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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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schicke ihr eine Nachricht. Sie wird wissen, für wen diese bestimmt ist, und für die Weiterleitung sorgen. Die Rekkit müssen außerdem über den geänderten Plan informiert werden. Sie dürfen sich auf gar keinen Fall bewaffnen.«
    Emerson strich über sein Kinngrübchen. »Schätze, du hattest keine Gelegenheit, dich in Merasens Haus nach den geklauten Waffen umzusehen?«
    »Nein, er hat mich im Eiltempo hinein- und wieder hinausgeschleust. Ich probier’s beim nächsten Mal.«
    »Wie kommst du darauf, dass Merasen dich erneut holt?«
    »Ihm bleibt gar nichts anderes übrig, wenn Ramses dauernd das Bewusstsein verliert. Es ist natürlich möglich, dass Ramses sich und Captain Moroney zuvor befreit.«
    »Und wie in Dreiteufelsnamen?«, fuhr Emerson mich an. »Er ist eingesperrt und unbewaffnet.«
    »Nicht ganz, Emerson. Ich hab ihm eine Waffe dagelassen.«
13. Kapitel
    Mein Optimismus erhielt einen empfindlichen Dämpfer, als wir unseren Salon betraten und dort von einer Delegation erwartet wurden. Ihr Chef war Amenislo, der uns informierte, dass wir uns schon in wenigen Stunden auf die Zeremonie vorbereiten müssten.
    »Nein, nein, das kann gar nicht sein!«, ereiferte ich mich. »Erst morgen ist der große Tag.«
    »Ein fataler Irrglaube, Peabody.« Emerson legte die Stirn in Falten. »Ich sagte dir doch, dass sie eine andere Zeitrechnung haben als wir.«
    Mein Verstand raste. Da es sich um eine offizielle und zudem religiöse Veranstaltung handelte, war an eine Verschiebung nicht zu denken. Uns blieb noch ein halber Tag, um unsere Pläne entsprechend zu überarbeiten, ansonsten sahen wir uns gezwungen, zum Äußersten zu greifen, eine nach meinem Ermessen wenig befriedigende Lösung.
    »Was ist mit meinem Sohn?«, wollte ich wissen. »Weiß der König, dass er schwerverletzt in Merasens Verlies liegt?«
    »Er weiß davon«, antwortete Amenislo. »Nach dem Zeremoniell –«
    »Pah«, schnaubte Emerson. »Von wegen nachher! Jetzt, auf der Stelle.«
    »Der König wird das nicht billigen.« Der Graf rang die Hände. »Der Bruder der Dämonen darf euch nicht begleiten. Er bleibt weiterhin ein Gefangener.«
    »Aber nicht in dieser widerlichen düsteren Zelle«, erregte ich mich. »Wenn er in angenehmere Räumlichkeiten verlegt werden könnte, natürlich weiterhin unter Bewachung, und sich jemand um seine Verletzungen kümmern würde …«
    Ein winziges Fünkchen Hoffnung flackerte in Amenislos Blick auf. » Ihr könnt das anordnen, Amenislo«, fuhr ich fort. »Ihr steht hoch in der Gunst des Monarchen. Sollte der König sich beschweren, erklärt Ihr ihm schlicht, dass wir sonst nicht kooperiert hätten.«
    Amenislos Miene signalisierte, dass er auf diese Beschwerden gut verzichten konnte. »Ich werde es versuchen«, murrte er.
    »Ich bin sicher, Ihr schafft das. Aber macht schnell«, setzte ich hinzu. »Damit ich beruhigt an der Zeremonie teilnehmen kann. Man wird uns vorher doch sicher mit Festkleidung und Schmuck ausstatten sowie entsprechenden Instruktionen, oder?«
    »Man wird Euch rechtzeitig informieren.«
    »Und wann ist das? Um welche Stunde findet die Zeremonie statt?«
    »Bei Mondaufgang werden sie kommen. Und jetzt verlasse ich euch.«
    Amenislo lief hinaus. »Hölle und Verdammnis«, tobte Emerson. »Ich dachte, wir hätten mehr Zeit. Tarek trommelt vermutlich schon seine Leute zusammen. Wir müssen die Rekkit umgehend benachrichtigen. Gib mir ein Blatt Papier, ich schreib die Notiz. Ihr kommt mit, Daoud und Selim. Von jetzt an bleiben wir zusammen.«
    Doch wir kamen nicht weiter als bis zum Großen Tempel. Die Wachen scharten sich um einen kahl geschorenen Priester, der hektisch gestikulierte und laut lamentierte. Emerson blieb stehen. »Was ist denn hier los?«
    »Er sagt in einem fort: ›Der König, der König muss es erfahren!‹ Und … Bei den Göttern!«
    »Na was? Was denn?«, blökte Emerson.
    »›Sie ist fort. Sie ist verschwunden. ‹«
    Emerson machte auf dem Absatz kehrt und steuerte zu den Stufen unserer Behausung. Keiner der Wachsoldaten schien gewillt, dem König die Neuigkeit zu übermitteln. Allerdings ließen sie den Professor und uns bereitwillig passieren. Selim stürmte voraus, Daoud hob mich hoch, trug mich die Treppe hinunter und brachte mich schleunigst in den Salon. Emerson und Selim schienen vom Erdboden verschluckt. Allerdings konnte ich mir lebhaft vorstellen, wo sie sich herumdrückten.
    »Lass mich runter, Daoud«, japste ich. »Scheuch die Bediensteten hinaus, egal wie.

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