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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Stiefmutter«, gab Ramses zurück.
    Sie winkte ungeduldig ab. »Wir auch nicht. Das beunruhigt mich auch nicht weiter. Es geht mir um Adrian. Dieser verfluchte Polizeichef verdächtigt ihn, in Ihr Haus eingedrungen zu sein. Sie müssen das klarstellen.«
    Ramses hob forschend die Brauen. »Müssen?«
    »Ach Mist.« Sie biß sich auf die Unterlippe und senkte den Kopf. »Verzeihen Sie. Es war dumm von mir. Ayyid sagte – nein, anders –, er behauptete, Sie hätten Adrian erkannt.«
    »Eine beliebte Vernehmungstaktik«, bemerkte Ramses.
    »Keiner von uns hat den Eindringling erkannt. So haben wir es Ayyid auch geschildert.«
    »Verstehe. Aber Sie denken, daß es Adrian war, nicht?«
    »Und Sie?«
    »Er war den ganzen Abend mit mir zusammen. Wir haben bis spät in die Nacht diskutiert … über familiäre Angelegenheiten.«
    »Und dabei bleiben Sie?«
    »Selbstverständlich.« Wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Adrian kann keiner Fliege etwas zuleide tun«, sagte sie mit Nachdruck. »Er ist hypersensibilisiert gegen jede Form von Gewaltanwendung. Das resultiert aus –«
    »Ich weiß. Und es tut mir sehr leid für ihn.«
    »Ah.« Augenblicke später fuhr sie fort: »Ich bedaure, daß Sie und Ihre Familie einen falschen Eindruck von mir gewinnen mußten, und ich entschuldige mich dafür. Können wir das nicht irgendwie ungeschehen machen?«
    Sie hielt ihm die Hand hin, und Ramses schlug nach kurzem Zögern ein.
    »Wir unterstützen Sie natürlich, kein Problem«, sagte Ramses.
    »Danke. Und jetzt will ich Sie nicht länger aufhalten.« In leichtem Trab ritt sie davon und schaute sich nicht mehr um. Ramses sah ihr noch eine Weile nach, bevor er Risha in den Stall brachte.

    Fatima hatte den Tee bereits serviert, als Ramses mit Reitkleidung und zerzausten Haaren zu ihnen stieß.
    »Wir haben nicht auf dich gewartet«, bemerkte ich. Es war ein Vorwurf und keine Entschuldigung, was Ramses auch registrierte.
    »Tut mir leid, daß ich mich verspätet habe«, rief er über das Begrüßungsgekreische der Kinder hinweg, die ihn sogleich mit Fragen bestürmten. »Nein, Carla, Papa hat dir nichts mitgebracht. Du darfst nicht immer ein Geschenk erwarten, wenn ich für kurze Zeit weg war.«
    »Opa bringt mir immer was mit«, maulte Carla. »Wann kommt er zurück?«
    Die Frage überhörte ich geflissentlich, denn sonst hätte sie bis zu Emersons Rückkehr unermüdlich auf der Lauer gelegen. Statt dessen kehrte Carla irgendwann an den Tisch und zu den Keksen zurück.
    »Haben die Leute vom Metropolitan Museum was Interessantes in Deir el-Bahari gefunden, Papa?« meldete sich David John zu Wort.
    »In letzter Zeit nicht.« Ramses nahm sich einen Stuhl und berichtete, während sein Sohn aufmerksam lauschte. »Sie räumen den vorderen Teil der Tempelanlage des Nebhepetre frei.«
    Ich schenkte Tee nach. »Haben sie irgendwas Neues über das – ähm – Objekt erfahren? David John, reich die mal bitte deinem Papa.«
    Der kleine Junge gehorchte. »Meinst du die Statue, Großmama? Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch, wenn ich jetzt anmerke, daß es nach meinem Ermessen sinnvoll gewesen wäre, wenn man mir Gelegenheit zu einer kurzen Betrachtung gegeben hätte, vor allem im Hinblick auf die Tatsache, daß viele andere –«
    »Ich hab dich schon verstanden, David John«, unterbrach ich ihn. Für gewöhnlich ein eher schweigsames Kind, plapperte mein Enkel jedoch in einem fort, sobald ihn ein Thema interessierte. Die Ägyptologie war ein solches Thema – eine Tatsache, die seinen Großvater regelrecht entzückte und die schaurig-schöne Erinnerungen in seiner Großmutter wachrief. Es reichte mir völlig, daß ich mich mit einem frühkindlichen Genauigkeitsfanatiker und Besserwisser herumgeschlagen hatte. Ich fragte auch gar nicht nach, wie der Kleine das mit der Statuette herausbekommen hatte. »Aber mir leuchtet nicht ein, was du dazu beitragen könntest.«
    »Das kann man nie wissen«, meinte David John altklug.
    »Stimmt. Aber das mußt du mit deinem Großvater ausmachen. Die Statue ist an einem sicheren Ort, und ich darf das Versteck nicht verraten.« Als ich das wohlvertraute Aufblitzen in seinen kornblumenblauen Augen bemerkte, setzte ich hinzu: »Und komm mir ja nicht auf die Idee, auf eigene Faust danach zu suchen! Das ist ein offizielles Verbot, Schätzchen, merk dir das.«
    »Ja, Großmama.« David John nickte matt. »Was, wenn ich fragen darf –«
    »Nimm dir noch ein Plätzchen.«
    »Ich glaube, Carla hat

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