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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Hinweis auf den gestohlenen Schmuck und/oder auf Martinelli. Selims Gesicht wurde mit jedem Satz länger. Er rühmte sich seiner Verbindungen und hasste Informationsdefizite. Meine letzte Frage verblüffte ihn.
    »Layla? Ja, Sitt, natürlich erinnere ich mich. Die dritte Frau von Abd el Hamed. Warum erkundigst du dich nach ihr?«
    »Nun, weil ich mir überlege, wer einen Groll gegen uns haben könnte.«
    »Warum ausgerechnet Layla? Ihr habt sie besser behandelt, als sie es verdiente.« Selim strich sich über den Bart. »Sie ist nicht mehr in Luxor, Sitt. Irgendjemand hat mir erzählt, dass sie bei den Schwestern in Assiut lebt.«
    »Wie bitte?«, entfuhr es mir. »Layla, eine Nonne?«
    Selim grinste. »Ich glaube zwar nicht, dass sie zum Christentum konvertieren würde, aber sie war eine Frau der Extreme, Sitt.«
    »Das wäre sicher von einem Extrem ins andere gewesen.«
    »So etwas kann passieren«, erwiderte Selim in einem Anflug von Weltklugheit. »Soll ich Nachforschungen anstellen, Sitt?«
    »Nicht nötig. War eine weit hergeholte Idee von mir. Danke für deine Hilfe, Selim.«
    »Ich bin dir keine große Hilfe gewesen, Sitt. Sitt … ich möchte dich um etwas bitten.« Er sah zu Boden wie ein ertappter Schuljunge. »Kannst du Emerson nicht fragen, ob ich das Automobil zur Fantasia steuern darf?«
    »Den ganzen Weg über den Hügel bis zu eurem Haus? Das geht nicht, Selim.«
    »Doch, Sitt!« Seine Augen leuchteten. »Hab ich das andere Fahrzeug nicht durch den Wadi el-Arisch, über die Berge und durch die Wüste chauffiert? Die Fantasia findet in Daouds Haus statt, das liegt nicht so hoch, der Weg dorthin ist gut und es gibt einen großen Wendeplatz, wo alle es bewundern können. Manche Frauen und Kinder haben das Automobil noch nie gesehen – geschweige denn mich am Steuer.«
    »Ich werde mit Emerson reden«, versprach ich und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Danke, Sitt! Vielen Dank!«
    Lächelnd sah ich ihm nach, wie er sich beschwingten Schrittes entfernte. Er wollte vor seinen Frauen und Kindern ein wenig glänzen. Sollten wir unserem treuen Freund so ein harmloses Vergnügen versagen?
    Emerson gab mir notgedrungen Recht. Nachdem die Höllenmaschine einwandfrei zu funktionieren schien, hatte ich ihm erlaubt, den Wagen ein paar Mal zum Fluss und wieder zurück zu kutschieren. Während er sich daran ergötzte, widmete ich mich meinen anderen Aufgaben. Ich hatte Katherine versprochen, den Nachmittagstee mit ihr einzunehmen und zu begutachten, wie die Arbeit an der Sammlung fortschritt. Nachdem ich mich umgezogen hatte, suchte ich Walters Arbeitszimmer auf, wo er zusammen mit Ramses Ostraka sortierte. Sie waren so vertieft, dass ich mehrmals hüsteln musste, bis sie auf mich aufmerksam wurden.
    »Entschuldigung, Mutter.« Ramses sprang auf. »Bist du schon lange hier?«
    »Nein, mein Junge.« Ich drückte ihn zurück auf seinen Stuhl. »Ein interessanter Text, nicht?«
    »Faszinierend! Hör dir das an. Das Haus des Amennacht, Sohn des Buchentef und der Tarechanu; seine Gemahlin Tentpaoper, Tochter des Chaemhedet und der Tenchenuemheb … Das ist derselbe Bursche, dessen Haus wir zu Beginn des Jahres entdeckt haben! Irgendwo habe ich noch eine passende Tonscherbe gesehen …« Er bemerkte mein verdutztes Gesicht und lachte. »Sicher, das ist nicht viel, aber immerhin die Genealogie einer Familie – vielleicht sogar mehrerer Generationen, wenn ich die restlichen Bruchstücke finde.«
    Es rührte mich zu beobachten, wie ein plötzliches Strahlen über sein ernstes Gesicht glitt. »Fabelhaft!« Ich freute mich mit ihm. »Und du, Walter, hast du den Papyrus aufgegeben?«
    »Aber nein.« Walter rückte seine Brille zurecht. »Ich wollte Ramses nur helfen, weitere Fragmente seiner Genealogie zusammenzutragen. Es bedarf einiger Erfahrung, dieselbe Handschrift wieder zu erkennen.«
    Seine schlanken Finger sortierten fachmännisch die Scherben – eine beeindruckende Demonstration seines Könnens, denn es waren sämtliche Größen und Formen vertreten, und die Zeichen entstammten sowohl der peniblen hieratischen wie auch der späteren, lässigeren demotischen Schrift.
    »Nett von dir, Walter«, sagte ich. »Wie weit bist du mit dem Horoskop gekommen?«
    »Hier ist meine Abschrift, wenn du einen Blick darauf werfen möchtest.« Walter deutete auf die Seiten.
    »Mein lieber Walter, du könntest mir genauso gut ein chinesisches Manuskript anbieten. Übersetzt du es nicht?«
    »Doch, irgendwann. Ah.« Er nahm eine Scherbe

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