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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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sicher so bald als möglich nach Luxor weiterreisen.«
    Ramses sagte zu seinem Vater: »Callender ist hier.«
    »Pecky Callender? Teufel noch, weswegen? Er ist doch kein Ägyptologe.«
    »Aber ein enger Freund von Howard Carter. Ich glaube, er soll alles für Carnarvons Ankunft vorbereiten.« Emersons Miene verfinsterte sich. Ich konnte es ihm nachempfinden. Er hatte seine Dienste angeboten und war schnöde abserviert worden. Das war gelinde gesagt eine Frechheit. Und jetzt noch das.
    Wir hatten eben das Mittagessen beendet, als Katherines Antwort auf meine Anfrage einging. Sie freute sich auf die beiden neuen Mitarbeiter und lud uns alle zum Abendessen ein. Sie hatte ihre Kutsche geschickt, um die zwei mitsamt Gepäck abzuholen.
    »Dann sehen wir uns heute Abend wieder«, sagte ich den beiden zum Abschied. »Nein Emerson, es ist absolut nicht notwendig, dass du sie begleitest. Die beiden möchten sich heute Nachmittag sicher ein bisschen ausruhen.«
    »Ich dachte, wir könnten einen Abstecher ins Tal machen«, maulte Emerson. Er versuchte, meinen Arm abzuschütteln, denn ich hielt ihn gnadenlos fest. »Sie möchten doch sicher ihre neue Wirkungsstätte kennenlernen.«
    »Aber nicht heute Nachmittag, Emerson.«
    Mein Tonfall ließ ihn aufmerken. Nachdem die Kutsche abgefahren war, schnellte er zu mir herum. »Ihr benehmt euch alle verdammt komisch«, erklärte er. Sein Blick glitt von einem zum anderen. »Was ist passiert?«
    »Setz dich doch, Vater«, meinte Nefret.
    »Gute Güte!«, rief Emerson plötzlich alarmiert. »Es ist doch nichts mit den Kleinen, oder?«
    »Beruhige dich, Emerson«, sagte ich streng. »Meinst du, wir wären die Ruhe selbst, wenn einem der Kinder etwas passiert wäre? Nein. Also rat weiter.«
    Emerson plumpste in einen Sessel. »Das Grab wurde ausgeraubt«, krächzte er. »Pecky Callender ist ein unfä higer Stümper!«
    »Immerhin erwähnst du die Kinder noch vor dem Grab«, versetzte ich scharf. »Ich darf dich noch einmal daran erinnern, dass es nicht dein Fund ist. Rat weiter.«
    Emersons Denkerstirn legte sich in Falten. »Gib mir einen kleinen Tipp.«
    »In Himmelherrgottsnamen«, ereiferte ich mich.
    »Emerson, hast du etwa vergessen –«
    »Nicht so laut, Mutter.« Nefret, die sich das Lachen nur mit Mühe verbeißen konnte, setzte sich auf Emersons Sessellehne und legte ihm beschwichtigend einen Finger auf die Lippen. »Wir haben einen Gast, Vater. Die – liebe Güte, wie soll ich mich ausdrücken? Die Person, die mit deiner brenzligen Mission in dem Geschäft zu tun hat.
    Das Feuer. Die Sache mit dem Sack Salz. Die –« Als es ihm schlagartig dämmerte, vermochte ihr zarter Finger nicht mehr viel auszurichten. »Hölle und Verdammnis!«, brüllte der Professor. »Hat dieser Bas – hat er die Dreistigkeit besessen herzukommen?«
    »Er war krank«, erklärte Nefret. »Bitte Vater, reg dich jetzt nicht auf.«
    »Und sprich leiser«, setzte ich hinzu. »Inwieweit wir sein Erscheinen erfolgreich verschleiert haben, vermag ich nicht zu beurteilen, aber wenn du so laut schreist, weiß es bald ganz Luxor.«
    Emerson konnte nicht aufspringen, sonst hätte er Nefret von der Sessellehne heruntergestoßen. Er versuchte sich an ihr vorbeizuzwängen, aber sie blieb stur sitzen.
    »Ah pah!«, sagte er mit erstickter Stimme. »Ramses, würdest du die Güte haben, mir zu erklären, wie es dazu kam? Nein, Peabody, du nicht. Du neigst zum Fabulieren, und ich möchte kurze, knackige Informationen ohne schönfärberische Kommentierung.«
    Die bekam er. Leider Gottes wurden meine Versuche, die Berichterstattung etwas farbiger zu gestalten, von allen Beteiligten im Keim erstickt. Als unser Sohn geendet hatte, saß Emerson eine ganze Weile schweigend da und strich sich über sein markantes Kinn.
    »Das ist die absurdeste Geschichte, die ich je gehört habe«, sagte er schließlich.
    »Das war auch meine erste Reaktion«, räumte ich ein.
    »Und ich habe das ungute Gefühl, dass Sethos uns längst nicht alles erzählt hat, was er weiß. Aber wir leben in einer verrückten Welt, Emerson, wo manch einer vor nichts zurückschreckt, um seine Interessen durchzusetzen.« Das konnte mein Mann nur bestätigen. Wir hatten eine ganze Reihe solcher Individuen kennengelernt, und die Geschichte hatte es mit den Namen vieler anderer belegt. »Dieses geheimnisvolle Dokument«, sinnierte er laut.
    »Hast du es schon dechiffrieren können?«
    Ramses schüttelte den Kopf. »Auf dem Gebiet hab ich so gut wie gar keine

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