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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Mutters Stiefeln Blasen bekommen. Hoffentlich tut es ordentlich weh.«
    Er setzte sich unaufgefordert, und Sethos folgte seinem Beispiel. Margaret entspannte sich und kam aus der Ecke hervor, hielt aber weiterhin skeptisch Distanz. »Wie habt ihr mich so schnell gefunden?«
    »Logische Kombinationsgabe«, meinte Sethos gedehnt. »Komm, setz dich zu uns.«
    »Ich stehe lieber. Was wollt ihr von mir?«
    »Eine Entschuldigung, als Allererstes«, versetzte Ramses.
    »Ihr fehlt doch nichts, oder? Ich hab nicht fest zugeschlagen.«
    »Es war ein ganz mieser Trick. Du hast ihre Gutmütigkeit und ihr Vertrauen schamlos ausgenutzt«, erwiderte Ramses bemüht ruhig.
    »In der Liebe, im Krieg und im Journalismus ist alles erlaubt – ist das nicht zufällig einer ihrer Lieblingssprüche?«
    »Zum Kuckuck mit dir«, sagte Sethos unerwartet heftig. »Denkst du eigentlich immer nur an deine Karriere?«
    »Und du?«, gab sie gleichermaßen pampig zurück. »Ich darf dich daran erinnern, dass du deine geliebte Amelia in Gefahr gebracht hast. Du bist für dieses ganze Desaster verantwortlich! Und was unternimmst du? Verkriechst dich im Schoß der Familie, setzt sie unnötig Risiken aus und lässt mich ohne jede Warnung ins offene Messer laufen!«
    Da hatte sie nicht ganz Unrecht, fand Ramses, behielt seine Meinung aber geflissentlich für sich. Das sollten die beiden unter sich ausmachen. Sethos war aufgestanden und fokussierte ihre wutverzerrte Miene.
    »Ich habe etwas unternommen. Eins noch, bis zu deiner idiotischen Flucht hatte ich alles voll unter Kontrolle.
    Zieh dich um. Du kommst mit uns.«
    »Das könnte dir so passen!«
    Er trat einen Schritt auf sie zu. Mit schreckgeweiteten Augen wich sie erneut zurück, bis ihr Rücken die Wand berührte. »Ramses«, rief sie. »Du lässt doch nicht etwa zu, dass er mich schlägt?«
    »Öhm … nö«, stammelte Ramses.
    Sethos maß Ramses mit einem verblüfften Blick, als hätte er dessen Präsenz glatt vergessen. »Heiliges Kanonenrohr«, erregte er sich. »Ich hab sie noch nie geschlagen. Obwohl es mich bisweilen in den Fingern juckte.«
    »Dann geh ich schon mal vor«, erbot sich Ramses. Die Emotionen waren dermaßen hochgekocht, dass er nur noch weg wollte.
    Sethos gestikulierte fahrig. »Wie du willst«, und an seine Frau gewandt: »Glaub ja nicht, dass ich dich schreiend und tretend aus dem Hotel zerre. Das hättest du wohl gern, was?« Er zögerte, und als er fortfuhr, klang seine Stimme um einiges sanfter. »Tu nichts Unü berlegtes. Du kennst deine Grenzen und weißt, wann es Ärger gibt.«
    »Wie rührend, dass du mich darauf hinweist.« Margaret rollte die Augen himmelwärts. »Ich kann jedenfalls besser auf mich aufpassen als du.«
    Wutschnaubend stieß Sethos die Tür auf und stürmte ohne ein weiteres Wort hinaus.
    »Gute Nacht«, sagte Ramses. »Schließ die Tür ab.«
    »Aber selbstverständlich.« Margaret lächelte scheinheilig.
    Am Fuß der Treppe holte Ramses seinen Onkel ein. Sethos rauschte wortlos weiter, bis sie wieder in dem Fährboot saßen.
    Ramses setzte sich mental mit seinen Eindrücken auseinander. Soeben hatte er eine neue und faszinierende Seite seines unverbesserlichen Onkels kennengelernt. Er hatte einiger solcher Konfrontationen zwischen Margaret und Sethos hautnah miterlebt und fragte sich insgeheim, wie der Konflikt wohl ohne ihn ausgetragen worden wäre.
    Aber das Thema brachte er besser nicht zur Sprache.
    »Du sagtest, du habest etwas unternommen, um dieses – äh-em – Desaster zu klären«, hob er stattdessen an. »War da was Wahres dran, oder wolltest du Margaret lediglich beschwichtigen?«
    Brütend starrte sein Onkel auf seine gefalteten Hände. Dann murmelte er: »Was ist mit ihm?«, und deutete auf den Fährmann.
    »Er versteht nicht viel Englisch. Zudem weiß er nicht, worum es geht. Kommst du allein klar, oder muss sich Vater in die Sache einschalten?«
    »Grundgütiger, das hätte mir gerade noch gefehlt. Fakt ist, dass ich in Verhandlungen stehe.«
    »Mit denen? Wie? Seit wann?«
    Sethos drehte sich frontal zu ihm. »Früher oder später hätte ich es dir ohnehin erzählt.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Alles eine Frage der Logik, mein Junge. Man verhandelt nicht mit solchen Leuten, wenn man keinen hat, der einem den Rücken stärkt. Und du bist der geeignete Kandidat, die Gründe dafür hab ich bereits genannt.« Und weil ich eher entbehrlich bin, dachte Ramses zynisch. Seine Eltern, die Kinder und Nefret bedeuteten Sethos

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