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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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unterbracht und Gargery in seinem Zimmer eingesperrt. In Ägypten blühte der alte Gauner förmlich auf; er hatte sich von jeher für die Haushaltsführung zuständig gefühlt und war schon mehrfach heftig mit Fatima aneinandergerasselt. Ganz formvollendeter Butler schnüffelte er überall im Haus herum, stolzierte von der Küche in den Salon, arrangierte den Weihnachtsschmuck um und gab leutselige Ratschläge, die keiner hören mochte. Als die Männer um die Mittagszeit zurückkehrten, war jedoch alles hervorragend auf den Weg gebracht, und ich setzte mich zu einem kalten Imbiss aus Salaten und Sandwiches mit ihnen zu Tisch. Sie waren sehr einsilbig, erst auf mein gezieltes Nachfragen räumte Ramses ein, dass sie Kevin und Margaret getroffen hätten.
    »Beide haben meine Einladung angenommen«, erklärte ich. »Haben Sie nicht erwähnt, dass sie kommen werden?«
    »Wir sprachen über andere Dinge«, meinte Ramses ausweichend und biss herzhaft in ein Geflügel-Sandwich.
    Begleitet von David nahm er die Zwillinge (und den Hund) mit zu sich ins Haus und versprach, bis zum Beginn der Feier auf sie aufzupassen. Carla hatte sich verdächtig gut benommen (einmal abgesehen davon, dass sie statt ihrer Bildchen versehentlich den Sessel eingekleistert hatte und selbst kleben geblieben war) und ich rechnete fest mit einem Rückfall. Von einer Fünfjährigen darf man halt nicht allzu viel erwarten. Emerson zog sich in sein Arbeitszimmer zurück und Sethos in sein Zimmer, versorgt mit einigen Aspirin und sauberen Taschentüchern.
    Um sechs Uhr war alles fertig, und ich inspizierte das Haus mit einer gewissen Selbstzufriedenheit, die man mir verzeihen möge. Ich hatte Frieden zwischen Fatima und Gargery geschlossen und Emerson in seinen besten Anzug gesteckt. Der Tisch im Speisezimmer war mit funkelndem Kristall und Limoges-Porzellan eingedeckt, der Salon mit Pflanzen und Papiergirlanden geschmückt und am Baum glitzerten die Kerzen.
    »Das Fest kann beginnen!«, rief ich.
    »Hmpf«, räusperte sich Emerson.
    Sethos schnäuzte sich die Nase.
    Wir wollten um acht Uhr zu Abend essen, hatten aber einige unserer engeren Freunde gebeten, schon früher zu kommen, um den Kindern beim Geschenkeöffnen zuzuschauen. Selim und Daoud waren da, Khadija hatte sich allerdings entschuldigen lassen, da sie sich in einem grö ßeren Kreis von Fremden unwohl fühlte. Um viertel nach sechs trudelten die Vandergelts ein, und ich lernte Suzannes Großvater Sir William Portmanteau kennen. Cyrus hatte ihn treffend charakterisiert. Er hätte als Double für den Weihnachtsmann durchgehen können, mit seinem schneeweißen Rauschebart und den verschmitzt zwinkernden Augen. Die wohlwollende Miene, mit der er die Kinder betrachtete, entbehrte jeder Beschreibung.
    »Es gibt doch nichts Schöneres als Enkelkinder«, erklärte er. »Ist es nicht so, Professor Emerson?«
    »Ganz recht«, setzte Emerson sich über Carlas Begeisterungsstürme hinweg. Ein Pfeil surrte in seine Richtung und fiel ihm genau vor die Füße.
    »Wer …«, hob ich an. Natürlich wusste ich genau wer.
    Ramses nahm seiner Tochter den Bogen ab und erklärte ihr, dass er nur im Freien verwendet werden dürfe, worauf Carla sich auf das nächste Päckchen stürzte.
    Dann durften wir ihre Gaben aufmachen; ich muss dazu sagen, dass die Zwillinge gern Geschenke machten, wenn sie auch lieber welche bekamen. Carlas kleine Bücher waren ein voller Erfolg. Hingerissen betrachtete Daoud die Abbildungen von Stonehenge und vom Bukkingham Palace. Sir William freute sich über die ihm zugedachte Kollektion modebewusster Damen und lobte David Johns Zeichnung, die einen Pharao auf einem Streitwagen darstellte.
    Bevor die Kinder zu Bett gebracht wurden, sangen wir ein paar Weihnachtslieder, begleitet von Sennia am Klavier. Nefret hatte beteuert, sie sei aus der Übung, dies vermutlich nur, um Sennia den Vortritt zu lassen. Das reizende junge Mädchen spielte die einfachen Melodien schon recht hübsch; ihre Wangen glühten vor Stolz. Der glockenhelle Sopran der Kleinen vermischte sich mit den tieferen Stimmen, selbst Emersons enthusiastischer grottenfalscher Bassbariton konnte die Gesangsdarbietung nicht (sonderlich) schmälern. Selim, Daoud und Nadji lauschten mit lächelnden Gesichtern, und Sethos schniefte sich durch Alle Jahre wieder. Sir William sang nicht mit, er trommelte mit den Fingern den Takt und lächelte salbungsvoll. Allmählich begriff ich, wieso Cyrus dem alten Herrn mit einem gewissen Zynismus

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