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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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kleinen Jungen geht.« Zunächst schien Har nicht zu begreifen, was Ramses meinte. Als Letzterer weiter ausholte und von dem Kind, dem Prinzen, der krank gewesen sei, sprach, wiederholte der Hauptmann: »Der Prinz. Ja, ja. Dem geht es gut.
    Wollt Ihr jetzt mit uns kommen, Ihr und Eure Diener?« Unsere Männer waren offenbar nicht begeistert von der Idee, zumal der kriegerische Trupp bei Tageslicht nicht besonders vertrauenerweckend wirkte. Gleichwohl blieb ihnen keine Alternative.
    Emerson ließ ihnen Zeit für ihre Gebete und ein paar Gläser Tee, bevor er sie zum Aufladen drängte. »Bald bekommen wir frisches Wasser und köstliche Speisen und Schatten, wo ihr ausruhen könnt. Sie geben ein Fest für uns!«
    Ramses konnte sich zwar nicht entsinnen, dass Har ein Fest erwähnt hatte, aber der Trick kam gut an. Selbst die Kamele schienen zu wittern, dass Wasser in der Nähe war. Sie liefen schneller als in den vorangegangenen Tagen. Emerson drängte sich mit seinem Reitkamel prompt an die Spitze der Karawane, noch vor Har, worauf Ramses stillvergnügt grinste. Sein Vater war wahrlich ein ausgefuchster Bursche.
    Er selbst lief neben dem Kamel her, auf dem Nefret und Daria ritten, und versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen. »Jetzt ist es nicht mehr weit«, sagte er aufmunternd. Nefret nickte nur. Daria drehte sich um und sah mit großen Augen zu ihm hinunter.
    »Wer sind diese Leute? Sie sehen nicht aus wie Stammesangehörige, sondern eher wie von den Briten ausgebildete Soldaten.«
    »Die Engländer haben damit bestimmt nichts zu tun«, gab Ramses zurück. »Diese Menschen wohnen entlegen und haben keinen Kontakt mit der Außenwelt. Es ist alles in bester Ordnung. Mein Ehrenwort, Daria.«
    Abrupt wandte sie sich von ihm ab. Newbold war dicht hinter ihnen. Der Jäger fixierte einen der jüngeren Soldaten, der einen schmalen goldenen Armreif trug. Ramses ahnte Newbolds Überlegungen: Er führt irgendwas im Schilde, überlegte Ramses. Aber was?
    Wenn er nicht gewusst hätte, dass die Oase in der Nähe war, hätte er die Palmen und das satte Grün für eine Fata Morgana gehalten. Die Männer sahen es auch; Erstaunen und Erleichterung machten sich unter ihnen breit.
    »Also hat der Vater der Flüche die Wahrheit gesagt«, entfuhr es Masud, seine blutunterlaufenen Augen zu Schlitzen verengt.
    »Der Vater der Flüche lügt nicht«, ereiferte sich Daoud.
    Die Oase war größer als in Ramses’ Erinnerung – wohin das Auge blickte saftige Wiesen, kleine Teiche und Pflanzen unterschiedlichster Gattungen. Sie ritten eine weitere Viertelstunde in das grüne Herz des Ortes, bevor der Anführer in einer Lichtung Halt machte. Im Schatten der Dattelpalmen war eine Ansammlung von Hütten – wie die nubischen Tukhuls aus Zweigen und Lehm errichtet.
    Ramses lief zu seinem Vater, der den Anweisungen des Offiziers augenscheinlich nicht folgen konnte. Sobald Har den jungen Emerson bemerkte, zwang er sein Kamel in die Knie, saß ab und verbeugte sich mit erhobenen Händen vor Ramses.
    »Diese sind für die Einzigartigen vorbereitet worden.« Er deutete auf die Hütten. »Man wird euch alles bringen, was ihr braucht und wonach ihr verlangt.«
    »Ob Selim und Daoud wohl auch zu den Einzigartigen gehören?«, überlegte Ramses laut. Er verfolgte, wie der Trupp den Rest der Karawane wegführte. »Und Daria.« Auf Meroitisch fragte er den Offizier: »Wohin bringen sie unsere Leute?«
    »Zu einer Stelle, wo sie ihr Lager errichten können. Es geziemt sich nicht, dass sie in der Nähe der Einzigartigen weilen. Und, wollt ihr nicht hineingehen? Ruht euch jetzt aus, morgen sehen wir weiter. Ich schicke euch Diener.«
    »Sag ihm, dass wir Selim und Daoud bei uns haben wollen«, erklärte Emerson.
    »Was ist mit Newbold?«
    »Den auch«, erwiderte Emerson mit Nachdruck. »Ich möchte ein Auge auf den Kerl haben. Es sind genug Hütten für alle da.«
    »Du willst doch nicht etwa, dass er Daria mit –«
    »Nein«, knirschte Emerson.
    Er half seiner Frau beim Absitzen und führte sie in die größte der Hütten, die sie hastig inspizierte. »Hervorragend.« Sie strahlte. »Einer von ihnen muss vorausgeritten sein und unsere Ankunft angekündigt haben. Sie haben sogar Wasserbassins für uns zum Baden aufgestellt!«
    Emerson wies den anderen ihre Unterkünfte zu, Newbold eine am Rande der Lichtung. Nefret und Daria teilten sich die Hütte neben der des Professors, Daoud und Selim eine dritte.
    Während Ramses sich ein Domizil aussuchte, tauchte

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