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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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die rechte Wange, dann wiederholt sie die Prozedur mit den gleichen exakten Bewegungen bei Price, während sie seinen Armani-Mantel nimmt. Aus dem Wohnzimmer erklingt dezent die neue CD der Talking Heads.
    »Ein bißchen spät dran, wie, Jungs?« fragt Courtney mit frechem Grinsen.
    »Unfähiger haitianischer Taxifahrer«, murmelt Price und haucht Courtney einen Kuß auf. »Haben wir irgendwo reserviert, und jetzt sag bloß nicht, um neun bei Pastels.«
    Courtney lächelt und hängt beide Mäntel in den Korridorschrank. »Abendessen zu Hause, ihr Süßen. Tut mir leid, ich weiß, ich weiß, ich hab versucht, es Evelyn auszureden, aber es gibt … Su shi.«
    Tim schiebt sich an ihr vorbei durchs Foyer Richtung Küche. »Evelyn? Wo bist du, Evelyn?« ruft er mit Singsang-Stimme. »Wir haben was zu besprechen. «
    »Schön dich zu sehen«, sage ich Courtney. »Du siehst heute blendend aus. Dein Gesicht hat ein … jugendliches Strahlen.«
    »Du verstehst es wirklich, Komplimente zu machen, Bateman.« In Courtneys Stimme schwingt kein Sarkasmus mit. »Soll ich Evelyn verraten, daß du so empfindest?« fragt sie kokett.
    »Nein«, antworte ich, »aber ich wette, das würdest du gern.«
    »Komm«, sagt sie, löst meine Hände von ihrer Hüfte, legt mir ihre Hände auf die Schultern und schiebt mich durchs Foyer in Richtung Küche. »Wir müssen Evelyn retten. Seit einer Stunde arrangiert sie die Sushi um. Sie versucht, deine Initialen nachzubilden – das P mit Yellowtail, das B mit Thunfisch – aber jetzt findet sie, der Thunfisch sähe zu blaß aus …«
    »Wie romantisch.«
    »… und fürs B reicht der Yellowtail nicht mehr« – Courtney holt Luft – »und ich glaube, sie versucht’s darum statt dessen mit Tims Initialen. Macht dir das was aus?« fragt sie, nur leicht besorgt. Courtney ist Luis Carruthers’ Freundin.
    »Ich bin entsetzlich eifersüchtig und rede wohl besser mal mit Evelyn«, antworte ich und lasse mich von Courtney sanft in die Küche schieben.
    Evelyn steht an einer hellen Holztheke und trägt eine cremefarbene Seidenbluse von Krizia, einen Rock von Krizia aus rostrotem Tweed und die gleichen d’Orsay-Seidensatin-Pumps wie Courtney. Ihr langes blondes Haar ist zu einem recht strengen Knoten aufgesteckt, und sie erwidert meinen Gruß, ohne von der ovalen Wilton-Servierplatte aus rostfreiem Stahl aufzusehen, auf der sie kunstvoll die Sushi arrangiert hat. »Ach, Darling. Es tut mir leid. Ich wollte eigentlich in dieses reizende neue kleine salvadorianische Bistro auf der Lower East Side …«
    Price stöhnt vernehmlich.
    »… aber wir haben keinen Tisch mehr bekommen. Timothy, stöhn nicht so.« Sie nimmt ein Stück Yellowtail und legt es andächtig an den oberen Teil der Platte, um damit etwas zu vervollständigen, das wie ein großes »T« aussieht. Sie tritt einen Schritt zurück und inspiziert das Ergebnis. »Ich weiß nicht. Ach, ich bin so unschlüssig.«
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst Fin landia parat haben«, grummelt Price, als er die Flaschen an der Bar – hauptsächlich Magnums – durchsieht. »Nie hat sie Fin landia«, sagt er zu niemand Besonderem, zu uns allen.
    »Mein Gott, Tim othy. Tut’s Absolut nicht auch?« fragt Evelyn, und dann gedankenverloren zu Courtney: »Die California Roll sollte den Rand der Platte schmücken, oder?«
    »Bateman. Drink?« seufzt Price.
    »J&B mit Eis«, ordere ich und finde es plötzlich merkwürdig, daß Meredith nicht eingeladen ist.
    »Oh, mein Gott, es ist eine Katastrophe«, stöhnt Evelyn. »Gleich fang ich an zu heulen. «
    »Die Sushi sehen wunderbar aus«, versichere ich ihr beruhigend.
    »Es ist eine Katastrophe«, jammert sie weiter, »eine Katastrophe. «
    »Nicht doch, die Sushi sehen herrlich aus«, erkläre ich und nehme, um sie so weit wie möglich zu beruhigen, ein Stückchen Flunder, stecke es mit wohligem Seufzen in den Mund und umarme Evelyn von hinten; noch mit vollem Mund gelingt es mir, »köstlich« zu sagen.
    Sie gibt mir, offensichtlich erfreut über meine Reaktion, einen spielerischen Klaps, haucht mir schließlich vorsichtig einen Kuß auf und wendet sich wieder Courtney zu. Price reicht mir einen Drink und geht Richtung Wohnzimmer, während er versucht, irgend etwas Unsichtbares von seinem Blazer zu entfernen. »Evelyn, hast du eine Kleiderbürste?«
    Lieber als hier zu essen, hätte ich mir das Baseballspiel angesehen, wäre zum Training ins Fitneßstudio gegangen oder hätte das neue salvadorianische Bistro

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