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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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gewaschen, Mahlzeiten müssen gekocht werden.«
    »Mrs Emerson … bitte.« Cartright wies die Tasse zurück, die ich ihm reichen wollte. »Hören Sie auf, bitte! Professor, ich will wissen, wo zum Teufel –«
    »Ihre Ausdrucksweise, Ihre Ausdrucksweise«, tadelte Emerson. »Es sind Damen zugegen. Was Ihre Fragen angeht, Sir, so unterstehe ich nicht Ihrem Befehl.«
    »General Chetwode –«
    »Und seinem auch nicht. Ich werde Bericht erstatten, wann und wo ich es für richtig halte. In Kairo, um genau zu sein. Besorgen Sie uns nun die nötigen Dinge, oder muss ich das über Ihren Kopf hinweg tun?«
    »Ich … ja. Selbstverständlich besorge ich sie. Und ich begleite Sie auch.«
    »Im Automobil ist kein Platz mehr«, sagte Emerson entschieden. »Oh – fast hätte ich’s vergessen. Die Pferde. Schöne Tiere. Sie stehen im Stall.«
    Cartright setzte sich ruckartig auf. »Dann waren Sie diejenigen, die … Einer der Soldaten schwor, er habe eine Frau gesehen, aber –«
    »Mich«, grinste Nefret. »Vermutlich will der arme Junge seine Mary zurück. Sagen Sie ihm, dass gut für sie gesorgt worden ist und dass ich ihm für die Leihgabe danke.«
    »Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben?« Stirnrunzelnd spähte er von Nefret zu Emerson.
    »Das ist alles«, versicherte Emerson. »Wann dürfen wir mit diesen – ähm – Reiseartikeln rechnen?«
    Major Cartrights Züge nahmen einen gequälten Ausdruck an. Emerson hatte ihn gehörig provoziert, gleichwohl war ihm klar, dass es in eine Katastrophe münden würde, wenn er meinen Gatten gegen seinen Willen festzuhalten versuchte.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen das alles heute noch besorgen kann«, murmelte er.
    »Oh, ich denke, das können Sie«, sagte Emerson, seine weißen Zähne entblößend.
    »Gut, Sir. Dann … dann sehen wir uns in Kairo?« Fragend sah er zu Ramses, der geschwiegen hatte.
    »Ganz sicher«, sagte Ramses.
    »Er hätte dir gern ein paar Fragen gestellt«, kombinierte ich, sobald Cartright weg war. »Ich schätze, er wird General Chetwode hartnäckig bedrängen, dass wir weiterhin hier bleiben sollen.«
    »Chetwode ist nicht befugt, uns zurückzuhalten«, wandte Emerson ein. Er rieb wütend über den Gipsverband, der irgendwie unappetitlich wirkte. »Nefret, kann ich das verfluchte Ding nicht abmachen?«
    »Noch nicht, Vater. Sobald wir in Kairo sind, werde ich mir deinen Arm anschauen.«
    Selim kehrte von seiner Inspektion des Wagens zurück und berichtete, dass wohl alles in Ordnung sei, dann machte er sich auf die Suche nach Haushaltshilfen, da ich nicht annahm, dass Major Cartright diesem Anliegen sonderlich viel Bedeutung beimessen würde. Es hatte angefangen zu regnen, deshalb zogen wir uns in den Raum hinter dem offenen Salon zurück, wo unser Gepäck stand.
    »Vielleicht sollten wir unsere Bündel kurz auspacken«, schlug ich vor. »Ich weiß gar nicht mehr recht, was wir noch alles haben. Mustafa habe ich meine Seife geschenkt, aber hier sind meine medizinische Ausrüstung und mein Schirm –«
    »Die brauchen Sie nicht, Mrs Emerson. Sie werden das Haus nicht verlassen.«
    Ich hatte eines der Geheimverstecke übersehen. Anders als der Hohlraum unter dem Fußboden des Harems war diese winzige Kammer mit einer Tür getarnt, die einer Schranktür ähnelte. Er sah kaum anders aus als bei unserer ersten Begegnung: ein stattlicher Mann mit einem ergrauten Bart und Schultern, fast so beeindruckend wie die meines Gatten. Er hatte eine Pistole in der einen Hand, ein Messer in der anderen.
    »Sahin Pascha, vermute ich«, sagte ich etwas gepresst. »Wir hätten bedenken müssen, dass ein intelligenter Mensch die Schwere seiner Verfehlungen erkennt und entkommt, bevor man ihn zur Rechenschaft zieht. Auf der Flucht, nicht wahr?«
    »So könnte man es nennen. Wenn Sie jetzt bitte –«
    »Herzukommen war ein ebenso gewiefter Schachzug«, sinnierte ich. »Nicht von ungefähr heißt es doch, dass ein Verbrecher in polizeilichem Gewahrsam am besten aufgehoben sei.«
    »Tatsächlich? Nein, mein junger Freund, bleiben Sie stehen. Ich will euch alle dicht beisammen wissen.«
    Ramses verharrte. »Sie wollen doch nicht etwa riskieren, von der Waffe Gebrauch zu machen? Das Geräusch eines Schusses würde sämtliche Diener und ein Dutzend Soldaten auf den Plan rufen.«
    »Wenn ich mich dazu gezwungen sehe, werde ich mehr als einen Schuss abfeuern, und bis eure Retter eintreffen, ist es für einige von Ihnen schon zu spät. Aber das muss nicht sein. Ich will

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