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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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eigentlich sprechen?«
    »Um Ihnen ein bißchen Einblick in unseren familiären Hintergrund zu vermitteln. Ich weiß nicht, ob es Adrian von einem Verdacht freisprechen kann, aber vielleicht ist es trotzdem ganz aufschlußreich. Mein Vater …« Sie stockte und trank einen Schluck Brandy. »Pringle Petherick war ein kalter, herzloser Vater und ein maßloser Egoist. Für ihn drehte sich alles um seine Kunstsammlung. Er heiratete meine Mutter nur wegen ihres Geldes, das gab er dann für Antiquitäten aus. Sie hatte nichts für sich. Ich habe immer geglaubt, daß sie vor Kummer gestorben ist, weil sie ihm gleichgültig war.«
    Trotz ihrer brutalen Offenheit gefiel Ramses diese Harriet weitaus besser als der verführerische Vamp. »Klingt mir so gar nicht nach dem Typ Mann, der sich in eine Frau wie Gräfin Magda verliebt.«
    »Verlieben?« Sie überlegte kurz, ihre Augen kalt wie Eiskristalle. »Ich weiß wirklich nicht, ob der Begriff in diesem Fall zutrifft. Er war überwältigt, fasziniert und wurde, vielleicht erstmals in seinem Leben, manipuliert. Die Frage lautet doch, warum sie ihn geheiratet hat. Sicher, er sah nicht übel aus und galt als wohlhabender Mann. Aber sein Geld kann es nicht gewesen sein; sie war immerhin eine ungemein erfolgreiche Autorin, die mit Diamanten und sündhaft teuren Kleidern protzte.
    Adrian war ebenfalls fasziniert von ihr. Anfangs machte sie eine Mordsschau und heuchelte mütterliche Zuneigung. Ihr fürsorgliches Getue war richtig ekelhaft, aber er war noch sehr jung und unkritisch. Er erinnerte sich kaum noch an unsere Mutter und sehnte sich nach Zuwendung. Seine Empfindungen für sie waren echt.«
    Sie schwieg und leerte ihr Glas.
    »Ist das alles?« fragte Ramses.
    »Hilft es Ihnen denn wenigstens weiter?« Sie beugte sich vor, ihre Finger krampfhaft ineinander verschränkt. »Was ist mit weiteren Verdächtigen? Ihre Mutter soll doch eine ausgezeichnete Detektivin sein …«
    »Meine Mutter. Stimmt.«
    »Früher oder später wird der Mörder überführt. Adrian hat sie nicht getötet. Er hat sie geliebt.«
    Ein Zitat fiel ihm ein. »Wir töten, was wir lieben.« Das sagte er natürlich nicht laut.
    »Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.« Ramses erhob sich. »Aber jetzt muß ich gehen.«
    Sie begleitete ihn zur Tür. »Werden Sie es Ihrer Frau erzählen, daß Sie bei mir waren?«
    »Sie erfährt es sowieso, ich kann nur hoffen, daß ich den anderen zuvorkomme.«
    »Jetzt hab ich Sie in Schwierigkeiten gebracht, nicht wahr?«
    »Schon möglich.«
    Sie lehnte an der Tür; sobald er den Knauf betätigte, würde er sie berühren. »Wenn es Sie tröstet«, meinte sie, »Sie hatten immerhin Ihre Revanche.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie haben mich eiskalt abgewiesen. Haben Sie eine Ahnung, was für ein vernichtender Schlag das ist, wenn eine Frau sich zum ultimativen Opfer bereit erklärt?«
    »Schätze, Sie werden den Schlag überleben.«
    »Es wäre kein Opfer gewesen.«
    »Nett, daß Sie das sagen.« Er griff an ihr vorbei nach dem Türknauf und verließ die Suite.
    Blitzartig verschwand er aus dem Hotel. Vor dem Eingang wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Die Terrasse war voller Gäste, die einen letzten Drink unter dem sternenfunkelnden Firmament zu sich nahmen. Jemand erhob sich und strebte zu ihm.
    »Wie ist es gelaufen?« erkundigte sich Anthony Bissinghurst.
    Ramses war froh, daß er seinen Ärger an ihm auslassen konnte. »Du bist mir gefolgt!«
    Völlig unbeeindruckt lehnte sich Sethos an die Wand und verschränkte lässig die Arme. »Ich fand, daß ich mich endlich einschalten sollte. Nach meiner Ansicht bist du nicht in der Lage, auf dich selbst aufzupassen.«
    »Es bestand nicht die geringste Gefahr!«
    »Eines weiteren Angriffs vielleicht nicht, aber morgen früh wird ganz Luxor wissen, daß du ein romantisches Schäferstündchen mit der jungen Petherick hattest. Ein gemeinsames Foto von dir und der Dame und du wärst bei Nefret erledigt. Deine Glaubwürdigkeit als neutraler Zeuge im übrigen auch.«
    »Es war aber kein Fotograf da.« Erbost stürmte er die Eingangstreppe hinunter. »Sie ist nicht so berechnend wie du.«
    »Du verteidigst die Dame? Wie ritterlich von dir. Sie war immerhin so berechnend, daß sie sich in irgendeinem aufreizenden Fummel vor Abdul und den anderen Sufragis gezeigt hat.« Sethos beeilte sich, mit ihm Schritt zu halten. »Hat sie versucht, dich zu verführen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Man beachte das Wörtchen

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