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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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eben nicht. Wenn nicht, war sie unweigerlich dem Tod geweiht.
    Diese Erkenntnis ließ ihn abrupt innehalten. Er beugte sich schwer atmend vor und spuckte in den Sand. Als sein Herzschlag sich allmählich beruhigte, drang eine Stimme an sein Bewusstsein. Es war ein Mann; er war direkt vor ihm und rief etwas. Dann hörte er ein Bellen und erblickte oben in den Dünen einen Hund. Er wollte schon weiterlaufen, als er plötzlich noch etwas anderes entdeckte – eine dunkle Gestalt, direkt hinter dem Hund. Als sie sich bewegte, blitzte ein Stück helle Haut auf.
     
    Der Hund hörte abrupt auf zu bellen, drehte sich zu seinem Besitzer um und rannte zurück in Richtung Strand. Julia wartete ein paar Sekunden, ehe sie es wagte, vorsichtig den Kopf zu heben. Jetzt konnte sie zwei Gestalten auf dem Strand ausmachen. Der Hund knurrte wieder, doch sein Besitzer ging auf ihn zu und packte ihn am Halsband. Die andere Gestalt schien ohne Zögern auf sie zuzugehen.
    Ihr Herz pumpte wie wild, doch sie wusste, dass sie nicht mehr davonlaufen konnte. Sie war verwirrt. Wie hatte der Killer es geschafft, so schnell wieder unten am Strand zu sein, und wieso hatte der Hund ihn nicht bemerkt?
    Noch etwas anderes ließ ihr keine Ruhe. Trotz der Dunkelheit kam ihr irgendetwas an der Gestalt und ihren Bewegungen bekannt vor. Und nicht nur das – als sie noch einmal hinsah, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen.
    Sie begann zu rufen und versuchte mit aller Kraft, sich aufzusetzen. Irgendwie musste sie ihn auf sich aufmerksam machen. Jetzt konnte sie schon sein Gesicht sehen, verdreckt und zerkratzt, die Miene besorgt. Irgendetwas schien mit ihm nicht zu stimmen, und sie fragte sich, ob er vielleicht nur eine Halluzination war. Wenn ja, würde sie sich wahrscheinlich einfach in den Sand zurückfallen lassen und liegen bleiben, bis sie erfroren war.
    Im ersten Moment war er so erleichtert, sie zu sehen, dass er sich gar nicht fragte, was sie hier eigentlich tat. Als er bei ihr ankam, sah er gerade noch, wie sie die Augen nach oben drehte und ohnmächtig wurde. Er kniete sich hin und vergewisserte sich, dass sie noch atmete, überprüfte ihre Atemwege und tastete nach ihrem Puls. Ihre Haut fühlte sich bedenklich kalt an. Er schob die Hände unter ihren Körper und hob sie vorsichtig an. Da stöhnte sie plötzlich und schlug die Augen auf.
    »Alles in Ordnung«, murmelte er. »Ganz ruhig.«
    Er hatte sie gerade aufrecht hingestellt, als sie sich plötzlich von ihm loszureißen versuchte.
    »Das Tagebuch!«
    »Was?«
    Sie wand sich los und deutete auf etwas, das Craig im Dunkeln nicht erkennen konnte. Sobald er sicher war, dass sie nicht zusammenbrechen würde, ließ er sie stehen und suchte, bis er das Tagebuch im Sand gefunden hatte. Als er sich wieder zu Julia umdrehte, sah er, dass sie am ganzen Leib zitterte. Wortlos breitete er die Arme aus, und sie ließ sich an seine Brust sinken. Er hielt sie fest im Arm, und ihre Tränen benetzten seinen Hals, als sie sich an ihn schmiegte.
    »Er war hier, Craig«, schluchzte sie. »Er wollte mich umbringen.«
     
    Langsam arbeiteten sie sich in Richtung Straße vor. Die Schar der Schaulustigen war angewachsen, und am Straßenrand parkten Polizei- und Rettungsfahrzeuge. Die meisten Gäste waren in Decken und geborgte Jacken gehüllt. Feuerwehrleute standen auf Leitern und spritzten aus drei verschiedenen Richtungen Wasser in die Flammen, doch es schien, als hätten sie den Kampf bereits verloren.
    Julia erzählte Craig, was sie über den Brandanschlag wusste. Dann schilderte sie, wie sie den Killer entdeckt und wie sie sich vor ihm in den Dünen versteckt hatte. Sie dachte, er würde vielleicht an ihrer Geschichte zweifeln, aber seine Miene verriet keine Spur von Skepsis.
    »Er hat mich von der Straße gedrängt. Ich glaube, er hatte mich kurz vorher überholt, was bedeutet, dass er mir von der Pension gefolgt sein muss.«
    »Er wusste also, wo ich wohne?«
    »Ich fürchte, ja. Nachdem er mit mir fertig war, muss er hierher zurückgefahren sein und das Feuer gelegt haben.«
    »Das ist noch nicht alles«, sagte sie. Sie erzählte ihm von Peggy Forester. »In den Nachrichten hieß es, man gehe von einem Unfall oder möglicherweise Selbstmord aus.«
    »Sie denken, er war heute Morgen dort, zur gleichen Zeit wie wir?«
    Sie nickte. »Haben Sie das Auto sehen können?«
    »Nicht so richtig. Es war ein Geländewagen. Vielleicht ein Land Rover.«
    »In der Hurst Lane hat einer geparkt. Ich glaube, ich habe

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