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Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Nebenabteil mit Sennia und Basima, verwehrten mir die Nachtruhe. Bei Sonnenaufgang gab ich schließlich auf und weckte Emerson, der auf seine provokante Art letztlich in himmlischen Schlummer gefallen war, während ich wach gelegen hatte und nicht einschlafen konnte. Die Störung gefiel ihm gar nicht, dennoch waren wir alle auf den Beinen und angekleidet, als der Zug schließlich mit nur drei Stunden Verspätung in den Bahnhof einlief. Ich war glücklich, als ich die versammelte Menschenmenge bemerkte, auch wenn ich nichts anderes erwartet hatte. Die Rückkehr des Vaters der Flüche an den Schauplatz seiner vielen Triumphe war ein Ereignis, eine Sensation, eine Heimkehr. Sie waren alle gekommen – Yusuf und seine Familie, Katherine in einem besonders geschmackvollen grünen Ensemble, Cyrus, der seinen eleganten Panamahut vom Kopf nahm, als er uns am Fenster gewahrte.
    »Ich sehe weder Ramses noch Nefret«, sagte ich zu Emerson.
    Emerson umklammerte Sennia fester, die auf und nieder sprang und mit beiden Armen winkte. »Hör auf, zu grübeln und zu mäkeln, Peabody. Sie werden schon nicht weit sein. Hallo, Yusuf! (Wie fett der geworden ist!) Salam alaikum, Omar (du alter Halunke). Feisal … Ali …« Sennias Kreischen malträtierte mein Trommelfell.
    »Ramses! Hier bin ich, Ramses! Tante Nefret!«
    Darauf sah ich, wie sie sich den Weg zu unserem Abteil bahnten, Ramses wie immer barhäuptig, Hand in Hand mit Nefret. Emerson packte Sennia, die ihm entwischt war und zur Tür schnellte. »Du trägst sie besser, Daoud, sonst wird sie noch zu Tode getrampelt. Gütiger Himmel, was für ein Menschenauflauf! Komm, ich helfe dir beim Aussteigen, Peabody.«
    Doch als ich meinen Fuß auf die Stufe setzte, wurde ich fest und freundschaftlich gepackt und in eine herzliche Umarmung gezogen – die herzlichste und aufrichtigste, die mir von besagtem Individuum je widerfahren war. Ich sah auf und blickte in das lächelnde, braun gebrannte Gesicht meines Sohnes. »Schön, dich zu sehen, Mutter«, sagte er und küsste mich auf beide Wangen.
    Weitere Umarmungen und Küsse schlossen sich an, begleitet von Händeschütteln und Schulterklopfen – dem Austausch maskuliner Willkommensgrüße. Bertie war nicht mitgekommen; seine Mutter meinte, er solle sich nicht überanstrengen. Cyrus’ überschwängliches Begrü ßungsritual schloss selbst William mit ein, den er gar nicht erwartet hatte und der sich im Hintergrund hielt, bis sein früherer Arbeitgeber ihm kräftig die Hand schüttelte. Natürlich war ich angetan von Ramses’ warmherzigem Empfang. Ich fragte mich nur, was sich dahinter verbarg. Erst am späteren Tag sollte ich es herausfinden. Emerson und ich hatten uns darauf geeinigt, uns zunächst mit Ramses und Nefret zu beraten, wie viel wir den Vandergelts enthüllen sollten, gleichwohl kann man seine Gastgeber nicht unmittelbar nach der Ankunft links liegen lassen. Wir mussten ein herzhaftes Frühstück vertilgen, Berties Genesung lobend erwähnen und Cyrus’ mitreißenden Exkavationsplänen lauschen. Emerson teilte seine Begeisterung, und während sie die Vorzüge von Dra Abul Nagga und dem Tal der Königinnen diskutierten, erzählte mir Katherine von Jumana. Ich erklärte ihr, dass Nefret das Mädchen mir gegenüber bereits erwähnt habe und dass sie mir eine lohnenswerte Kandidatin für eine weitere Ausbildung schiene. Katherine stimmte mir überraschend schnell zu.
    »Ich hielte es für die beste Vorgehensweise – Ihr Einverständnis selbstverständlich vorausgesetzt, liebe Amelia –, wenn Sie sie mit nach Kairo zurücknähmen. Keine der hier ansässigen Schulen vermag ihr irgendetwas Neues zu vermitteln. Cyrus und ich würden uns glücklich schätzen, ihre weitere Ausbildung zu finanzieren.«
    Dessen war ich mir sicher. Zumindest für Katherine war keine Summe zu hoch, wenn es ihr damit gelang, das Mädchen von ihrem geliebten und leicht zu beeindruckenden Sohn loszueisen.
    »Ich habe keine Einwände«, erwiderte ich. »Natürlich möchte ich das Mädchen zunächst einmal kennen lernen.«
    »Das dürfte kein Problem sein«, entgegnete Katherine leicht schnippisch. »Sie ist fast jeden Nachmittag hier.
    Bertie hat angefangen, die Hieroglyphenschrift bei Mr Barton zu studieren, und vorgeschlagen, dass auch sie seinen Unterricht besucht.«
    Cyrus hatte unser Gespräch mit angehört. »Nun, Amelia, erscheint Ihnen das nicht sinnvoll? Ein bisschen Wettbewerb spornt die Studenten nur an, was meinen Sie? Er muss sich anstrengen,

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