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Amnion 4: Chaos und Ordnung

Amnion 4: Chaos und Ordnung

Titel: Amnion 4: Chaos und Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Succorsos, aus ihr gemacht haben mochten?
    Woher wollte er wissen, daß sie sich nach allem, was sie erduldet hatte, noch als Polizistin betrachtete?
    Wie weit durchschaute selbst jemand wie Hashi Leb wohl einen Kerl wie Nick Succorso? Oder Angus Thermopyle, sein Geschöpf?
    In dem Moment, da irgend jemand im Massif-5-System die Funksendung der Posaune auffing, war der Amnioni im Effekt unterlegen; war die Stiller Horizont schachmatt. Nicht einmal dieses Kriegsschiff konnte sich mit sämtlichen Raumschiffen des Doppelsonnensystems anlegen.
    Allerdings war es nach wie vor dazu imstande, die Po saune zu vernichten.
    Und niemand an Bord des Interspatium-Scouts hatte zu sterben verdient; am wenigsten ein paar Minuten nach Erringung dieses unglaublichen Triumphs.
    »Kapitän Ubikwe…« Infolge innerer Aufwühlung klang Mins Stimme rauh; doch sie schämte sich nicht. »Wir fliegen zu langsam. Die Geschwindigkeit sollte erhöht werden.«
    Er schaute sie erneut an. Düsternis und Humor funkelten in seinen Augen. »Vielleicht können wir einige Minuten herausschinden, Direktorin Donner«, entgegnete er sardonisch, »wenn wir beide aussteigen und ’n bißchen schieben.«
    Bevor Min antworten konnte, drehte er sich um. In dienstlicherem Ton wandte er sich an die Brückencrew.
    »Ich bezweifle, daß eine etwas höhere Geschwindigkeit uns etwas nützen wird. Nicht einmal mit maximaler Antriebsleistung bestünde die Aussicht, frühzeitig an die Position zu gelangen, die wir erreichen müssen. Aber Direktorin Donner hat recht. Die Posaune hat’s verdient, daß wir für sie alles tun, was wir können. Der Amnioni hat von etwas Kenntnis, das wir nicht wissen. Sonst würde er weiter mit dem Superlicht-Protonengeschütz auf uns schießen. Es ist höchste Zeit, daß wir Ernst machen.«
    Seine nachfolgenden Befehle galten Glessen, der an der Waffensysteme-Kontrollkonsole saß. »Laserkanonen auf automatische Zielerfassung schalten. Torpedos programmieren. Und versuchen Sie die Ladung der Materiekanone zu erhöhen. Halten Sie sich bereit und warten Sie auf meinen Feuerbefehl. Wenn wir der Posaune Feuerschutz geben und mit dem Leben davonkommen möchten, dürfen wir nicht kleckern, sondern müssen klotzen.« Danach kam Cray an die Reihe. »Versuchen Sie zu triangulieren, Cray. Berechnen Sie die Reflexionsvektoren oder dergleichen. Und leiten Sie alles, was Sie orten, Porson zu. Es wäre von größtem Vorteil, könnten wir die Position des Interspatium-Scouts ermitteln. Und Sie, Sergei…«
    Für einen Moment kaute Dolph auf der Unterlippe und überlegte angestrengt. »Sobald ich Glessen den Feuerbefehl gebe, stellen Sie die Ausweichmanöver ein. Dadurch wird seine Aufgabe erleichtert. Und wenn wir wollen, daß unser Freund sich auf uns konzentriert, ist’s günstiger, wir bieten ihm ein möglichst gutes Ziel.«
    Seine Brückencrew gehorchte, als hätte er ihr nicht soeben Selbstmord befohlen.
    Er tat, was in seiner Macht stand: Min wußte es. Trotz des Risikos billigte sie sein Verhalten. Und doch brannte sie mit Leib und Seele darauf, endlich schneller zu fliegen, schnell genug, um das Verderben von der Posaune abzuwenden.
    Morn Hyland war Polizistin; Leutnantin der Operativen Abteilung der VMKP. In Erfüllung ihrer Pflicht hatte sie der Menschheit ein atemberaubendes Geschenk gemacht: einen wirksamen Schutz vor den Amnion.
    Min Donner vermochte die Vorstellung, Morn Hylands Tod hinnehmen zu müssen, nicht zu ertragen.
    »Rücken Sie mir Informationen raus, Porson«, knurrte Dolph. »Wo ist die Posaune? Wenn Sie keine verläßlichen Daten vorliegen haben, bin ich mit einer vertretbaren Mutmaßung zufrieden.«
    »Irgendwie ist es…«, murmelte Porson an seinen Sichtschirmen. »Es sind nur Anzeichen…« Im nächsten Moment jedoch erstattete er eine konkretere Meldung. »Ich weiß es nicht, Kapitän. Was ich orten kann, sieht nach zwei Raumschiffen aus.«
    In der Scanningdarstellung, aus der sich die relativen Positionen der Rächer, des Amnion-Kriegsschiffs sowie der ruhelosen Ausläufer des Asteroidenschwarms erkennen ließen, erschienen mehrere Radarechos in vorläufigen Farbkennungen.
    »Nach zweien?« fragte Kapitän Ubikwe.
    Der Scanningoffizier nickte. »Aber sicher bin ich nicht, Sir. Ich glaube, beide Schiffe halten sich in Deckung, es sei denn, ich habe bloß Geisterechos auf den Ortungsschirmen. Eines muß die Posaune sein. Die Emissionssignatur stimmt weitgehend. Ich kann nur nicht unterscheiden, welches von beiden sie

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