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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Hauptquartier muss informiert werden.«
    »Das habe ich bereits getan. Was meinst du, warum ich diese verfluchte Uniform trage? Ich war lange genug im Wasser, um mir die Farbe von der Haut zu waschen, aber ich hatte keine Kleidung, außer meinem Unterzeug, und in diesem Aufzug hätte man mich niemals zu General Chetwode vorgelassen. Schätze, der Offizier, dem ich aufgelauert habe, ist ziemlich sauer auf mich; ich musste mir die Uniform ohne seine Zustimmung ausleihen. Was muss er sich auch so weit von seinem Lager entfernen!« Emerson kannte seinen Sohn zu gut, um diese beiläufige Äußerung zu missverstehen. »Was hat General Chetwode gesagt?«
    Ramses zuckte mit den Achseln. »Was sollte er anderes sagen als ›Pech gehabt, mein Junge, zum Glück sind Sie noch heil herausgekommen‹? Unser Chetwode war bereits auf dem Weg nach Kairo zum Rapport.«
    »Er hatte es ziemlich eilig, aus der Stadt zu kommen, was?«, sinnierte Emerson. »Was hast du dem General berichtet?«
    »Nicht mehr als nötig«, meinte Ramses gedehnt. » Mich klärt auch keiner auf. Verflucht, ich wüsste zu gern, wer für dieses Kabinettstückchen verantwortlich zeichnet. Offenbar wusste General Chetwode nicht, was sein Neffe vorhatte, er hatte lediglich die Information, dass wir auskundschaften und beobachten würden. Ich habe weder das Mädchen noch Sahins Vorschlag erwähnt. Der General hat den Eindruck, dass mein kluges Köpfchen von ganz allein auf eine Fluchtmöglichkeit gestoßen ist. Tut mir Leid, ich hätte direkt herkommen sollen, aber –«
    »Pah«, meinte Emerson mit Grabesstimme. »Du hast getan, was du tun musstest. Trotzdem bin ich nach wie vor der Ansicht, dass das Mädchen es nicht allein initiiert haben kann. Die junge, verwöhnte Tochter eines Aristokraten, aufgewachsen in einem Harem –«
    »Sie hat sich mit westlichen Vorstellungen und Lehren befasst«, unterbrach Ramses. »Aber grundsätzlich hast du Recht. Jemand hat ihr geholfen, aber es muss nicht ihr Vater gewesen sein.«
    »Was du nicht sagst«, schnaubte Emerson.
    »Verzeih mir, Vater. Ich hätte mich intensiver bemühen sollen, ihn zu finden.«
    »Das ist ja völlig absurd«, schalt ich. »Du hättest einer erneuten Gefangennahme nicht lange entgehen können, und wenn du nicht hier aufgetaucht wärst, hätte dein Vater sich in Gaza auf die Suche nach dir gemacht.«
    »Vielleicht hätte ich ihn an meiner Stelle gehen lassen sollen.« Ramses lehnte sich zurück in die Kissen und schloss die Lider. Dunkle Augenschatten zeugten von seiner Erschöpfung. »Ich habe die ganze Geschichte verpfuscht. Es tut mir aufrichtig Leid …«
    Nefret saß im Schneidersitz neben ihm auf dem Diwan. Sie sprang auf, die Goldreifen an ihren Fußknöcheln und Handgelenken klirrten melodisch. »Entschuldige dich nicht ständig!«
    »Genau«, entfuhr es Emerson. »Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss, mein Junge, weil ich dich bedränge. Geh und ruh dich aus.«
    Ramses setzte sich auf und hielt sich seinen Brummschädel. »Er könnte es gewesen sein. Mir blieb nicht die Zeit, um mir ein genaueres Bild zu machen. Ich hätte nicht sagen können, ob die Soldaten einen Gefangenen bewachten oder einen heiligen Mann beschützten. Gleichwohl deutet die bloße Tatsache, dass ich hier bin und nicht in Sahins Zelle, sehr stark darauf hin, dass Sethos in Gaza ist. Es sei denn, wir sollen das glauben … Entschuldigung. Ich scheine Unterholz hinzuzufügen, statt es abzutragen.«
    »Dir blieb keine Zeit, dem Mädchen Fragen zu stellen, vermute ich«, sagte ich. »Und sag jetzt nicht wieder, dass dir das Leid tut!«
    Ramses gelang ein schwaches Grinsen. »Doch, Mutter. Ich habe sie gefragt, wer ihr geholfen hat. Sie beteuerte, dass sie alles allein gemacht hätte.«
    »Sie hat gelogen«, erwiderte ich. »Durchaus verständlich; sie wollte die Anerkennung und deine – äh – Dankbarkeit.«
    Ramses schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht. Ihre Angst war echt. Ihr wisst, wie Sethos vorgeht. Wenn er meine Flucht geplant hat, dann hat er Mittel und Wege gefunden, sie mit dem Notwendigen auszustatten und ihr trotzdem den Eindruck zu vermitteln, dass das Ganze ihre Idee gewesen ist.«
    »Aber wie ist ihm das gelungen?«, wollte ich wissen. »Er hatte weniger als zwölf Stunden Zeit, um einen Plan zu entwickeln und umzusetzen. Er muss um die Identität von Sahins Gefangenem gewusst haben, da er dergleichen bestimmt nicht für einen Fremden riskiert hätte. Woher wusste er, dass du es warst?«
    »Diese

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