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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Roberts, und bleiben Sie bei Ihren Millionenprozessen .«
    »Ich glaube, Sie gehen besser
hinauf«, sagte ich zu Linda. »Sehen Sie zunächst einmal nach Doris. Ich habe
das Gefühl, er will etwas vertuschen .«
    »Jetzt hören Sie einmal her — «,
fuhr er mich mit blitzenden Augen an.
    »Was denn ?« gab ich scharf zurück. »Ich habe Ihnen lange genug zugehört und immer noch
nicht erfahren, wie Sie durch das Tor gekommen sind .«
    »Stimmt«, rief Linda bestürzt.
»Jemand — jemand muß ihn hereingelassen haben, oder er ist über die Mauer
geklettert .«
    »Vielleicht ist er auf
demselben Weg hereingekommen, wie der Bursche gestern abend «,
meinte ich grimmig.
    »Sie können mir keinen Mord in
die Schuhe schieben, Roberts«, stieß er hervor. Wenigstens hatte ich ihn jetzt
wieder in die Defensive gedrängt.
    Linda knallte die Tür hinter
sich zu. Ich hörte sie die Treppe hinauflaufen.
    »Also, Morgan? Wollen Sie mir
nun erzählen, wie Sie hereingekommen sind ?«
    »Das Tor war nicht
abgeschlossen«, erklärte er hastig.
    »Für einen Journalisten sind
Sie nicht gerade mit Einfallsreichtum gesegnet .« Ich
musterte seinen konservativen blauen Anzug. Er war ein wenig zerknittert, aber
eine Kletterpartie über eine drei Meter hohe, mit Metalldornen gespickte Mauer
hätte er so glimpflich niemals überstanden. »Ich würde sagen, es hat Sie jemand
hereingelassen .«
    Ich ging zur Couch und hob die
Schnapsflasche vom Boden auf, während Morgan auf dem kleinen Sofa zusammensank.
Er starrte mich wütend an, während ich mir einen Schnaps eingoß .
    »Tut mir leid«, bemerkte ich
unaufrichtig. »Ich habe nur ein Glas und kann mich nicht darauf verlassen, daß
Sie brav sitzenbleiben, wenn ich jetzt ein zweites hole .«
    Er sagte nichts darauf. Ich
genoß schweigend den Schnaps und betrachtete Morgan einige Minuten lang. Dann
stürzte Linda plötzlich wieder ins Zimmer. Hinter ihr spähte Denice durch die Tür.
    »Du gemeiner Hund !« schrillte Linda und stürmte auf Morgan zu. Sein Gesicht
verlor alle Farbe. »Jetzt verstehe ich, was du meintest, als du immer sagtest,
der Mann wäre dazu bestimmt, der Herr im Haus zu sein — das heißt nichts
weiter, als daß du mit jeder Schürze, die dir über den Weg läuft, ins Bett
hüpfen kannst.« Sie holte aus und schlug ihm mit dem Handrücken auf den Mund.
Es knallte so laut, daß ich zusammenzuckte. »Du typischer, männlicher Egoist!
Du selbstsüchtiger, sturer, destruktiver, unmoralischer — «
    Es klang so, als wollte sie
jetzt erst richtig loslegen, und ich hatte plötzlich das Bedürfnis, mich
schleunigst von diesem Ort erbitterter Kampfhandlungen zu verdrücken. Ich warf
einen Blick auf Denice , die immer noch schüchtern an
der Tür stand, und stellte fest, daß ihr kastanienbraunes Haar zerzaust war und
daß sie einen kurzen Morgenrock trug, der hübsche Knie mit kleinen Grübchen
enthüllte.
    Ich schlich mich auf
Zehenspitzen zu ihr hin.
    »Sie sehen aus, als wären Sie
eben aufgestanden«, flüsterte ich.
    »Bin ich auch«, erwiderte sie
verlegen und wich meinem Blick aus.
    »Haben Sie Charles Morgan
hereingelassen ?«
    Sie nickte, während sie
aufmerksam ihre nackten Füße betrachtete.
    »Und Sie haben ihn mit auf Ihr
Zimmer genommen ?«
    Sie nickte wieder. »Er suchte
Linda .«
    »Warum wollte er dann
weglaufen? Was haben Sie denn mit ihm gemacht ?«
    Unschuldsvoll blickten ihre
lichtbraunen Augen zu mir auf.
    »Er lief nicht vor mir davon,
Randy. Er kam aus meinem Zimmer, und eine Sekunde später hörte ich Linda
schreien, und dann polterten Füße die Treppe hinunter. Ich blieb in meinem
Zimmer und hoffte das beste .«
    »Leider umsonst«, schloß ich.
    »Da haben Sie recht .« Sie seufzte traurig. »Ich weiß, ich hätte auf Sie warten
sollen, Randy. Aber immer ging alles schief, und ich habe Ihnen doch gesagt,
was für eine schreckliche Schwäche ich für Männer habe. Ich konnte einfach
nicht widerstehen. Das verstehen Sie doch, nicht wahr ?«
    »Nun, Sie waren mir ja nicht
untreu«, stellte ich großherzig fest. »Wir sind nicht verlobt, und Sie sind
eine emanzipierte Frau. Ich an ihrer Stelle hätte genauso alle Prinzipien
vergessen .«
    »Danke, Randy .« Sie lächelte zaghaft. »Sie verstehen es wirklich, einen zu trösten .«
    »Wie kommt es denn, daß sonst
niemand Morgans Läuten gehört hat ?« fragte ich.
    »Er hat nicht geläutet«,
erklärte sie. »Ich war draußen und sah ihn kommen. Ich rief ihn und war noch
vor ihm am Tor. Sie sehen, ich

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