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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Cyrus wollte nicht, daß sie sich mit gewöhnlichen Hauskatzen paarte.
    Inbrünstig schnurrend schmiegte sie sich an Davids Knie, während Nefret zum Klavier schlenderte. Cyrus zog mich beiseite.
    »Vielen Dank, meine liebe Amelia«, sagte er warmherzig. »Sie haben Katherine eine neue Aufgabe gegeben. Bevor Sie eintrafen, war sie etwas trübsinnig; vermißte die lieben Kleinen, Sie wissen schon.«
    »Sie sicherlich auch, nicht wahr?«
    Katherines Kinder aus ihrer ersten, unglücklichen Ehe gingen in England zur Schule. Ich war ihnen nie begegnet, da sie ihre Ferien gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in Amerika verbrachten; doch Cyrus, der sich immer eine eigene Familie gewünscht hatte, hatte sie in sein großes Herz geschlossen. Wehmütig seufzte er.
    »Ja, meine Liebe, das stimmt. Ich wünschte, ich könnte Katherine überreden, sie in der nächsten Saison mitkommen zu lassen. Ich habe ihr angeboten, Erzieher und Lehrer einzustellen – alles, was sie nur möchte.«
    »Ich werde mit ihr reden, Cyrus. Mir erscheint das eine hervorragende Idee. Es gibt kein gesünderes Klima im Winter als das von Luxor, und die neuen Eindrücke wären äußerst lehrreich.« Er nahm meine Hand und drückte sie fest. »Sie sind die beste Freundin auf der ganzen Welt, Amelia. Was sollten wir nur ohne Sie tun? Sie werden … Sie werden auf sich aufpassen, nicht wahr?«
    »Das tue ich doch immer«, erwiderte ich lachend. »Ebenso wie mein geliebter Emerson. Warum sagen Sie das, Cyrus?«
    »Nun, ich kann mir vorstellen, daß Sie wie immer irgend etwas im Schilde führen. Je ruhiger alles wirkt, um so mehr rechne ich mit einer Explosion. Sie würden meine Hilfe nicht ablehnen, oder?«
    »Lieber Cyrus, Sie sind unser treuester Freund. Allerdings führe ich im Augenblick nichts im Schilde. Ich wünschte lediglich …«
    Doch in diesem Augenblick rief Emerson eindringlich meinen Namen, damit wir uns dem Gesang anschlossen. Emerson hat seine Eifersucht gegenüber Cyrus ziemlich abgelegt, schätzt es jedoch nicht, wenn andere Männer meine Hand zu lange oder zu intensiv festhalten.
    Ich liebe Musik, doch es war eher die Fröhlichkeit als die Qualität der Darbietung, die unsere kleinen, spontanen Hauskonzerte so liebenswert machte. Emerson kann keinen einzigen Ton halten, aber er singt sehr laut und überaus gefühlvoll. Seine Interpretation von »Der letzte Akkord« war eine seiner gelungensten. (Der überwiegende Teil der Melodie besteht aus der gleichen Note, was im wesentlichen dazu beitrug.) Wir sangen noch einige heitere Stücke von Gilbert und Sullivan, und Nefret bedrängte Ramses, sie bei einem Lied aus der neuen Operette von Victor Herbert zu begleiten. Cyrus brachte stets die aktuellsten amerikanischen Musikstücke mit, die noch niemand von uns zuvor gehört hatte. »Das ist ein Duett«, erklärte Nefret. »Ich kann nicht zwei Stimmen gleichzeitig übernehmen, und du bist der einzige, der vom Blatt singen kann.«
    Über ihre Schulter hinweg hatte Ramses den Text gelesen. »Die Verse sind noch banaler und sentimentaler als sonst«, brummte er. »Ich werde nicht ernst bleiben können.«
    Nefret schmunzelte. »Was ist denn so verkehrt an goldenem Haar und Augen so blau? Es ist einfach schwierig, Begriffe zu finden, die sich auf ›braun‹ reimen. Du stimmst mit in den Chor ein: ›Das ist nicht gerecht, mein Schatz …‹«
    Ich muß zugeben, daß ihr Duett sehr gut klang, auch wenn sich Ramses nicht verkneifen konnte, beim letzten hohen Ton in ein bebendes Falsett zu verfallen.
    Nachdem das spontane Konzert mit Cyrus’ Lieblingslied »Kathleen Mavourneen« sein Ende gefunden hatte – während er seine Frau die ganze Zeit über mit Kuhaugen anschmachtete, wie Emerson sich unfein ausdrückte –, traten wir in den Hof, um auf die Kutsche zu warten. Die Nacht war herrlich kühl, und die Sterne funkelten so hell wie Mrs. Stephensons Diamanten. Katherine, Feuer und Flamme für ihren neuen Plan, schlug vor, daß wir am nächsten Tag mit Fatimas Lehrerin in Luxor sprechen sollten. »Unmöglich«, sagte Emerson.
    »Wieso?« wollte ich wissen. »Du kannst mich sicherlich für einige Stunden entbehren. Diese gräßliche Nr. 53 …«
    »Wir werden nicht an Nr. 53 arbeiten. Ich habe eine kleine Überraschung für dich, Peabody. Eine phantastische Neuigkeit! Ab morgen arbeiten wir an Grab Nr. 5!«
    »Wie aufregend«, meinte ich scheinheilig. In diesem geröllgefüllten Grab konnte sich doch nichts Interessantes befinden, und die

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