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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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nicht erst ab, bis mein Anrufbeantworter abnimmt. Es ist wieder McDermott.
    »Also?« frage ich.
    »Hamlin fällt nichts anderes ein, und er will Luis Carruthers einladen, und was ich wissen möchte ist, heißt das, daß Courtney mitkommt?« fragt McDermott.
    »Luis kann nicht mitkommen«, sage ich.
    »Warum nicht?«
    »Er kann einfach nicht.« Ich frage: »Warum will er, daß Luis mitkommt?«
    Es entsteht eine Pause. »Bleib dran«, sagt McDermott. »Er ist auf der anderen Leitung. Ich frage ihn.«
    »Wer?« Ein Panikschub. »Luis?«
    »Hamlin.«
    Während ich warte, gehe ich in die Küche zum Kühlschrank und nehme eine Flasche Perrier heraus. Ich suche nach einem Glas, als ich ein Klicken höre.
    »Hör mal«, sage ich, als McDermott wieder in der Leitung ist. »Ich will weder Luis noch Courtney sehen, also, du weißt schon, red es ihnen aus oder so was. Laß deinen Charme spielen.«
    »Sei charmant.«
    »Hamlin muß mit einem Kunden aus Texas zu abend essen und –«
    Ich schneide ihm das Wort ab. »Warte, das hat nichts mit Luis zu tun. Laß Hamlin die Tunte gefälligst selbst ausführen.«
    »Hamlin will, daß Carruthers mitkommt, weil Hamlin sich um die Panasonic-Sache kümmern soll, aber Carruthers weiß da viel besser Bescheid, und darum will er, daß Carruthers mitkommt«, erklärt McDermott.
    Ich schweige, während ich das schlucke. »Wenn Luis mitkommt, töte ich ihn. Ich schwöre bei Gott, ich töte ihn. Scheiße, ich töte ihn.«
    »Jesses, Bateman«, murmelt McDermott betroffen. »Du bist ein echter Menschenfreund. Ein Weiser.«
    »Nein. Nur …«, fange ich an, verwirrt, irritiert. »Nur … vernünftig.«
    »Was ich wissen will ist nur, wenn Luis kommt, heißt das, daß Courtney auch kommt?« fragt er sich wieder.
    »Sag Hamlin, er soll – ach, Scheiße, ich weiß nicht.« Ich unterbreche mich. »Sag Hamlin, er soll mit dem Texaner allein zu abend essen.« Ich unterbreche mich wieder, als mir etwas einfällt. »Moment mal? Soll das heißen, daß Hamlin … uns einlädt? Ich meine, zahlt er, weil es ja ein Geschäftsessen ist?«
    »Weißt du Bateman, manchmal halte ich dich für verdammt aufgeweckt«, sagt McDermott. »Manchmal allerdings …«
    »Oh, Scheiße, was sage ich da, zum Teufel?« frage ich mich selbst laut, verärgert. »Du und ich können zusammen ein verdammtes Geschäfts essen machen. Jesus. Ich gehe nicht mit. Das war’s. Ich gehe nicht mit.«
    »Noch nicht mal, wenn Luis nicht kommt?« fragt er.
    »Nein. Niente.«
    »Warum nicht?« jault er. »Wir haben doch den Tisch im 1500.«
    »Ich muß … mir Bill Cosbys Familienbande ansehen.«
    »Oh, nimm sie doch auf, um Himmels willen, du Arsch. «
    »Warte.« Mir ist noch was eingefallen. »Glaubst du, Hamlin hat« – ich zögere verlegen – »Drogen dabei, vielleicht … für den Texaner?«
    »Und was meint Bateman?« fragt McDermott, das behämmerte Arschloch.
    »Hmmmmm. Das frage ich mich gerade. Genau das frage ich mich.«
    Nach einer längeren Pause sagt McDermott singend: »Tick-tack, tick-tack. So kommen wir nicht weiter. Natürlich wird Hamlin was dabeihaben.«
    »Ruf Hamlin an und laß ihn … hol ihn auf Konferenzschaltung«, sage ich hastig und schaue auf meine Rolex. »Schnell. Vielleicht können wir ihn zum 1500 überreden.«
    »Okay«, sagt McDermott. »Bleib dran.«
    Man hört vier klickende Geräusche, und dann höre ich Hamlin sagen: »Bateman, ist es in Ordnung, Socken mit Schottenkaro zum Business-Anzug zu tragen?« Scheint ein Witz zu sein, über den ich nicht lachen kann.
    Innerlich seufzend, die Augen geschlossen, antworte ich ungeduldig: »Eigentlich nicht, Hamlin. Sie sind zu sportlich. Sie vertragen sich nicht mit geschäftlichem Auftreten. Man kann sie zu sportlicher Kleidung tragen. Tweed, was auch immer. Also, Hamlin?«
    »Bateman?« Und dann sagt er: »Danke schön.«
    »Luis kann unmöglich mitkommen«, sage ich ihm. »Aber du natürlich gerne.«
    »Kein Problem«, sagt er. »Der Texaner kommt sowieso nicht.«
    »Wieso nicht?« frage ich.
    »Hey weil warum gehn wir nich alle ins Sie Bie Gie Bies, ich hör’, das ist echt New Wave. Andere Länder, andere Sitten«, erklärt Hamlin. »Der Texaner ist abgemeldet bis Montag. Ich habe ganz schnell, und, wie ich hinzufügen möchte, recht elegant, meinen hektischen Terminplan umgestellt. Ein kranker Vater. Ein Waldbrand. Eine Entschuldigung.«
    »Und wo bleibt Luis dabei?« frage ich mißtrauisch.
    » Luis ißt heute abend mit dem Texaner, was mir eine Menge

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