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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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richtig anrührend.
    In der Ruhe nach dem verbalen Sturm erklang eine sanfte Stimme. »Verzeihung – äh – Sethos …«
    »Du stimmst mir zu, Walter.« Etwas verblüfft, gleichwohl auf Rückendeckung hoffend, wandte Sethos sich zu ihm. »Erklär deinem unverbesserlichen Schwiegersohn, dass er damit aufhören soll.«
    »Nein, das werde ich nicht tun«, versetzte Walter.
    Wir anderen schwiegen nach dieser überraschenden Reaktion, und er fuhr genauso sanft und überlegt fort: »Ein Mann muss seinem Gewissen folgen. Es war falsch von mir, etwas anderes von David zu verlangen. Er erhebt seine Stimme gegen die Unterdrückung und für den friedlichen Widerstand. Ich – äh – ich glaube an seine Sache und werde ihn nach Kräften unterstützen.«
    »Hmmmm«, brummelte Emerson. »Gut gebrüllt, Walter.«
    »Danke, Sir«, murmelte David. Seine Augen waren verräterisch feucht, genau wie die Evelyns.
    »Oh Vater.« Lia lief zu ihm und umarmte ihn.
    »Oh verflucht.« Sethos setzte sich und lockerte seine Krawatte. »Ich hatte nicht die Absicht, eine rührselige Gefühlsorgie auszulösen. Sollte jemand in Tränen ausbrechen, geh ich.«
    »Hier bricht keiner in Tränen aus«, sagte ich mit einem strafenden Blick zu Maryam, die wohl kurz davor stand. »Zweifellos bist du aus der Haut gefahren, weil du David schätzt, aber das irritiert jeden, der die Temperamentsausbrüche der männlichen Familienmitglieder noch nicht miterlebt hat.«
    »Korrekt«, befand Ramses, nach wie vor eingeschnappt über Sethos’ Kritik an seinem Freund. »Es wäre sinnvoller, wenn du in Erfahrung bringen könntest, was den Aufruhr ausgelöst hat. Du behauptest doch immer, Beziehungen zu den Spitzenleuten im Geheimdienst zu haben. Haben sie denn keine Informanten in der Radikalenbewegung?«
    »Fatalerweise haben wir mit deinem und Davids Ausscheiden unsere besten Agenten verloren«, gestand Sethos. »Willst du damit andeuten, dass diese Unruhen von Außenstehenden provoziert wurden?«
    Ramses ging über das Kompliment hinweg. Er war keineswegs stolz auf seine Spionageerfahrung. »Da bin ich mir ganz sicher. Ich habe einige fremde Gesichter in der Menge wahrgenommen. Ich dachte, ich hätte einen von ihnen erkannt – der Mann, der den Stein geworfen hat. Was meinst du, David?«
    »Ich konnte ihn nur schwach erkennen«, räumte David ein. »Aber es könnte sein … Du meinst diesen Burschen François, den Aufpasser des Jungen? Aber er …«
    »Er kommt aus der Pariser Unterwelt«, unterbrach Ramses. »Zumindest kämpft er so. Was weißt du über ihn, Maryam?«
    Sie zuckte zusammen, fuhr sich mit der Hand an den Hals. »Nichts. Ganz ehrlich. Er war schon bei ihnen, als ich die Stelle antrat. Man hat mir nie gesagt, wo er herkommt. Ich … ich habe mich vor ihm gefürchtet. Von Anfang an.«
    »Hat er Sie – ähm – je belästigt?«, fragte Emerson heftig.
    »Oh nein, nichts dergleichen.« Sein nahezu väterlicher Zorn entlockte ihr ein Lächeln. »Ich glaube nicht, dass er sich in etwas Politisches einbinden ließe, dafür ist er nicht der Typ. Justin ist seine Lebensaufgabe, wenn man so will; er hat tief verwurzelte Beschützerinstinkte. Aber er ist sehr nachtragend. Seid ihr sicher …« Sie zögerte. »Seid ihr sicher, dass er mit dem Stein nach David gezielt hat?«
    Ihre Äußerung klang plausibel, es war einfach grotesk, sich François als Revolutionär vorzustellen. Wenn ihn seine Neugierde an besagten Schauplatz gezogen hatte, hätte er freilich die Gunst der Stunde nutzen können, um jemandem eins auszuwischen, der ihm übel mitgespielt hatte. Ramses räumte ein, dass er schlichtweg davon ausgegangen sei, dass das Wurfgeschoss David gegolten habe.
    »Das ist untragbar«, erklärte ich. »Ich möchte nichts mit diesen Demonstranten zu tun haben, aber wenn dieser unsägliche Franzose ihm verhasste Personen tätlich angreift, muss das ein Ende haben. Gute Güte, Emerson, du könntest der Nächste sein.«
    »Das würde mir hervorragend in den Kram passen«, sagte Emerson, seine saphirblaue Iris blitzte auf. »Ich werde der alten Dame einen kleinen Anstandsbesuch abstatten, und wenn ich zufällig in diesen François hineinlaufe …«
    »Du wirst nichts dergleichen tun, Emerson.«
    »Aber Peabody …«
    »Wenn ihr möchtet, rede ich mit ihr«, erbot sich Maryam zögernd. »Ich wollte sie ohnehin aufsuchen und mich nach Justin erkundigen. Es ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem ich Hals über Kopf verschwunden bin.«
    »Eine bewundernswerte

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