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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Strahlendblond.«
    Es juckte mich in den Fingern, den letzten Beweis für meine Theorie umgehend zu erbringen, allerdings wollte ich fair bleiben und Emerson zunächst ins Vertrauen ziehen. Also bedankte ich mich bei dem jungen Mann und wandte mich zum Gehen. Mein elanvoller Gang (und mein drohend erhobener Schirm) brachten mich ohne weitere Behelligungen durch die Halle und aus dem Hotel, obwohl der unsägliche Journalist mit seiner Kamera einen vergeblichen Versuch startete, mich aufzuhalten. »Mrs. Emerson!« rief er. »Mein Freund Kevin O’Connell –«
    Er irrte, falls er meinte, sich mit diesem Namen einschmeicheln zu können. Kevin mochte ein Freund sein, aber er war auch Journalist, und das ließ sich nicht immer – so wie jetzt – in Einklang bringen. Ich schob den Burschen beiseite und ging weiter.
    Sie erwarteten mich bereits auf der Veranda, auch die Vandergelts und Jumana.
    »Sie haben nichts verpaßt«, sagte ich zu Katherine, die dem Begräbnis ferngeblieben war. »Es war ein abgeschmacktes Spektakel.«
    »Das hab ich bereits gehört«, lautete ihre Antwort. »Zudem dürfen die jungen Pethericks Ägypten nicht verlassen. Aber das verstehe ich nicht, Amelia. Es liegt doch nichts gegen die beiden vor, oder?«
    »Bis jetzt nicht«, schnaufte Emerson. »Es sei denn, Peabody hat in den Sachen der Verstorbenen irgendwas Verfängliches entdeckt.«
    Alle sahen zu mir. Emersons saphirblaue Augen wurden schmal.
    »Mein Lieber, wie kannst du meine hehren Motive anzweifeln?« versetzte ich mit einem spitzen kleinen Lachen.
    Lässig in einen Sessel gelehnt, die Beine übereinandergeschlagen, schüttelte Sethos den Kopf. »Ärger ihn nicht, Amelia. Seine Laune ist ohnehin nicht die beste.«
    Emerson öffnete den Mund, schloß ihn wieder, atmete tief ein und sagte mit gefährlich sanfter, kontrollierter Stimme: »Ich habe Cyrus und Bertie – und Jumana – hergebeten, um unsere weiteren Exkavationspläne zu besprechen und nicht, um über Dinge zu tratschen, die uns nichts angehen.«
    »Dann interessiert es dich wohl nicht, was ich in der Zwischenzeit herausgefunden habe?«
    Emerson starb fast vor Neugier, gleichwohl meinte er wegwerfend: »Je eher du es ausspuckst, desto schneller ist das Thema vom Tisch.«
    Daraufhin legte ich ihnen meine Thesen über Mrs. Pethericks Garderobe und Schmuck dar, ignorierte Emersons unflätige Einwürfe ( »typisch Frau – Kleider – Firlefanz –« ) und berichtete von meinem Gespräch mit dem Rezeptionisten.
    »Hölle und Verdammnis!« erregte sich Emerson an diesem Punkt. »Wieso hab ich daran nicht gedacht!«
    »Ramses war ganz nah an der Wahrheit«, erwiderte ich mit einem verschmitzten Lächeln zu meinem Sohn. »Er tippte darauf, daß sie aus dem Schlafraum entwischte, während er im Salon mit Abdul diskutierte. Theoretisch hätte sie dann aber den langen Gang überwinden müssen, ehe sie außer Sicht war. Die simple Erklärung ist, daß sie schlicht ins Nachbarzimmer schlüpfte. Sie hatte es unter anderem Namen gebucht und sich mit einer Perücke und extravaganterer Kleidung getarnt.«
    »Dann war sie die ganze Zeit im Hotel«, murmelte Ramses. »Das würde etliche Fragen klären.«
    »Es läßt sich jedenfalls leicht beweisen«, räumte ich ein.
    »Was wir brauchen, ist die Einwilligung von Mr. Salt, daß wir uns in dem fraglichen Zimmer einmal umschauen dürfen. Das überlasse ich am besten dir.« Ich nickte zu Emerson.
    »Ach, und noch eine kleine Sache, Emerson. Ich hatte angeboten, mich um die Sachen der Verstorbenen zu kümmern. Einer der Hotelbediensteten wird sie hier abliefern. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, sie unter die Lupe zu nehmen, verstehst du? Das hätte vielleicht Mißtrauen geweckt.«
    »Teufel noch, erwarte jetzt bloß nicht meine Hilfe«, wetterte Emerson.
    »Das ist Frauensache, mein Schatz. Vielleicht mag Katherine mir dabei zur Hand gehen.«
    Sie nickte begeistert. Da Katherine sich bei unseren Aktivitäten häufig ausgeschlossen fühlte, war dies eine Möglichkeit für sie, sich nützlich zu machen – was sie auch bereitwillig tat.
    Wenig später traf der Hotelbote mit Mrs. Pethericks Besitztümern ein. Katherine, Nefret und ich zogen uns zwecks näherer Inspektion in mein Arbeitszimmer zurück.
    Nefret, die sehr geruchsempfindlich ist, rümpfte wegen des intensiven Parfümdufts die Nase. »Je eher wir die Sachen wieder aus dem Haus schaffen, um so besser.«
    Nun ja, Düfte sind eben besonders aussagekräftig.
    Katherine knöpfte sich eben

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