Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
schalte ganz schön schnell, wenn es darauf
ankommt .«
    »Sie sind ein Mädchen, das sich
zu helfen weiß«, stellte ich fest. »Ich habe eine Flasche Schnaps — können wir
die hier irgendwo ungestört trinken ?«
    Linda und Charles brüllten
einander jetzt in voller Lautstärke an, aber ich hatte kein Interesse an der
Auseinandersetzung.
    »Schnaps?« Denice hob die feingezeichneten Brauen. »In der Bar gibt es Scotch .«
    »Bar?« Da hatte ich offenbar
etwas verpaßt.
    »Klar«, versicherte sie. »Sie
ist drüben im anderen Flügel. Da sind die Gesellschaftsräume, mit Tanzfläche
sogar .«
    »Und davon höre ich erst jetzt ?« fragte ich bitter. »Schnell, wir wollen keine Minute mehr
verlieren. Zeigen Sie mir den Weg .«
    Als ich Denice in den Flur hinaus folgte, hörte ich Libbys laute Stimme: »Wer ist da drinnen?
Das ist doch eine Männerstimme. Linda, mit wem — «
    Und während Lanette Holmes, die Erste der Amazonen, durch die eine Tür einmarschierte, um Charles
Morgan, As unter den Journalisten, mit Giftpfeilen zu durchbohren, hastete ich
durch die andere Tür hinaus, um in Gesellschaft einer betörend schönen
Nymphomanin Entspannung beim Alkohol zu suchen.
     
     
     

9
     
    Ich folgte Denice Devlon wie ein Hündchen durch einen Raum mit einem
Flügel, den ich im stillen als Musikzimmer
deklarierte, und dann gelangten wir in die Bar.
    Sie knipste das Licht an, und
zwei Kristallüster verströmten Helligkeit über den
großen Raum: eine weite, auf Hochglanz polierte Tanzfläche, ein Dutzend runder
Tische, von bequemen Sesseln umgeben, eine vier Meter lange Theke vor einer
Spiegelwand und Alkoholvorräte, die ausgereicht hätten, den Durst von einem
ganzen Dutzend Alkoholiker zu stillen.
    Die roten Hocker waren gerade
richtig gerundet und weich genug, um Denices wippendem Gesäß die angemessene Bequemlichkeit zu bieten.
    »Also, Randy«, sagte sie
vergnügt. »Mixen Sie mir einen Drink .«
    »Ich dachte, die emanzipierte
Frau mixt sich ihren Drink selbst«, versetzte ich.
    »Sie müssen über die
Frauenemanzipation noch viel lernen .« Sie lächelte wie
ein boshafter Kobold. »Scotch und Wasser für mich. Und dann setzen Sie sich
brav neben mich, und ich werde Sie ein wenig über unsere Anschauungen aufklären .«
    »Ich bin weniger an den
Anschauungen der Amazonen interessiert als vielmehr an den Persönlichkeiten«,
meinte ich nachdenklich, während ich zwei großzügige Drinks mixte. »Welcher Art
beispielsweise ist nun eigentlich die Beziehung zwischen Libby und Doris ?«
    Denice kicherte und griff nach ihrem
Glas. Sie nippte vorsichtig daran.
    »Randy, ich hoffe nur, Sie
glauben nicht, ich finde Charles Morgan attraktiver als Sie. Es kam nur, weil
er eben greifbarer war, verstehen Sie .«
    »Natürlich. Denken Sie sich
nichts dabei«, sagte ich beruhgend und tätschelte die
weiche Rundung an der Stelle, wo Denice und der
gepolsterte Hocker aufeinandertrafen. »Im Moment möchte ich einmal versuchen,
ein Motiv für den Mord an Neeble zu finden. Das
einzige, das sich bisher ergeben hat, ist, daß Neeble etwas über die Amazonen wußte, was Libby oder jemand anderer auf keinen Fall
publik werden lassen wollte .«
    »Wenn es etwas wäre, das der
Organisation schaden könnte«, bemerkte Denice , »würde keine von uns wollen, daß
es publik wird .«
    »Aber Sie wollen, daß
derartiges bereinigt wird. Sonst hätten Sie mir ja auch den Brief nicht gezeigt .«
    »Wissen Sie schon, worum es da
überhaupt ging ?«
    »Nein, aber vielleicht erfahre
ich es morgen. So, und jetzt lassen Sie einmal die Ablenkungsmanöver und
beantworten Sie mir klar meine Frage bezüglich Libby und Doris .«
    »Ich klatsche nicht gern, Randy .«
    »Es ist aber von Bedeutung,
wenn wir den Mörder fassen wollen .«
    »Also gut«, sagte sie
widerstrebend. »Aber nur unter uns. Wie Sie wahrscheinlich erraten haben, sind
Libby und Doris ein Liebespaar .«
    »Fing das an, bevor oder
nachdem Doris Libbys Sekretärin wurde ?«
    »Hinterher, aber sehr bald
schon. Doris lebt seit vier Jahren bei Libby, fast von dem Tag an, an dem sie
die Vereinigung der >Zornigen Amazonen< ins Leben rief. Zwei Jahre später
kam ich erst dazu und versuchte seitdem krampfhaft, sexuell nach Diät zu leben .«
    »Seit zwei Jahren kämpfen Sie
gegen Ihre Natur an ?« fragte ich ungläubig.
    »Ja, kein Wunder, daß ich
anfange, schwach zu werden, wie?«
    »Kein Wunder«, murmelte ich.
»Läßt sich Doris völlig von Libby beherrschen ?«
    »So ziemlich, denke

Weitere Kostenlose Bücher