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Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Titel: Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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die Ausdauer. Ich habe die Angst und die Sturheit.
    »Hör mal, Tarzan, so funktioniert das nicht«, sage ich, zwischen jedem Wort nach Luft schnappend. »Wenn ich in dieses Loch falle, dann nur mit dir zusammen.«
    »Du kannst mich mal! Du hast mir das Handgelenk gebrochen! «
    »Und mir hat jemand ins Bein geschossen. Heul ich vielleicht deswegen?«
    Hinter uns setzt sich knirschend ein Motor in Bewegung. Die Fahrstühle funktionieren wieder. Er sieht die Zahlen über der Tür aufleuchten und kämpft sich auf die Füße, das gebrochene Handgelenk hält er so, als läge es schon in einer Schlinge. Er wird über die Treppe entkommen, und ich kann nichts dagegen tun.
    Ich taste in der Tasche meines Nachthemds nach einer kleinen gelben Tablette, aber meine Finger scheinen zu klobig für eine Aufgabe, die so viel Geschicklichkeit erfordert. Jetzt habe ich sie mit Daumen und Zeigefinger gegriffen… jetzt ist sie auf meiner Zunge.
    Das Adrenalin baut sich ab, meine Augenlider flattern wie Mottenflügel auf nassem Glas. Jemand will mich umbringen. Ist das nicht seltsam?
    Ich höre Fahrstühle ankommen und Stimmengewirr, zeige den Flur hinunter und murmele: »Helfen Sie Maggie.«

6
    Die Polizei patrouilliert durch die Flure, befragt das Personal und macht Fotos. Ich höre, wie Campbell einen armen Arzt beschimpft, weil der die Ermittlungen behindert. Es scheint sich um ein Verbrechen zu handeln, das mit dem Tod durch den Strang zu ahnden ist.
    Die Wirkung des Morphiums lässt nach, und ich zittere. Warum sollte mich irgendjemand umbringen wollen? Vielleicht bin ich auf dem Fluss Zeuge eines Mordes geworden. Vielleicht habe ich jemanden erschossen. Ich kann mich nicht erinnern.
    Als Campbell die Tür öffnet, habe ich ein Déjà-vu-Erlebnis – nicht in Bezug auf den Ort, sondern auf das anstehende Gespräch. Er setzt sich und schenkt mir eins seiner ultramilden Lächeln. Bevor er etwas sagen kann, frage ich nach Maggie.
    »Sie liegt ein paar Etagen tiefer. Irgendjemand hat ihr die Nase gebrochen und zwei blaue Augen verpasst. Warst du das?«
    »Nein.«
    Er nickt. »Ja, das sagt sie auch. Willst du mir erzählen, was passiert ist?«
    Ich gehe die ganze Geschichte durch – erzähle von »Sam, dem Feuerwehrmann«, und seinem Rollstuhlrennen über den Flur. Die Details scheinen ihn einigermaßen zufrieden zu stellen.
    »Was sagen die Kameras?«
    »Gar nichts. Er hat die Linsen mit schwarzer Farbe besprüht. Wir haben ein Bild vom Schwesterntresen, aber kein Gesicht hinter der Maske. Du hast ihn nicht erkannt?«
    »Nein.«
    Er sieht mich angewidert an.
    »Ich bin überzeugt, es hat etwas mit Mickey Carlyle zu tun«,
erkläre ich. »Irgendjemand hat ein Lösegeld gefordert. Ich glaube, deswegen war ich auf dem Fluss…«
    »Mickey Carlyle ist tot.«
    »Aber was ist, wenn wir uns geirrt haben?«
    »Unsinn! Wir haben uns nicht geirrt.«
    »Es muss ein Lebenszeichen aufgetaucht sein.«
    Campbell weiß Bescheid. Er hat es die ganze Zeit gewusst.
    »DAS IST EINE ENTE!«, krächzt er. »Niemand hat daran geglaubt außer dir und Mrs. Carlyle. Einer trauernden Mutter kann ich das nachsehen – aber dir!« Er ballt eine Faust und öffnet sie wieder. »Erst warst du für die Ermittlungen verantwortlich, die zu einer Verurteilung wegen Mordes geführt haben, dann hast du plötzlich an einen Schwindel geglaubt, der dieses Urteil in Zweifel zieht. Du hast einen DNA-Test angeordnet. Du bist stümperhaft losgezogen wie ein einsamer Hollywoodrächer und hast dich anschießen lassen.«
    Campbell beugt sich ganz nahe heran. Ich kann die Schuppen auf seinen Augenbrauen erkennen. »Howard Wavell hat Mickey Carlyle ermordet. Und wenn das kranke, perverse Schwein von einem Mörder wegen dir wieder auf freien Fuß kommt, wird kein Polizeibeamter der Metropolitan Police je wieder mit dir zusammenarbeiten wollen. Du bist erledigt.«
    In mir hat sich eine tiefe, gleichmäßige Schwingung aufgebaut wie das Brummen eines Schiffsmotors in den Tiefen des Rumpfes.
    »Wir müssen ermitteln. Auf diesem Boot sind Menschen ums Leben gekommen.«
    »Ja. Und soviel ich weiß, hast du sie erschossen.«
    Meine Entschlossenheit bröckelt. Ich kenne nicht genug Einzelheiten, um ihm zu widersprechen. Was immer auf dem Fluss geschehen ist, war meine Schuld. Ich habe etwas Giftiges aufgerührt, und keiner will mir helfen.
    Campbell redet immer noch. »Ich weiß nicht, was du getan hast, Vincent, aber du hast dir ein paar erbitterte Feinde gemacht.
Halte dich von Rachel

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