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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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damit durchkommst?«
    »Womit?« frage ich unschuldig. »Mein Privatleben zu schützen?«
    »Mich auf die Folter zu spannen«, schnappt sie.
    »Honey«, sage ich.
    »Ja?« schluchzt sie.
    »Du weißt gar nicht, was Folter ist. Du weißt nicht, wovon du redest«, sage ich zu ihr. »Du hast wirklich keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Ich will auch nicht drüber reden«, sagt sie. »Ist schon gut. Also, was machst du heute abend zum Dinner?« Ihre Stimme wird sanfter. »Ich dachte, wir könnten zum Dinner ins TDK gehen, so, oh, so um neun rum?«
    »Ich esse heute abend im Harvard-Club, allein «, sage ich. »Oh, sei nicht blöd«, sagt Evelyn. »Ich weiß, daß du im Kaktus mit Hamlin und McDermott verabredet bist.«
    »Woher weißt du das denn? « frage ich, keineswegs verlegen, weil sie mich beim Lügen erwischt hat. »Außerdem ist es Zeus Bar, nicht Kaktus.«
    »Weil ich mit Cindy gesprochen habe«, sagt sie.
    »Ich dachte, Cindy geht zu diesem Pflanzen- oder Baum-Dings – zum Busch-Benefiz«, sage ich.
    »O nein, nein, nein«, sagt Evelyn. »Das ist nächste Woche. Willst du hingehen?«
    »Bleib einen Moment dran«, sage ich.
    Ich gehe wieder zu Van Patten und Craig in die Leitung.
    »Bateman?« fragt Van Patten. »Was zum Teufel machst du?«
    »Woher zum Teufel weiß Cindy, daß wir zum Dinner im Kaktus sind?« herrsche ich sie an.
    »Weil Hamlin es ihr gesagt hat?« rät McDermott. »Ich weiß nicht. Warum?«
    »Weil Evelyn es weiß«, sage ich.
    »Wann zur Hölle wird Wolfgang Puck endlich ein Restaurant in dieser Stadt aufmachen?« fragt uns Van Patten.
    »Ist Van Patten bei seinem dritten Six-Pack Foster’s, oder kämpft er noch mit dem ersten?« frage ich McDermott.
    »Deine Frage läuft darauf hinaus, Patrick«, beginnt McDermott, »ob wir Frauen ausschließen sollten oder nicht. Richtig?«
    »Hier geht irgendwas ganz schnell den Bach runter«, warne ich. »Mehr will ich dazu nicht sagen.«
    »Ob du Evelyn einladen sollst?« fragt McDermott. »Ist es das, was du wissen willst?«
    »Nein, das sollten wir ganz bestimmt nicht «, sage ich unmißverständlich.
    »Also, hey, ich wollte Elizabeth mitnehmen«, sagt Van Patten verschüchtert (oder spielt er das nur?).
    »Nein«, sage ich. »Keine Frauen.«
    »Was paßt dir nicht an Elizabeth?« fragt Van Patten.
    »Ja?« schließt sich McDermott an.
    »Sie ist ein Idiot. Nein, sie ist intelligent. Keine Ahnung. Lad sie nicht ein«, sage ich.
    Nach einer Pause höre ich Van Patten sagen: »Jetzt wird es langsam komisch.«
    »Also, wenn nicht Elizabeth, was ist dann mit Sylvia Josephs?« schlägt McDermott vor.
    »Naah, zu alt zum Ficken«, sagt Van Patten.
    »O Jesus«, sagt McDermott. »Sie ist dreiundzwanzig.«
    » Acht undzwanzig«, korrigiere ich.
    »Wirklich?« fragt ein konsternierter McDermott nach einer Pause.
    »Ja«, sage ich. »Wirklich.«
    McDermott sagt nur noch »Oh.«
    »Scheiße, das habe ich ganz vergessen«, sage ich und klatsche mir mit der Hand vor die Stirn. »Ich habe Jeanette eingeladen.«
    »Das ist mal eine, die ich auch einladen würde«, sagt Van Patten schmierig.
    »Warum gibt sich ein süßes junges Ding wie Jeanette mit dir ab?« fragt McDermott. »Was findet sie nur an dir, Bateman?«
    »Ich hülle sie in Kaschmir. Jede Menge Kaschmir«, murmele ich, und dann: »Ich muß sie anrufen und ihr sagen, sie soll nicht kommen.«
    »Hast du nicht was vergessen?« fragt mich McDermott. »Was?« Ich bin ganz in Gedanken.
    »Ist Evelyn nicht irgendwie in der anderen Leitung?«
    »O Scheiße«, rufe ich. »Bleib dran.«
    »Warum schlage ich mich eigentlich damit rum?« höre ich McDermott seufzend zu sich sagen.
    »Bring Evelyn mit«, schreit Van Patten. »Die ist auch toll! Sag ihr, sie soll uns um halb zehn in der Zeus Bar treffen.«
    »Okay, okay«, rufe ich, ehe ich wieder auf die andere Leitung gehe.
    »Ich finde das nicht mehr lustig, Patrick«, sagt Evelyn.
    »Wie wär’s, wenn du uns um halb zehn in der Zeus Bar triffst?« schlage ich vor.
    »Kann ich Stash und Vanden mitbringen?« fragt sie kokett.
    »Ist das die mit dem Tattoo?« frage ich kokett zurück.
    »Nein«, seufzt sie. »Keine Tätowierung.«
    »Wiedersehen, Wiedersehen.«
    »O Pat rick«, winselt sie.
    »Hör mal, du kannst froh sein, daß du überhaupt eingeladen bist, also …« Meine Stimme verhallt.
    Stille, die mir nicht unangenehm ist.
    »Komm schon, triff uns einfach da«, sage ich. »Tut mir leid.«
    »Oh, schon gut«, sagt sie resigniert. »Halb zehn?«
    Ich springe

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