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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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abschminken.«
    »Das genügt«, beteuerte Liete. »Es ist mehr, als man uns im Moment zutraut, darauf kommt’s an. Bleib dran. Je länger sie warten, um so stärker können wir sie zum Schluß überraschen.«
    Unvermittelt schwenkte Malda ihren G-Andrucksessel zu Liete herum.
    »Liete, wir können die Sturmvogel jetzt einwandfrei treffen. Sie ist doch unser Ziel, nicht wahr? Feuern wir aus dieser Entfernung, machen wir aus ihr Schrott. Warum erledigen wir’s nicht und bringen’s hinter uns?«
    Weil ich hoffe, daß wir noch eine Möglichkeit finden, um es zu überleben, wollte Liete antworten.
    Weil Nick in einem EA-Anzug in die Amnion-Sektion eingedrungen und bisher nicht wieder zum Vorschein gekommen ist, dachte sie.
    Aber Carmel kam ihr zuvor.
    »Liete!« Die Scanning-Hauptoperatorin saß verkrampft in ihrem Andrucksessel, las Anzeigen ab, während ihre Finger Befehle eintippten, um Instrumente zu adjustieren und eingegangene Daten zu verarbeiten. »Da verlassen Personen die Amnion-Sektion. Eine, zwei… Ich sehe vier. Es sieht so aus, als wären es dieselben, die hineingegangen sind. Sicher bin ich« – sie verfiel in einen Tonfall, als müßte sie sich entschuldigen – »natürlich nicht. Dafür ist das Scanning nicht präzise genug. Aber die EA-Anzüge verursachen die gleichen Reflektionen.«
    »Wohin sind sie jetzt unterwegs?« Liete bezähmte ihr Ungestüm, bemühte sich um eine ruhige Stimme. »Was ist aus den dreien geworden, die zu der Trichterantenne gelaufen sind?«
    »Zum Donnerwetter, was haben sie denn dort angestellt?« fragte Pastille. »Ich dachte, sie wollten Morn rausholen. Nick ist doch völlig verdreht, seit seine Drüsen auf sie angesprochen haben.«
    Sofort befiel Liete äußerte Wut auf ihn, weil er die Frage aussprach, die sie selbst am meisten beschäftigte. Doch Carmel ließ sich vom Steueranlagen-Drittoperator nicht irritieren.
    »Sie kehren zur Posaune um«, meldete sie. »Eine Person läuft sehr schnell voraus, die anderen bleiben zusammen, gehen aber in dieselbe Richtung. Die drei Leute, die sich an der Antenne zu schaffen gemacht haben, sind zu ihrem Raumschiff umgekehrt. Sie stehen und warten dort, wahrscheinlich um den anderen Feuerschutz zu geben.«
    Vier Personen hatten die Amnion-Sektion betreten; vier kehrten zurück.
    War das Vorhaben gescheitert? Oder hatten sie einen Verlust zu beklagen?
    Vielleicht Nick?
    Leere und Verhängnis erfüllte Lietes Gemüt. Sie weigerte sich zu glauben, Nick könnte die Aktion nicht überlebt haben.
    »Hast du die Friedliche Hegemonie in der Zielverfolgung?« fragte sie Malda; stellte die Frage, als wäre sie hellsichtig.
    Malda nickte. »Die Amnion«, rief im selben Augenblick Carmel in eindringlichem Ton, »öffnen ihren Shuttle-Hangar.«
    Sofort beugte Liete sich vor, kopierte ihrer Kommandokonsole Scanning, Steuerungs- und Zielerfassungsdaten; sie traf Vorbereitungen für das Schlimmste.
    »Was ist denn jetzt wieder los?« brummelte Pastille. »Geben sie ihre Sektion etwa auf? Kann es sein, daß Nick dort dermaßen großen Schaden angerichtet hat?«
    Zum Glück erwartete er allem Anschein nach keine Antwort.
    »Soll ich das Shuttle in die Zielerfassung nehmen?« fragte Malda. »Wenn wir jetzt schießen, beschädigen wir voraussichtlich auch den Hangar. Aber wir können es genausogut erwischen, nachdem es gestartet ist.«
    »Nein«, befahl Liete. »Laß es sausen. Es ist nicht unser Ziel. Steigerung des Energiepegels beschleunigen. Das gilt auch für dich, Pastille. Dazu haben wir die Chance, solange die Stiller Horizont und die Sturmvogel sich mit anderen Angelegenheiten befassen.«
    »Shuttle-Hangar offen«, meldete Carmel. »Da hebt’s ab.« Eine Sekunde später kreischte die Scanning-Hauptoperatorin regelrecht auf. »Du liebe Herrgott, haben die’s eilig! Sie legen ’n Gewaltstart hin, volle Pulle.« Doch nahezu unverzüglich setzte ihr gewohnter Gleichmut sich wieder durch. »Es hält direkt auf uns zu. Falls es den Kurs nicht korrigiert, ist mit ’ner Kollision zu rechnen.«
    »Es korrigiert den Kurs«, rief Carmel einen Herzschlag später. Auch Lietes Sichtschirm zeigte die entsprechenden Zahlen. »Um uns geht’s nicht… Es fliegt Richtung Sturmvogel. Oder zur Stiller Horizont. Aber es schwirrt dicht an uns vorbei. Offenbar ist man wirklich der Überzeugung, wir wären außer Gefecht gesetzt… Die komplette Sektion zu räumen, ist mit so ’m Ding unmöglich.« Carmel äußerte ihre Feststellungen in gänzlich sachlichem

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