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Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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und was ist mit den von Ihnen entdeckten Artefakten passiert? Carnarvon hat sie bekommen, nehme ich an.«
    »Genug davon, Emerson«, warf ich ein. »Dies ist ein gesellschaftlicher Anlass – zumindest wäre er das, wenn du dem armen Mann nicht so zusetzen würdest. Nehmen Sie ein Glas Brandy, Howard?«
    »Danke, Madam, ich glaube, ja.« Verstohlen wischte Howard sich den Schweiß von der Stirn. »Darf ich rauchen?«
    »Aber sicher. Und jetzt erzählen Sie uns, was Sie in Kairo machen.«
    Howard wirkte geheimnisvoll – er versuchte es jedenfalls. »Ich darf nicht darüber reden, Mrs Emerson.«
    »Ah«, erwiderte ich. »Der Geheimdienst. Ich bin sicher, Sie machen sich dort nützlich.«
    »Sie könnten sich wesentlich nützlicher machen, wenn Sie in Luxor die Gräber bewachen würden«, schnaubte Emerson. »Verflucht! Ich bin versucht, einen kurzen Abstecher dorthin zu machen.«
    »Für die Sache des Krieges muss man alles tun, was man kann«, protestierte Howard.
    Der arme Mann schien sich so unwohl in seiner Haut zu fühlen, dass ich es mit einem Themawechsel versuchte. »Howard, kennen Sie zufällig einen arbeitslosen Ägyptologen, der auf der Suche nach einer Anstellung ist?«
    »Warum, stellen Sie einen neuen Stab zusammen?«
    »Nein«, kam Emerson mir aufgebracht zuvor. »Verflucht, Amelia, ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, über die Sache nachzudenken, ehe wir etwas unternehmen.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, Emerson. Sehen Sie, Howard, in dieser Saison sind David und Lia nicht mitgekommen. Ohne die beiden sind wir etwas unterbesetzt und einen erfahrenen Kopisten können wir immer gebrauchen.«
    »Ach ja«, meinte Howard. »Irgendjemand hat mir erzählt, dass sie nicht mitkommen würden. Ich glaube, sie haben ein Kind bekommen. Hat Todros Sie deshalb verlassen?«
    Klatsch und Tratsch, dachte ich. Männer lieben ihn, auch wenn sie es abstreiten. Ich beeilte mich, David von dem Vorwurf der Illoyalität zu befreien, Howards zynisches Grinsen dokumentierte mir indes, dass er Frau und Kind für keine angemessene Entschuldigung hielt.
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen meine Dienste anbieten«, bemerkte er. »Aber ich bin Lord Carnarvon verpflichtet, und ich rechne damit, mit … äh … anderen Aufgaben konfrontiert zu werden. Ich will das nicht vertiefen, da ich noch nichts Genaues weiß.«
    Wir trennten uns bald darauf, und es gelang mir, mich und Emerson aus dem Raum zu bugsieren, ohne dass uns Miss Minton entdeckte. Ich hatte sowieso das Gefühl, dass wir noch früh genug von ihr hören würden. Sie war eine viel zu kompetente Journalistin, als dass sie auch nur eine Informationsquelle ausgelassen hätte.
    Als wir auf dem Heimweg das Dock passierten, gewahrten wir Licht im Salon der Amelia. Emerson brachte das Automobil mit quietschenden Reifen zum Halten. »Sie sind noch wach. Was hältst du davon, wenn wir kurz vorbeischauen und …«
    »Nein, mein Schatz.«
    »Ramses wird interessieren, was Carter gesagt hat über …«
    »Emerson, dies ist ihr erster Abend zu zweit. Ich schätze, Ramses wird andere Dinge im Kopf haben.«
    Als wir jedoch zu Hause eintrafen, erwarteten sie uns bereits im Wohnzimmer. »Aha.« Emerson warf mir einen triumphierenden Blick zu. »Ich war mir sicher, du würdest das Neueste erfahren wollen. Was haltet ihr von einem letzten Whisky Soda, hm? Wir haben Carter getroffen …«
    »Sei still, Emerson«, fiel ich ihm ins Wort. Meine Intuition irrt sich selten, und mir war auf Anhieb klar gewesen, dass ihre Neuigkeit schwerwiegender sein würde als unsere. »Irgendetwas ist passiert. Was?«
    »Nichts, was euch beunruhigen sollte«, erwiderte Ramses. »Ich suchte Nefret davon zu überzeugen, dass es bis morgen warten kann, aber sie bestand darauf herzukommen.«
    »Ein Whisky ist definitiv das Richtige«, sagte Nefret grimmig.
    »Ist es denn so schlimm?«, erkundigte ich mich und nahm das mir von Emerson gereichte Glas – denn der hatte sich inzwischen für eigenständiges Handeln entschieden. Ramses griff nach seinem, und ich bemerkte: »Du favorisierst deinen rechten Arm. Ist ein weiteres Hemd ruiniert?«
    Ramses lachte und Nefrets zusammengekniffene Lippen entspannten. »Mutter, du beliebst zu verharmlosen«, wandte sie ein. »Nicht nur ein Hemd, sondern auch sein bestes Leinenjackett. Nein, Ramses, sei jetzt still; du versuchst, das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen, und das lasse ich nicht zu. Ich werde es ihnen erzählen.«
    Ramses lauschte schweigend, sein

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