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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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und nach Deir el-Medina schleift.«
    David lachte und rieb sich die Hände. »Darauf freue ich mich schon seit Jahren. Wie soll das Projekt von Cyrus aussehen?«
    »Ihm schweben mehrere vor. Er möchte eine Buchreihe über die Grabmalereien in Deir el-Medina herausbringen.
    Manche sind wirklich wunderschön, weißt du, und noch nie sachkundig kopiert worden. Als Erstes will er vermutlich, dass du einige der Artefakte aus den Prinzessinnengräbern abzeichnest. Schwarzweißfotos können das nicht wiedergeben. Es gibt da eine perlenbestickte Robe, da fallen dir die Augen aus dem Kopf!«
    »Ich kann es kaum erwarten, die Sammlung zu sehen.«
    David überlegte. »Können wir noch irgendwas tun, um den gestohlenen Juwelen auf die Spur zu kommen?«
    »Du weißt, wie es in Luxor ist«, meinte Ramses schulterzuckend. »Die Nachricht von ungewöhnlichen Objekten verbreitet sich wie ein Lauffeuer, und Selim kennt hier jeden. Er hat rein gar nichts erfahren. Wir müssen Sethos glauben, dass er sich in Kairo umhört. Wenn das nichts bringt, bleibt uns wenig Hoffnung auf einen Erfolg. Wir haben getan, was wir konnten.«
    »Wenn ich noch einmal mit den Händlern reden würde …«
    »Wir haben getan, was wir konnten«, wiederholte Ramses heftig. »Verflucht, David, ich will nicht egoistisch klingen, aber ich wünschte, wir könnten es dabei belassen und uns auf unsere Arbeit konzentrieren.«
    »Was ist mit der verschleierten jungen Dame?«
    »Ich dachte, wir hätten uns darauf verständigt, diese Geschichte zu vergessen.«
    »Mir ist da etwas eingefallen«, sagte David. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll …«
    »Aber ich.« Ramses hatte dergleichen kommen sehen, und es behagte ihm ganz und gar nicht. Er raufte sich die Haare. »Gibt es eine Frau in meiner Vergangenheit, verführt und schnöde verlassen, die sich rächen will? Das wolltest du doch sagen, oder?«
    »Du sprichst besser leise«, sagte David ein wenig bestürzt. »Nefret beobachtet uns bereits. So etwas würde mir nicht im Traum einfallen.«
    »Aber ihr.«
    »Hat sie das gesagt?«
    »Nein.« Ramses hatte sich wieder gefangen. »Ich wünschte mir, sie würde es tun. Nefrets Schweigsamkeit ist bisweilen schlimmer als eine direkte Anschuldigung.«
    »Das kann ich dir nachfühlen«, sagte David teilnahmsvoll. »Die wirksamste Waffe einer Frau. Wenn du jede Schuld abstreitest, noch bevor sie dir etwas vorwerfen, kommt das einem Geständnis gleich. Sieh mal, Ramses, ich weiß, dass du dich immer respektvoll verhalten hast gegenüber Frauen, aber nicht jede Frau sieht das so wie wir Männer. Bist du ganz sicher, dass dir keine einfällt, die aus unerfindlichen Gründen etwas gegen dich hat?«
    »Nein. Aber verlang jetzt bloß nicht von mir, dass ich die Namen einzeln durchgehe.«
    »Natürlich nicht.« In Davids Augen blitzte der Schalk. »Ich möchte lediglich, dass du meine Theorie über denkst.«
    Seine Tochter lehnte ein weiteres Plätzchen ab (sie hatte schon sechs gefuttert), indem sie in ohrenbetäubendes Gebrüll ausbrach. David zuckte zusammen. »Wir reden ein anderes Mal darüber. Ich muss Lia helfen, die Raubtiere für die Nacht einzufangen.«
    Die lautstark protestierenden Kinder wurden ins Haus gebracht, und die Erwachsenen zogen sich zurück, um sich umzukleiden.
    »Worüber hast du mit David gesprochen?«, fragte Nefret betont beiläufig.
    Eines hatte er in der Ehe gelernt: Auf eine hitzige Frage hatte man am besten eine einleuchtende Antwort parat.
    »Er macht sich Gedanken um den verschwundenen Schmuck. Meinte, ob er nicht noch irgendwas tun könnte.«
    »Und?« Nefret setzte sich und zog Schuhe und Strümpfe aus.
    »Ich wüsste nicht, was. Selim hat sich bereits in der Gerüchteküche umgehört.«
    »War das alles?«
    Ramses entkleidete sich hastiger als gewöhnlich. »Wir haben Zukunftspläne diskutiert. Ich bade zuerst, wenn es dir recht ist.«
    »Mach schon.«
    Im Bad schalt er sich, dass er gekniffen und das Thema nicht offen ausdiskutiert hatte. Davids Theorie war ihm auch schon gekommen, aber er hatte sie nicht ernsthaft in Erwägung ziehen wollen. Diese unsägliche Frau hatte ihn weder tätlich angegriffen noch diesbezüglich Anstalten gemacht. Stattdessen hatte sie ihm eine peinliche Situation und Ärger mit seiner besseren Hälfte eingebrockt. Aber genau das war es doch, was so manche Frau als fabelhafte Vergeltung für erlittenen Liebeskummer ansah – nicht wahr?
    Dolly Bellingham beispielsweise? Er war erst sechzehn gewesen und vielleicht

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