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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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bedeuteten die einzige Gefahr, die er momentan erkannte. Ich kann uns visuell tarnen, aber keine Geräusche unhörbar machen.
    Trotz des Zusammenbruchs seiner schützenden Barrieren klammerte er sich an das, was er verstand; an die klare, deutliche Notwendigkeit zur Flucht.
    Endlich freigelassene Erinnerungen stoben und heulten durch sein Hirn wie Furien.
    Während der Lift aufwärtsfuhr, erinnerte Davies sich daran, wie Angus Thermopyle durch Nick Succorso in eine Falle gelockt und überlistet worden war; er erinnerte sich an den Anteil, den er geleistet hatte, um es Succorso zu ermöglichen.
    Ihm kam im Rückblick die unglaubliche Leidenschaftlichkeit zu Bewußtsein, die ihn nachgerade entflammt hatte, als er Nick das erste Mal sah – die stumme, unausweichliche, asexuelle, ja nahezu völlig abstrakte Sehnsucht nach nicht etwa dem Mann Nick Succorso, sondern die von ihm verkörperte Handlungsfähigkeit.
    Er erinnerte sich an stundenlange Vergewaltigung, Tage der Demütigung, wochenlange Herrschaft des Zonenimplantats. Er entsann sich des Flehens, der Selbsterniedrigung; ihm fiel ein, Angus alles versprochen zu haben, was er sich hätte wünschen können.
    »Fühlen Sie sich jetzt wie ein Mann?« hatte er gefragt, ehe er entdecken mußte, was ihm tatsächlich bevorstand, wie wüst Angus’ Absichten wirklich waren. »Müssen Sie mich schinden, damit Ihnen wohl zumute ist? Sind Sie so abartig?«
    Und er hatte gesagt: »Wegen solcher Menschen wie Ihnen bin ich Polizistin geworden… Der Bannkosmos ist schlimm genug. Auf noch ärgere Gefahren verzichten wir gern. Aber Leute wie Sie sind wahrhaftig das größte Übel. Sie hintergehen Ihresgleichen. Ihre Opfer sind Menschen, Sie betätigen sich als Parasit des menschlichen Lebens und werden dabei reich… Ich werde alles tun, was ich kann, um Sie unschädlich zu machen. Kein Preis ist zu hoch, um einen Mann wie Sie zur Strecke zu bringen.«
    Und später: »Wenn ich’s nicht schaffe, wird jemand anderes es erledigen. Kann sein, Sie haben recht. Vielleicht bin ich genauso schlimm wie ein Verräter. Aber es gibt bessere Polizisten als mich… stärkere… Sie werden Ihnen das Handwerk legen. Ihnen für all das hier die Quittung verpassen.«
    Aber Angus hatte gekollert: »Sie werden nie ’ne Chance kriegen! Ich bin ein Halunke, ich hab’s dir doch gesagt. Der schlimmste Halunke, dem du begegnen konntest. Ich verstehe mich auf das, was ich anfange. Schon mein Leben lang eiere ich euch verfluchten Astro-Schnäpper aus den Greifern. Sollten sie mich trotzdem je erwischen, wirst du längst tot sein. Aber bis dahin will ich noch allerhand Spaß mit dir haben. Du bist jetzt mein Crewmitglied. Du wirst lernen, meine Anweisungen zu befolgen. Und ich habe noch alte Rechnungen zu begleichen. Sogar jede Menge. Und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mir so verdammt unheimlich dringend stiften gehen wollen, daß du fast daran verendest, aber ich werde dir nicht mal zu schreien erlauben.«
    Das alles war zuviel in zu kurzer Frist. In der Liftkabine war Davies klaustrophobisch wie in einem Sarg zumute, zu eng war es darin, um sich der Furien zu erwehren. Davies erinnerte sich an das, was Angus verbrochen hatte, ohne glauben zu können, daß er es Morn Hyland zugefügt hatte, nicht ihrem Sohn.
    Und er konnte sich nicht auf das Warum besinnen.
    Wie war ein solches Los möglich geworden? Wieso hatte er geduldet, daß Angus derartige Macht über ihn erlangte? Von Anfang an hatte er den Moment im Gedächtnis gehabt, als die Stellar Regent beobachtete, wie die Strahlende Schönheit eine Wühlknappschaft in ihrem Astro-Camp vollständig massakrierte. Weshalb hatte die Stellar Regent Angus nicht verhaftet oder abgeschossen? Weshalb hatte Davies den Raumpiraten nicht getötet? Nick hatte ihm die Antwort genannt, doch er konnte sich nicht mehr erinnern. Die orogenen Kräfte, die ihn durchtosten, machten alles konfus, verschleierten alles neuere Wissen: nur die Vergangenheit schien real zu sein.
    Blut rann ihm in den Mund. Er biß sich auf die Unterlippe, bis sie ebenso stark wie sein Kopf schmerzte.
    Als die Liftkabine in der von Angus gewählten Etage stoppte, klappte sein Kumpan ängstlich den Mund auf, wollte etwas äußern, sich wohl nach etwas erkundigen. Seine Augen spiegelten Furcht und Fragen wider.
    Angus’ Lippen bildeten mit einer Eindringlichkeit, die mit dem Durchdringenden der Kopfschmerzen Davies’ verglichen werden konnte, die Ermahnung Ruhe! Als ob er seinen Begleiter auf

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