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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Glucksen und sein leises »er ist wie immer sehr direkt«.
    »Ich habe mich lediglich nach seinen Verletzungen erkundigt«, erklärte ich ungehalten. »Ich brauche Wasser. Danke – oh, Sie sind das, Captain Moroney. Verzeihen Sie, dass ich Sie nicht begrüßt habe. Ich war so in Sorge um meinen Sohn, wissen Sie.«
    »Verständlich, Ma’am.« Moroney blinzelte kurz. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Indem Sie den Mund halten«, versetzte ich. Ramses hatte wieder angefangen zu reden. In abgehackten, aber zusammenhängenden Sätzen informierte er mich über den letzten Stand der Dinge, insbesondere über seine Absprachen mit Tarek.
    »Ja«, entfuhr es mir impulsiv. »Das sollte – ähm – das ist ganz praktisch.«
    »Was sagt er?«, kreischte Merasen. »Fragt ihn nach Tareks Plänen! Wann greift er an?«
    »Er brabbelt von seiner Kindheit«, sagte ich ausweichend, unterdessen tupfte ich das getrocknete Blut von den Wunden und desinfizierte diese mit Alkohol. »Ich bekomme kein vernünftiges Wort aus ihm heraus, Merasen, nicht in diesem Zustand. Ihr müsst ihn in unser Haus verlegen lassen, damit ich mich entsprechend um ihn kümmern kann.«
    Ich rechnete zwar nicht damit, dass er auf meinen Wunsch eingehen würde, aber: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Natürlich lehnte er ab. Zu meinem Sohn sagte ich auf Französisch: »Ich hab den Abschied so lange wie möglich hinausgezögert, aber er wird mich bestimmt gleich von hier fortschaffen. Ich habe eine Idee, wie wir sie retten können – du weißt, wen ich meine. Und dann bist du an der Reihe.«
    »Genug jetzt«, befahl Merasen. Er packte mich grob am Arm. Ramses’ Lider flatterten, bevor er sie erneut schloss. »Der andere Engländer«, murmelte er. »Vorsicht. Er ist –«
    »Ich weiß«, erwiderte ich auf Englisch. Mir war schleierhaft, wie er das herausgefunden hatte. Merasen zerrte ungehalten an meinem Arm. »Einen Augenblick, ich muss noch meine medizinische Ausstattung zusammenpacken.« Ich schluchzte dramatisch. »Dein Vater weiß es noch nicht«, setzte ich hinzu. Wie zum Abschied streichelte ich zärtlich über Ramses’ Wange. »Sag ihm nichts.«
    »In Ordnung, Mutter.«

    Emerson, der zwischen seiner Erleichterung über meine Rückkehr und Besorgnis um seinen Sohn schwankte, bombardierte mich mit Fragen. Genau wie Daoud und Selim. Nachdem ich alle drei um Ruhe gebeten hatte, begann ich mit meinen Ausführungen.
    »Bist du sicher, dass er nur simuliert hat und nicht ernstlich verletzt ist?«, erkundigte sich Emerson skeptisch.
    »Mein Lieber, ich hab ihn schon in schlimmerem Zustand erlebt – weitaus schlimmer und öfter!«
    »Wir werden ihn da rausholen«, sagte Daoud entschieden.
    Emerson schnaubte und rollte mit den Augen, worauf ich bemerkte: »Das ist eine Möglichkeit. Allerdings habe ich eine andere Idee.«
    »Du hast so verdammt viele Ideen«, knirschte mein geliebter Ehemann. »Teufel noch, Peabody, du hast mindestens ein Dutzend Vorgehensweisen angeregt. Sollten wir uns nicht allmählich auf eine festlegen?«
    »Wir müssen flexibel bleiben, Emerson. Was hältst du von Ramses’ Absprachen mit Tarek?«
    »Ich bin zu allem bereit – ehrlich gesagt wäre es mir ein Mordsvergnügen, dem alten Zekare die Hölle heiß zu machen.« Gedankenvoll setzte Emerson hinzu: »Aber ich bin nicht bereit, dafür Ramses’ Leben aufs Spiel zu setzen. Merasen würde ihn eiskalt umbringen, wenn unsere Seite Erfolg hätte. Und was ist mit Nefret?«
    »Ich hab da ein paar Ideen«, begann ich. »Reg dich jetzt nicht auf, Emerson. Du hast ja Recht, wir müssen uns auf einen Plan einigen. Wenn wir die beiden oder wenigstens einen nicht vor dem Zeremoniell befreit haben, bleibt uns ein letztes Druckmittel: Wir weigern uns, an den Festlichkeiten teilzunehmen, wenn Ramses und Nefret nicht zugegen sind. Dann wird Merasen zumindest Ramses’ Präsenz billigen.«
    »Mit einem Messer an der Kehle«, knurrte Emerson.
    »Wir werden es kaum anders machen, mein Lieber. Und Daouds Waffen benutzen. Vorher müssen wir aber noch ein paar Detailfragen klären. Ramses hat Tarek versprochen, dass er binnen zwei Tagen Antwort von uns bekommt. Das müssen wir jetzt übernehmen. Wenn Tarek nichts von uns hört und von Ramses’ Festnahme erfährt, handelt er womöglich überstürzt.«
    Emerson nickte verkniffen. »Du hast wie üblich ins Schwarze getroffen, Peabody. Wie wäre es mit der Dorfbewohnerin als Kurier?«
    »Aber nur, wenn wir sie damit nicht in Gefahr bringen. Ich

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