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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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einzustellen.
    Wir sahen ihn erst am nächsten Morgen wieder. Es war noch dunkel, als wir uns im Innenhof versammelten. Die Pferde warteten bereits.
    »Lebt wohl«, sagte Sethos. »Gute Reise.«
    Er schüttelte Emerson und mir die Hand. »Wann sehen wir dich wieder?«, forschte ich.
    »Wenn du am allerwenigsten damit rechnest, meine liebe Amelia. Das ist mein Markenzeichen.« Er lächelte. »Ihr werdet bald von mir hören, versprochen. Auf Wiedersehen, Nefret. Gib auf Ramses Acht und versuche, ihn von Gefahren fernzuhalten.«
    »Tu ich doch immer.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Passen Sie auf sich auf, Sir Edward, und versuchen Sie, ihn von Gefahren fernzuhalten.«
    »Bekomme ich denn keinen Kuss?«, erkundigte sich besagter Gentleman.
    Lächelnd reichte sie ihm ihre Hand. »Viel Glück. Und vielen Dank.«
    Wir erreichten Khan Yunus am Vormittag und strebten sofort zum Haus, gefolgt von einer Schar Müßiggänger. Das Tor war verschlossen, zwei Soldaten wachten davor. Als sie uns bemerkten, nahmen sie Haltung an, schulterten die Gewehre, und einer rief: »Es sind sie!«
    »Ts, ts, Ihre Grammatik, junger Mann«, tadelte ich.
    »Wir sind es in der Tat. Lassen Sie uns bitte passieren.« Selim strebte als Erstes zu seinem heiß geliebten Automobil. »Sie haben zwei Reifen gestohlen!«, empörte er sich.
    »Der Schaden ist schnell behoben«, beschwichtigte Emerson und half mir vom Pferd. »Komm, Selim, du kannst später noch an dem Wagen herumbasteln.« Nach einer raschen Überprüfung des Hauses wussten wir, dass es menschenleer war und dass eine ganze Menge fehlte, unter anderem auch fast die gesamte elegante Garderobe von »der Lieblingsfrau«. »Daran lässt sich nun mal nichts ändern«, meinte Emerson. »Zum Glück hatten wir das Wichtigste mitgenommen. Kommt, wir setzen uns in den Salon. Vermutlich werden wir bald Besuch bekommen.«
    »Ja, die Nachricht von unserer Ankunft hat sicher die Runde gemacht«, bekräftigte ich. »Esin, ich möchte, dass Sie hier im Harem bleiben.«
    »Aber warum denn?«, maulte sie.
    »Du stehst auf der Seite des Feindes«, erklärte Nefret.
    »Wenn die Soldaten dich hier finden, nehmen sie dich mit.«
    Ich hätte es nicht so schonungslos formuliert, gleichwohl zeigte ihre Warnung die beabsichtigte Wirkung.
    Esin wurde blass.
    »Das werden wir natürlich nicht zulassen«, sagte Ramses rasch. »Trotzdem, halte dich von ihnen fern und sei leise.«
    »Ich würde zu gern ein Bad nehmen«, seufzte ich.
    »Aber das wird warten müssen, bis wir ein paar von den Dienern zusammengetrommelt haben. Wie wäre es in der Zwischenzeit mit einer schönen heißen Tasse Tee?«

    Die Ineffizienz des Militärs war frustrierend. Sie brauchten eine Stunde, um auf die Nachricht von unserer Rückkehr zu reagieren. Die geöffneten Portale des arabischen Salons waren ein hervorragender Aussichtsposten; wir waren bei unserer zweiten Tasse Tee, als er in den Hof stürmte und ein bedauernswertes Huhn aus dem Weg trat, bevor er abrupt stehen blieb und sich suchend umschaute. Emerson beugte sich über den Sims und rief ihn.
    »Hier oben, Cartright. Gesellen Sie sich doch zu uns.«
    »Wir hätten damit rechnen müssen, dass er kommt«, entfuhr es mir. »Er scheint sich ziemlich unwohl in seiner Haut zu fühlen.«
    Cartright hechtete die Treppe hinauf. Sein Gesicht war gerötet, sein Schnurrbart sah aus, als hätte er daran geknabbert.
    »Sie sind hier«, keuchte er. »Allesamt.«
    »Wie man sieht«, gab ich zurück. »Nefret, haben wir noch heißes Wasser? Major Cartright könnte eine Tasse Tee vertragen. Setzen Sie sich doch, Major.«
    Der junge Mann sank auf einen Stuhl und fuhr sich mit einem Taschentuch über sein Gesicht. »Wo sind Sie gewesen? Wir suchen Sie schon seit Tagen.«
    »So lange bestimmt nicht«, wandte ich ein. »Trinken Sie einen Tee. Wir haben beschlossen, Ihr freundliches Hilfsangebot anzunehmen und nach Kairo zurückzukehren. Wir werden Benzin, Wasser, Proviant und zwei neue Reifen benötigen. War da sonst noch was, Emerson?«
    An der Wand lehnend, die Arme verschränkt, schüttelte Emerson den Kopf, seine Lippen zuckten verräterisch. »Nicht dass ich wüsste. Fahre fort, Peabody, du scheinst die Situation sehr gut im Griff zu haben.«
    »Wir würden gern morgen Früh aufbrechen«, führte ich aus. »Allem Anschein nach haben Sie unser Personal in die Flucht geschlagen. Überreden – überreden wohlgemerkt! – Sie sie zur Rückkehr. Unsere Sachen müssen

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