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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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zugestehen«, stimmte Walter mit einem freundlichen Lächeln in meine Richtung zu.
    »Es muß schrecklich aufregend gewesen sein«, sagte die kleine Amelia. (Ich muß daran denken, sie Lia zu nennen.) Wie sie ihrer Mutter ähnelte! Ihre zarte Haut, die sanften blauen Augen und das blonde Haar riefen in mir glückliche Erinnerungen an das junge Mädchen wach, das ich vor langer Zeit ohnmächtig auf dem römischen Forum gefunden hatte. Dieses junge Gesicht strotzte jedoch – dem Himmel sei Dank – vor Gesundheit, und ihre anmutige kleine Gestalt war schlank und drahtig. Nefret warf ihr einen warnenden Blick zu. »Mach dir nicht allzuviel Hoffnung, Liebes. Sethos hat deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die Begegnung rein zufällig war und er alles darangesetzt hätte, sie zu vermeiden. Ich versichere dir, das wird eine langweilige Grabungssaison ohne irgendein aufregendes Abenteuer.«
    »Ganz recht«, sagte David.
    »Absolut«, bekräftigte Ramses.
    »Eine ausgesprochen langweilige Saison«, stimmte ich zu. »Falls Emerson beabsichtigt, seine langweilige Arbeit im Tal fortzusetzen. Ich frage mich, wie du das so lange aushältst, Emerson. Es ist eine Kränkung für uns – uns, die besten Exkavatoren dieses Berufsstandes –, daß wir uns lediglich mit Gräbern beschäftigen dürfen, auf die andere Archäologen nicht das geringste Interesse verschwenden. Wir könnten ebensogut als Dienstmädchen arbeiten, die den Dreck ihrer Vorgesetzten wegschaffen.« Emerson unterbrach mich mit einer heftigen Bemerkung, und Walter, der ewige Friedenstifter, fiel Emerson mit der Frage ins Wort, wann wir aufbrächen. Mit einem zufriedenen Lächeln lehnte ich mich in meinem Sessel zurück und lauschte ihrem Gespräch. Ich hatte die Unterhaltung von dem heiklen Thema weggeführt. Evelyn und Walter hätten niemals erlaubt, daß ihr geliebtes Kind uns begleitete, wenn sie eine drohende Gefahr vermutet hätten. Ich selbstverständlich auch nicht.
    Am darauffolgenden Morgen erhielt ich eine weitere Mitteilung von Mrs. Pankhurst, die mich für besagten Nachmittag zu einer Lagebesprechung ihres Komitees einlud.
    Nefret hatte Lia mit ins Krankenhaus genommen, und die Jungen besuchten gemeinsam mit Walter das Britische Museum. Emerson hatte während des Frühstücks angekündigt, daß er an seinem Buch arbeiten und nicht gestört werden wolle. Ich hatte mich auf einen langen, müßigen Tag mit Evelyn gefreut, die zugleich meine liebste Freundin und meine Schwägerin ist, doch nach kurzem Zögern entschied ich, daß ich an dem Treffen teilnehmen mußte. Auch wenn Mrs. Pankhurst keinerlei Bezug auf ihr früheres Schreiben nahm, wertete ich die vorliegende Einladung als Versöhnungsangebot. Der Brief war relativ geschäftlich gehalten und brachte die Sache in knappen Worten auf den Punkt. Evelyn, eine ebenso glühende Verfechterin des Frauenwahlrechts wie ich, stimmte mit mir überein, daß ich zum Wohle der Sache auch noch die andere Wange hinhalten sollte, doch ihren Vorschlag, mich zu begleiten, sah ich mich gezwungen abzulehnen. »Das ist ein geschäftliches Treffen, verstehst du, und es wäre unangemessen, einen Fremden mitzubringen, insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, daß ich nicht zu den Mitgliedern des Komitees gehöre. Vielleicht beabsichtigen sie, mir das heute nachmittag vorzuschlagen. Ja, das erscheint mir recht wahrscheinlich.«
    Evelyn nickte zustimmend. »Wirst du Emerson von deinen Plänen erzählen, oder soll ich es tun, wenn er aus seiner Raubtierhöhle auftaucht?«
    »Wenn man ihn stört, ist er wirklich wie ein Bär«, stimmte ich ihr lachend zu. »Aber vermutlich sollte ich das besser selbst übernehmen. Er haßt es, wenn ich ausgehe, ohne ihn vorher zu informieren.«
    Emerson saß über seinen Schreibtisch gebeugt und malträtierte mit geräuschvollen Federstrichen ein Blatt Papier. Ich räusperte mich. Er hielt inne, ließ fluchend die Feder sinken und starrte mich an.
    »Was willst du denn hier?«
    »Ich bin für eine Weile außer Haus, Emerson, und fühlte mich verpflichtet, dir das mitzuteilen.«
    »Oh«, sagte Emerson. Er entspannte seine verkrampften Hände. »Wohin gehst du denn?«
    Ich erklärte es ihm. Emersons Gesicht hellte sich auf.
    »Ich fahre dich mit dem Automobil.«
    »Nein, das wirst du nicht tun!«
    »Aber, Peabody –«
    »Du hast deine Arbeit, mein Lieber. Außerdem bist du nicht eingeladen. Das ist eine geschäftliche Zusammenkunft. Zunächst muß ich auch noch einige Einkäufe erledigen, und du

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