß …«
    »Zweitens«, fuhr Ramses fort, »entschuldige ich mich für meinen Leichtsinn und für meine mangelnde Voraussicht. Ihr hättet nicht solche Risiken auf euch nehmen müssen, wenn ich vernünftiger gewesen wäre. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    »Ha«, sagte sein Vater. »Schon gut, mein Junge, es war nicht deine Schuld. Äh … wenigstens nicht ausschließlich.«
    »Ich bin dafür verantwortlich, daß Nefret jetzt in Gefahr schwebt«, widersprach Ramses. »Das ist eine Tatsache, an der nicht zu rütteln ist. Ich kann diesen Fehler nicht mehr ungeschehen machen, aber …« Er hüstelte, weil ihm die Stimme versagte, und sprach dann ruhig weiter: »Aber ich würde mich freuen, wenn ihr euch etwas ausdenken würdet, wie wir sie wieder zurückbekommen.«
    »Ein wahres Wort, beim Jupiter!« rief Cyrus aus. Da es nicht genug Stühle gab, saß er auf dem Boden. Er hatte die langen Beine angezogen, so daß seine Knie das Kinn berührten, und sah so ziemlich lächerlich aus. Sein Blick jedoch war kühl und überlegt. »Deswegen bin ich hier. Schön, daß Sie mich gleich von Ramses’ Rettung benachrichtigt haben. Vielleicht hätte ich nicht mitten in der Nacht hier hereinplatzen sollen, aber ich konnte einfach nicht schlafen, weil ich ständig an das hübsche, kleine Mädchen denken mußte. Wenn wir uns alle gemeinsam den Kopf zerbrechen, kommen wir bestimmt darauf, wohin man sie verschleppt hat.«
    »So gefallen Sie mir, Cyrus«, sagte Emerson.
    »Am besten erzähle ich euch, was ich heute abend herausgefunden habe. Es ist zwar nicht viel, doch wenigstens ein Anfang. Die beiden sind gesehen worden, als sie die Nachmittagsfähre nahmen und in Luxor von Bord gingen. Niemand von der Mannschaft hatte eine Vermutung, wohin sie wollten. Also befragte ich die Droschkenkutscher. Schließlich fand ich einen, der beobachtet hat, daß Nefret und eine andere Sitt in eine Kutsche gestiegen sind. Nach einer entsetzlich langwierigen Debatte waren sich die Männer endlich einig, daß es sich um die Kutsche von Ali Mohammed gehandelt hat. Der war aber mit einer Touristengruppe und unbekanntem Ziel weggefahren, weshalb ich auf seine Rückkehr warten mußte. Ich brauche euch nicht zu sagen«, meinte Emerson leise, »daß es mir wie eine Ewigkeit vorkam. In der Tat dauerte es fast eine Stunde, doch ich hatte keine andere Wahl. Er konnte sich noch an sie erinnern – Nefret vergißt man nicht so leicht – und erbot sich, mich zu dem Hotel zu fahren, in das er sie gebracht hat.«
    »Ins Luxor?« fragte ich, als Emerson eine Pause machte, um seine Pfeife anzuzünden. »Das war unglaublich kühn von diesem Frauenzimmer. Hat sie etwa geglaubt, Nefret dort festhalten zu können?«
    »Ich nehme nicht an, daß sie im Hotel geblieben sind«, antwortete Emerson. »Noch ehe ich meine Nachforschungen fortsetzen konnte, sah ich einige Männer aus der Bar auf die Straße stürmen. Ich erkannte O’Connell; von seinem Begleiter konnte ich zwar nur einen kurzen Blick erhaschen, aber die Galabija und der Turban kamen mir merkwürdig vertraut vor. Deshalb ging ich in die Bar, um mich zu erkundigen, was geschehen war, und ich war wie vom

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