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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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»Du kennst mich. Du weißt, daß ich dir nichts tue.«
    Er trat einen Schritt vor, streckte die Hand aus. Die schattengleiche Silhouette stolperte zurück.
    »Also gut«, versetzte Ramses hastig. »Ich komme nicht näher. Was hast du mir zu sagen?«
    Abrupt streckte sie den schwarz verhüllten Arm aus, deutete auf irgend etwas und stieß dabei ein schrilles Kreischen aus, wie das einer Krähe. Ramses wirbelte herum und spähte in die von ihr gezeigte Richtung.
    Das war das letzte, woran er sich erinnerte.
7. Kapitel
Aus Manuskript H (Fortsetzung)
    »Wach auf, verdammt! Sag doch irgendwas!«
    Er kannte die Stimme. Doch der Name war ihm entfallen, wie so vieles andere verdrängt von höllischen Schmerzen. Trotzdem sollte er sich irgendwie bemerkbar machen.
    »Was ist passiert?« krächzte er. »Wer bist du?«
    »Ramses, tu mir das nicht an. Mach die Augen auf, ja?«
    »Lieber nicht.« Da fiel es ihm endlich ein. »David.«
    »Trink das hier.« Ein Gegenstand wurde ihm an die Lippen gepreßt. Ein Schluck von der Flüssigkeit, und er schnellte hustend und spuckend hoch.
    »So gefällst du mir schon besser«, seufzte David erleichtert. »Ich hab einen Tip aus Tante Amelias Handbuch der unerläßlichen Hilfsmittel aufgegriffen. Brandy hilft immer, schreibt sie.«
    Nachdem er endlich die Augen aufgeschlagen hatte, sah Ramses sich vorsichtig um. Der Schauplatz hatte sich nicht verändert, nur daß er nicht mehr stand, sondern saß. Wo er eben noch mit dem Kopf gelegen hatte, beschien sanftes Mondlicht einen dunklen Fleck.
    »Blut«, sagte er, irgendwie froh, daß sein Hirn allmählich wieder funktionierte. »Meins?«
    »Du hast ordentlich eins auf den Schädel bekommen.« David ließ sich auf die Fersen zurücksinken. »Sie hatte irgendeinen Knüppel unter dem weiten Gewand verborgen und war verdammt schnell. Sie zielte, bevor ich mich rühren konnte.«
    »Ist sie entkommen?«
    »Klar doch. Ich habe auf sie geschossen, als sie ihren handlichen Schläger ein zweites Mal schwang. Leider verfehlt.«
    Ramses wollte heftig protestieren, als David fortfuhr:
    »Wegen deiner Abneigung gegen Feuerwaffen hab ich dir nicht gesagt, daß ich eine Pistole eingesteckt hatte. Jedenfalls bin ich froh, daß ich sie dabeihatte. Ich wollte sie nicht verletzen, sondern lediglich ihren nächsten Hieb vereiteln. Sie ist weggerannt. Ich bin ihr nicht hinterher, weil ich Angst hatte, daß du …«
    Ihm versagte die Stimme. Ramses entdeckte, daß er wieder mehr als drei Worte aneinanderzureihen vermochte.
    »Trink was von dem Brandy.«
    »Gute Idee.«
    »Und gib mir auch noch einen Schluck. Mensch, mein Kopf fühlt sich an, als fiele er gleich ab.«
    »Daran sollte er sich inzwischen gewöhnt haben. Dein harter Schädel muß ein Erbe vom Professor sein.«
    David reichte ihm die Flasche. Der Alkohol brannte wie Feuer in seiner Kehle, um ihn dann mit wohliger Wärme zu erfüllen. Vorsichtig stand er auf.
    »Bleib bitte stehen.« David nahm ihn am Arm. »Vielleicht versuchst du besser nicht zu laufen. Ich gehe Hilfe holen.«
    »Nein, mit mir ist alles in Ordnung«, murmelte Ramses, sobald sie den Rückweg antraten. »Völlig aussichtslos, das vor Nefret zu verbergen.«
    »Wieso?«
    »Verflucht noch mal. Was meinst du, wie wütend sie sein wird?«
    Bei ihrer Rückkehr fanden sie das Haus hell erleuchtet. Nefret erwartete sie, und sie war ungemein wütend. Als Ramses nicht ins Bett gekommen war, hatte sie ihn in sämtlichen Räumen gesucht und dabei festgestellt, daß David ebenfalls verschwunden war. Während sie Ramses’ Verletzung behandelte, beschimpfte sie seinen Freund, der sich kleinlaut zu verteidigen suchte.
    »Wir waren vorsichtig«, protestierte er. »Dann hab ich diese vermeintliche Frau gesehen und eine entscheidende Sekunde lang nicht aufgepaßt.«
    »Ich auch«, bekräftigte Ramses.
    »Halt den Mund«, fauchte Nefret.
    »War es denn nun eine Frau oder nicht?« erkundigte sich Emerson ungehalten.
    »Wenn es eine war, dann konnte sie rennen wie eine Gazelle und zuschlagen wie ein Preiskämpfer«, räumte David ein. »Aber dieser verdammte – Verzeihung – dieser vermummende Schleier und wie sie – er – sich bewegte, wie eine gebrechliche Alte, das hat uns eben stutzig gemacht.«
    »Alles in Ordnung mit dir, mein Junge?«, erkundigte sich Emerson fürsorglich.
    »Er wird’s überleben.« Nefret befestigte gerade seinen Kopfverband. »Wenn ich ihn nicht umbringe. Und David gleich mit.«
    »Er hat mir das Leben gerettet«, murmelte

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