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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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war.
    »Ich denke nicht, dass er wie Jumana über den Gebel gegangen ist«, antwortete Ramses. »Wahrscheinlich hat er den selben Weg wie neulich genommen; er kennt keine andere Route. Er hat diese Verzweigung des Wadis nicht betreten, sonst hätten wir ihn gesehen. Es sei denn, er wä re vor uns hier gewesen … Vater, warum lässt du nicht deinen Bassbariton erschallen?«
    Emerson gehorchte. Nicht einmal ein Vogel antwortete. Jumana tänzelte ungeduldig umher, aber Emersons stimmgewaltiges Organ ließ sie abrupt zusammenfahren.
    Nach zwei weiteren ergebnislosen Rufen sagte er: »Wenn er hier irgendwo wäre, hätte er mich gehört. In Ordnung, wir können weitergehen.«
    »Der Friedhof der Affen«, murmelte Ramses. »Ja, das ist es. Ich könnte mich treten, dass ich diese schlauen Bemerkungen über verschollene Königinnen gemacht habe.
    Welchen Weg nehmen wir? Ich kann hochsteigen und über das Plateau gehen, während du –«
    »Nein«, sagte Emerson, ohne zu zögern. »Du hattest Recht, er würde denselben Weg wie zuvor nehmen.« Er schulterte seinen Rucksack und strebte über die grob behauenen Stufen. »Du gehst als Nächste, Jumana. Pass auf, wo du hintrittst.«
    Unten angelangt, durchquerten sie die weite Senke des Wadis und bogen in den Pfad, der in die nächste, enge Verzweigung führte. Jumana wäre vorausgeeilt, aber Emerson hielt sie fest. Alle paar Minuten blieb er stehen und brüllte Berties Namen. Sie waren eine Weile durch das zu beiden Seiten stetig ansteigende Felsmassiv marschiert, als sie eine Reaktion vernahmen, schwach und gedämpft, aber ganz eindeutig eine menschliche Stimme.
    »Gott sei Dank«, seufzte Ramses inbrünstig. Er wölbte seine Hände um seinen Mund und schrie: »Bertie, bist du’s? Du musst weiter rufen!«
    Bertie gehorchte, dennoch brauchten sie eine Weile, um ihn aufzuspüren. Das Echo seiner Rufe hallte verzerrt durch die Schluchten, und sie fanden keine Spur von ihm.
    »Er muss irgendwo dort oben sein«, sagte Emerson und deutete auf einen ausgezackten Felsvorsprung, der über ihnen gähnte. »Ja … dort ist er entlang geklettert.« Er entdeckte frische Abdrücke von Stiefeln, helle Kratz- und Schleifspuren auf dem verwitterten Stein. Er brüllte erneut. Die Stimme klang jetzt ganz nah, die Worte deutlich.
    »Mein Fuß ist eingeklemmt. Ich kann nicht …«
    »Alles klar, ich komme«, brüllte Ramses. Er streifte Rucksack und Jacke ab und griff sich eine der Seilrollen. »Nein, Jumana, du bleibst hier. Lass sie nicht aus den Augen, Vater.«
    »Wenn sie versucht, dir zu folgen, werde ich sie am anderen Ende des Seils aufknüpfen«, meinte Emerson ungerührt. »Sei vorsichtig.«
    Ramses nickte. Es war ein einfacher Aufstieg, mit vielen Felsvorsprüngen zur Absicherung und nur leicht ansteigend. Die sich verjüngende Gesteinsspalte schien ungefähr sechs Meter über ihm zu enden, und er suchte nach einer Stelle, breit genug, um sich hinunterlassen zu können. Der Felsboden war fast horizontal und nur wenige Meter tief, wie eine kleine, natürliche Plattform. »Hier unten«, rief Bertie.
    Ramses schaltete seine Taschenlampe an und leuchtete nach unten. Alles, was er sah, war Berties Gesicht. Sein Körper steckte in dem engsten Teil der Spalte, wie ein Korken in einer Flasche. »Mein Gott«, seufzte er. »Wie hast du das denn gemacht?«
    Berties verschwitztes Gesicht war schmutzig und blutverschmiert, dennoch grinste er zerknirscht zu ihm hoch.
    »Bin ausgerutscht. Der Aufstieg war nicht allzu schwierig;
    könnte ich jederzeit wiederholen.«
    Ramses lachte. Keine leichte Aufgabe, Bertie dort herauszuholen, gleichwohl war es beruhigend, ihn lebend und relativ unversehrt und völlig gefasst vorzufinden.
    »Wenn ich das Seil hinunterlasse, kannst du dich dann daran festhalten?«
    »Ich habe einen Arm frei.« Bertie winkte lässig. »Der andere ist eingeklemmt. Genau wie mein Stiefel.«
    »Lass es uns versuchen.« Ramses knotete das Ende des Seils zu einer Schlinge und ließ es hinunter. Bertie steckte seinen Arm hindurch und Ramses zog an dem Seil, bis der Knoten fest saß. »Fertig?«
    »Lass das Seil ein bisschen locker, dass ich es packen kann. Eine Minute noch. Bist du irgendwie gesichert?
    Wenn ich hier herausgeschossen komme, verlierst du vielleicht die Balance.«
    Es gab nichts, womit er sich sichern konnte, kein Felsvorsprung, um den er das Seil hätte binden können. Er schlang es um seine Taille und verknotete es. »Alles in Ordnung. Los geht’s.«
    Er musste die

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