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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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damit sie uns umgehend benachrichtigen, falls er auftaucht.«
    »Wir können doch nicht tatenlos hier herumsitzen und diesen Banditen mit der Statue entkommen lassen«, stöhnte Emerson. »Immerhin hat sie mir das Mistding anvertraut. Ich werde noch mal zum Fluß runtergehen.«
    »Deine Ausdrucksweise, Emerson, deine Ausdrucksweise«, mahnte ich sanft und gerührt von seiner Zerknirschung.
    »Reine Zeitverschwendung«, meinte Sethos. Er hielt Fatima die Tasse hin. »Ich schlage vor, wir konsultieren Selim. Und informieren die Polizei.«
    »Die Polizei?« Emersons Augen weiteten sich verblüfft. »Daran hab ich gar nicht gedacht.«
    »Wie üblich«, grinste sein Bruder. »Sollte Lidmann in Luxor sein, egal ob Ost- oder Westufer, kriegen wir ihn noch. Falls es ihm jedoch gelingt, die Stadt zu verlassen, wird die Sache heikel für uns. Fazit: Der Bahnhof muß überwacht werden. Und zwar von zuverlässigen Leuten.«
    »Ayyids Beamte sind dafür ungeeignet«, gab ich zu bedenken. »Nicht daß ich an ihrer Loyalität zweifle, aber sie wissen gar nicht, wie Lidmann aussieht.«
    »Soll heißen, ich bin der richtige Mann für den Job«, meinte Sethos mit einem martialischen Seufzen.
    »Wozu brauchen wir dann noch die Polizei?« wollte Emerson wissen.
    »Wozu?« wiederholte Sethos gedehnt. »Na, ich darf Lidmann schließlich nicht brutal überwältigen. Ich kann ihn zwar identifizieren, aber die Polizei muß ihn für ein Verhör in Gewahrsam nehmen.«
    »Hmph«, knurrte Emerson. Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. »Ähm … müssen wir bei den Beamten erwähnen, daß er eine Statuette gestohlen hat, die um die hunderttausend Pfund wert ist? Herrschaftszeiten, wenn das publik wird, hängt sich eine Meute Rächer an seine Fersen, die Blut sehen will.«
    »Emerson, komm auf den Boden der Tatsachen zurück«, krittelte ich. »Sie wollen kein Blut sehen, sie wollen die Statue, und bestimmt nicht, um sie ihrem rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. Ich möchte damit nicht ausschließen, daß Blut fließt. Angenommen, er ist unschuldig? Dann könnte er ernsthaft verletzt werden.«
    »Er ist schuldig wie Kain«, dröhnte mein Ehemann. »Ist mir auch piepegal, ob sie ihm sämtliche Knochen einzeln brechen. Am liebsten würde ich das nämlich selbst übernehmen.«
    Er meinte es gewiß nicht so, denn für gewöhnlich ist Emerson lammfromm, solange man ihn nicht provoziert. Ich muß jedoch zugeben, daß dazu nicht viel gehört. Seine Ehre und sein Berufsethos waren schwer angekratzt, und er fühlte sich persönlich haftbar für den Verlust – hunderttausend Pfund sind schließlich kein Pappenstiel.
    »Ich hab’s«, ereiferte ich mich. »Wir sagen einfach, daß Mr. Lidmann unberechtigt einige Papyrusfragmente von Ramses mitgehen ließ. Die Polizei weiß, daß mit uns in solchen Dingen nicht zu spaßen ist.«
    »Grandios, Peabody«, bekräftigte Emerson. »Aber meinst du wirklich, daß Ayyid darauf anspringt?«
    »Mein Lieber«, ich erwiderte sein Lächeln, »wenn nicht, dann werde ich ihn zu seinem Glück zwingen.«
    »Also dann, brechen wir auf«, meinte Emerson. »Du und ich, mmh, Peabody?«
    »Und ich«, versetzte Sethos.
    Nefret, die sich uns anschließen wollte, überzeugte ich, bei den Kindern zu bleiben. Die lieben Kleinen schluchzten bereits wieder bei der Vorstellung, womöglich auf immer beide Großeltern und einen recht kurzweiligen Verwandten zu verlieren. »Ein schwacher Trost bleibt uns«, erklärte ich meiner Schwiegertochter, »sollte Lidmann sich als unser Schurke entpuppen, was zunehmend wahrscheinlich ist, dann ist Adrian Petherick unschuldig. Und Ramses und David sind nicht in Gefahr.«
Aus Manuskript H
    »Schon wieder eine Hose ruiniert«, seufzte Ramses, während er die verdreckte, zerrissene Kniepartie ebendieses Kleidungsstücks inspizierte.
    »Die kann man flicken.« David war aschfahl im Gesicht, seine Stimme zitterte. »Ich sag Tante Amelia, daß du das mir zu verdanken hast.«
    »Dir hab ich zu verdanken, daß ich jetzt nicht platt wie eine Flunder auf der Straße liege.«
    Ramses stand auf. »Irgend jemand hat mich geschubst.«
    »Das hab ich mir schon gedacht. Du hast aber nicht zufällig mitbekommen, wer?«
    »Es ging alles so schnell. Vielleicht war es auch unbeabsichtigt, bei dem Geschiebe und Gedränge.« Ramses wischte sich Schmutz und Unrat von den Händen.
    »Ein Unfall?« David hob skeptisch die Brauen. »Sieht mir ganz so aus, als hättest du recht mit Adrian Petherick, und ich

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