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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht ?« zwitscherte Denice begeistert.
    »Aber ich muß Platz haben, um
zu schalten«, bemerkte ich.
    »Warum denn?« Denice sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren und
drängte sich noch näher an mich. Ihr Schenkel lag warm an meinem. »Legen Sie
den ersten ein und fertig. Wir haben es nicht eilig, und es sind ja nur hundert
Meter. Fahren Sie so langsam wie möglich, ja ?« Sie
legte mir den Arm um den Hals und kniff mich ins Ohrläppchen.
    Ich
schaffte es, den Gang einzulegen, und trat leicht aufs Gaspedal. Libby stand
immer noch neben dem Wagen.
    »Ich schließe das Tor«,
verkündete sie und blickte erbost auf uns nieder. Denice neben mir bebte leicht.
    Libby erinnerte mich noch mehr
an eine Gefängniswärterin. Sie gab den Mädchen zu verstehen, daß sie ihnen
jetzt die Zügel locker lassen würde, doch wenn der Besuch gegangen war, dann
würden sie teuer dafür bezahlen müssen. Ich beobachtete sie im Rückspiegel, als
wir langsam aufs Haus zufuhren. Sie stieß das Tor mit dem Fuß zu und rüttelte
dann daran, um sich zu vergewissern, daß es verschlossen war.
    Wir warteten neben dem Wagen
auf sie und gingen dann gemeinsam ins Haus. Das Empfangszimmer war der erste
Raum links, gegenüber von Libbys Büro. Es nahm in langem Rechteck die Hälfte
dieses Flügels ein. Eine Tür führte von dort aus in den Flur, eine zweite zur
Terrasse hinaus.
    »Da ist die Couch«, sagte Libby
und deutete auf einen langen, schwarzen Lederdiwan, der an der Wand zwischen
den beiden Türen zum Foyer und zum Flur stand. »Und hier ist Ihr Revolver .« Sie reichte ihn mir mit dem Lauf voran.
    »Danke«, murmelte ich. »Sieht
wirklich bequem aus .«
    Ich stellte fest, daß der Diwan
der Terrassentür genau gegenüber stand. Ich würde dort also ein perfektes Ziel
abgeben.
    »Jetzt muß ich nach Doris
sehen«, fuhr Libby fort. »Ich finde, es ist Zeit, daß wir alle uns zurückziehen .«
    Denice und Linda sahen sie nicht an. Denice blickte mich an und zwinkerte. Beide Mädchen
verschwanden stumm durch die zweite Tür.
    »Gute Nacht, Mr. Roberts«,
sagte Libby kühl. »Ich bin bei Doris, wenn etwas sein sollte. Erste Tür rechts
im ersten Stock.«
    Sie eilte hinaus und stieß die
Tür hinter sich zu.
    Ich sah mich um. Vor den
Fenstern stand eine zweite, kürzere Couch. Außerdem war etwa ein halbes Dutzend
sehr bequem aussehender Sessel rundum im Zimmer aufgestellt.
    Der Lederdiwan war schwer.
Schwitzend und fluchend schob ich ihn durch das Zimmer und drehte ihn herum, so
daß nun die Rückenlehne sich vor der Terrassentür befand. Auf diese Weise,
sagte ich mir, konnte mich wenigstens von draußen keiner sehen, wenn ich lag.
Ich wischte mir die Stirn und fand, ich hätte mir einen Drink redlich verdient.
Auf Zehenspitzen schlich ich hinüber zu Libbys Büro, um mir ihre Flasche auszuborgen.
Die war abgeschlossen.
    »Was machen Sie hier ?« knurrte eine tiefe, barsche Stimme an meinem Ohr.
    Ich wirbelte herum, den
Revolver in der Hand, doch noch ehe ich überhaupt erkennen konnte, wer da war,
sauste die harte Kante einer kräftigen Hand auf mein Handgelenk nieder. Der
Revolver fiel zu Boden. Ich stand da und stierte dümmlich in das Gesicht einer
untersetzten, breitschultrigen Frau, deren braunes Haar kürzer gestutzt war als
das meine. Und ihre Ohren waren größer als die meinen, stellte ich kritisch
fest.
    »Sie sind der Mann, der auf
Doris geschossen hat«, knirschte sie anklagend.
    Sie spreizte leicht die Beine
und duckte sich zum Kampf. Sie war gut zehn Zentimeter kleiner als ich, aber
ich hatte das beklemmende Gefühl, daß sie es sehr wohl mit mir aufnehmen
konnte.
    »Sie irren sich«, versicherte
ich aufgeregt. »Ich wollte mir nur die Flasche aus Libbys Büro ausleihen. Ich
bin ein Freund, wirklich .«
    »Wozu der Revolver ?« knurrte sie.
    Ihre dunklen Augen, die tief in
den Höhlen lagen wie bei einem Gorilla, musterten mich aufmerksam. Die Fäuste
öffneten und schlossen sich erwartungsvoll.
    »Libby kann es Ihnen erklären«,
sagte ich beschwichtigend. »Sehen Sie — «
    »Sie werden es mir erklären,
Freundchen. Und beeilen Sie sich gefälligst, sonst breche ich Ihnen das Genick .«
    Ich blickte mit aller
Verachtung, die ich aufbieten konnte, auf sie herunter.
    »Wer sind Sie überhaupt? Libby
hat mir gar nicht erzählt, daß Sie sich einen Hausgorilla hält .«
    Ihre Hand fuhr blitzartig vor.
Als ich wieder zu Atem kam, stellte ich fest, daß ich durch die Luft
geschleudert worden und mein Kopf an die Wand

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