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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Du kennst dich hier nämlich entschieden besser aus als deine Begleiter.«
    »Selbstverständlich, Sitt Hakim!« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Du kannst dich voll und ganz auf mich verlassen! Mir entgeht nichts!«
    Mit Bertie hatte ich auch noch ein Wörtchen zu reden. »Lassen Sie sich von ihr unter gar keinen Umständen auf der Nase herumtanzen, Bertie. Widersprechen Sie ihr. Zetteln Sie meinetwegen einen Mordskrach mit ihr an.«
    »Oh nein, Ma’am. Das kann ich nun wirklich nicht. Sie weiß viel, viel mehr als ich.«
    Auch gut, dachte ich. Ich hab es wenigstens versucht. Manchen Menschen ist einfach nicht zu helfen.
    Die Straße nach Deir el-Bahari war wie üblich stark befahren von Kutschen und Eseln mit Touristen, die dieses beliebte Besichtigungsziel ansteuerten. Wir ließen unsere Pferde in Jamads Obhut, der uns begleitet hatte und nach Deir el-Medina weiterritt, wo wir ihn letztlich treffen sollten. Zudem hielten uns einige Leute vom Metropolitan Museum auf, die an dem Tempel aus der Elften Dynastie südlich von Hatschepsuts Grabanlage arbeiteten und gespannt waren auf die neueren Entwicklungen. Von Lidmanns Flucht wußten sie bereits.
    »Wir haben gehört, daß er einige Papyri von Deir el-Medina gestohlen hat«, bemerkte Mr. Winlock. »Aber offen gestanden nehmen die Männer Ihnen diese Geschichte nicht ab.«
    Emerson nestelte nervös an seinem Kinngrübchen. Ich lachte gekünstelt. »Das kann ich mir denken. Aber Ihnen ist doch sicherlich klar, daß diese Papyrusfragmente ein wertvoller historischer Fund für die Wissenschaft sind.«
    »Keine Frage«, bekräftigte Winlock. »Wir werden Sie selbstverständlich unterstützen und nach dem Burschen Ausschau halten.«
    »Komisch, daß er ausgerechnet so etwas mitgehen läßt«, sinnierte George Barton. »Ich meine, dieser Lidmann ist doch kein Sprachwissenschaftler, oder?«
    »Keine Ahnung, welche Anwandlung ihn dazu bewogen hat. Das menschliche Gehirn ist eben unerforschlich«, erklärte ich. »Meine Herren, wir müssen los. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.«
    »Denken Sie dran, Professor, einen weiteren Exorzismus möchte ich auf gar keinen Fall verpassen«, griente Winlock. »Pfft«, zischte Emerson. »Komm jetzt, Peabody, wir haben lange genug herumgetrödelt.«
    Die Strecke zwischen Deir el-Bahari und dem Arbeiterdorf beträgt ungefähr zwei Kilometer. Zu Fuß, über unwegsames Terrain, kam es einem wie zwanzig Kilometer vor. Wir folgten dem steinigen Pfad, kraxelten über Geröllberge und kundschafteten die kleinen Wadis aus, die in die Felsen geschnitten sind. Je weiter wir uns unter der brennenden Sonne voranpirschten, um so sinnloser erschien mir die Suche. Wir konnten schließlich nicht in jede Spalte und jedes Loch klettern, sondern nur hoffen, Anzeichen dafür zu finden, daß kürzlich jemand hier gewesen war. Überall lagen abgenagte Knochen herum, bisweilen auch Stoffetzen, gleichwohl ließ sich nichts von alledem mit dem von uns gesuchten Deutschen in Verbindung bringen.
    Als wir endlich in Deir el-Medina ankamen, schwitzte ich aus allen Poren, war schmutzig und durstig, Emerson dagegen weiterhin voller Tatendrang. Der Anblick von Jamad, der uns samt Pferden und Wasserflaschen erwartete, war so überwältigend wie eine Oase in der Wüste. Emerson wäre am liebsten weitergeritten, ich konnte ihn jedoch von einer kleinen Verschnaufpause überzeugen.
    Nach einem Schluck Wasser sprang er gleich wieder auf und sah sich in den alten Tempelruinen um. »Der unbekannte Schatzgräber war nicht wieder hier«, berichtete er mir.
    »Und kein einziger Hinweis auf Mr. Lidmann«, seufzte ich. »Bleib doch mal sitzen, Emerson. Ich bezweifle, ob er es überhaupt so weit geschafft hätte.«
    Nach unserer Suchaktion wollten wir uns alle im Schloß treffen, deshalb ritten Emerson und ich direkt dorthin. Cyrus’ Gruppe kehrte genauso ergebnislos zurück wie wir. Jumana war ungewöhnlich still; sie nahm es sich wohl sehr zu Herzen, daß sie mit ihrer Mannschaft keinen Erfolg gehabt hatte.
    »Aber Jumana, was nicht da ist, kann man auch nicht finden«, versuchte ich sie aufzubauen. »Womöglich hat Mr. Lidmann es doch geschafft, unerkannt ans andere Ufer überzusetzen. In den Menschenmengen dort kann er leichter untertauchen als hier.«
    »Wenigstens haben wir ein Foto von ihm«, sagte Katherine in dem Bemühen, es positiv zu sehen.
    »Nur leider kein sehr gutes«, murmelte Nefret. »Es zeigt ihn im Profil, den Hut ins Gesicht gezogen. Aber ein anderes haben wir

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