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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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finsterer Gesichtsausdruck, die in die Hüften gestemmten Hände, während er diese Tätigkeit beobachtete, hätten jeden in Panik versetzt. Ned fing an zu stottern.
    »Sir … Mrs. Emerson, guten Morgen allerseits, ich freue mich, Sie zu sehen. Jetzt könnten wir Abdullah gebrauchen, nicht wahr? Aber die Paneele werden den Gang schon abstützen, wissen Sie; während ich das Geröll wegschaffe, lasse ich Stützpfeiler anbringen, und ich bin sehr vorsichtig, und ich … äh …«
    »Sicher«, sagte Emerson mit grollender Stimme. Erblickte auf den eingetrockneten Lehm auf den Stufen. »Wasser. Gestern hat es geregnet. Sogar ziemlich heftig.«
    »Es ist kein Schaden entstanden«, erklärte Ned. Seine Stimme klang verunsichert, aber er straffte seine Schultern und sprach mutig weiter. »Wirklich nicht. M. Maspero war gestern hier, und er …«
    »War er das?« fragte Emerson.
    Ramses hatte Mitleid mit seinem unglücklichen jungen Freund. »Vater, unsere Männer sind bestimmt schon eingetroffen. Willst du nicht sicherstellen, daß die Decke im hinteren Teil ordnungsgemäß abgestützt ist? Selim verfügt noch nicht über Abdullahs Erfahrung.«
    Die Pflichterfüllung und die Sorge um die Sicherheit seiner Männer hatten bei Emerson stets Vorrang. Er ließ sich von Nefret und David wegziehen.
    Mit der Erlaubnis seines Vaters verbrachte Ramses die meiste Zeit dieses und auch des darauffolgenden Tages mit Ned zusammen, obgleich ich mir nicht vorstellen kann, daß er eine große Hilfe war. Seine Berichte waren keineswegs ermutigend. Ich hätte ihn natürlich niemals zu Ausflüchten gedrängt, aber ich wünschte mir, er hielte sich etwas mehr zurück.
    »Schon vor dem letzten Unwetter befand sich Wasser im Grab«, sagte er. »Kondens- oder Regenwasser, das durch den breiten Deckenspalt eingesickert ist. Nichts wurde veranlaßt, um die Goldauflage auf den Holzpaneelen zu schützen. Um ehrlich zu sein, wußte auch keiner, wie man das anstellen sollte. Sie ist so brüchig, blättert in weiten Teilen auch schon ab und liegt nur noch lose auf der Oberfläche. Ein Atemzug genügt, und sie löst sich.« Emerson schlug die Hände vors Gesicht.
    »Paraffinwachs«, schlug ich vor, »habe ich oft erfolgreich verwendet.«
    »Daran hatte Ned natürlich gedacht. Aber das hätte mit allergrößter Sorgfalt tropfenweise aufgetragen werden müssen, was eine ganze Zeit in Anspruch genommen hätte.«
    Ängstlich blickte ich zu Emerson, der zwar sein Gesicht verborgen hatte, aber bedrohliche Laute ausstieß. »Nun, was soll’s«, sagte ich fröhlich. »Es wird Zeit zum Aufbruch. Katherine und Cyrus kommen heute zum Abendessen.«
    Ich hatte die Masperos eingeladen, doch Madame hatte sich auf eine früher ausgesprochene Einladung berufen. Im Hinblick auf Emersons Laune und die Tatsache, daß wir noch eine ganze Reihe ungelöster Probleme zu klären hatten, konnte mir das nur recht sein – schließlich ließ sich diese Problematik nur im Kreise unserer engsten Freunde diskutieren.
    Katherines Hauptinteresse galt der Schule, und eine Zeitlang sprach sie von nichts anderem. Der Besitzer des Gebäudes hatte sich als unser alter Freund Mohassib entpuppt, der Katherine überglücklich einen Mietvertrag ausgehändigt hatte. Cyrus war weniger glücklich, daß sie damit einverstanden gewesen war. »Warum bauen wir nicht einfach ein neues Haus? Mit diesem sind überaus schreckliche Erinnerungen verbunden.«
    »Reiner Aberglaube, mein Schatz«, erwiderte Katherine einlenkend. »Die Frau ist tot, und ihre Assistentin ist verschwunden. Sie würde es nicht wagen, sich noch einmal in Luxor blicken zu lassen. Man kann die Schülerinnen nicht einfach im Stich lassen. Keine von ihnen ahnte auch nur irgend etwas.«
    »Mit Ausnahme einiger Frauen aus dem Haus der … aus besagtem Haus«, sagte ich. »Die Behörden haben mir versichert, daß es geschlossen wird.«
    »Zeitweise sicherlich«, meinte mein taktloser Sohn zynisch. »In der einen oder anderen Form besitzen solche Häuser einen starken Überlebensdrang.«
    »Nicht, wenn ich irgend etwas dagegen unternehmen kann«, sagte Nefret heftig. »Mrs. Vandergelt und ich werden ehrbare Beschäftigungen für diese Mädchen finden, als Hausmädchen und Bedienstete, bis sie eine anständige Ausbildung absolvieren können.«
    Cyrus blieb der Mund offenstehen. »Hausmädchen? Wo? Katherine, hast du …«
    »Also, Cyrus, red keinen Unsinn. Die Haushaltsführung liegt in meinem Verantwortungsbereich, das weißt du

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