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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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übernommen.«
    »Es war einfach ein solcher Schock, seinen Namen zu sehen. Zu wissen, dass er in ihrem Haus war.«
    »Sie fragen sich, wie es sein kann, dass sie nicht gleich erkannt haben, wozu er fähig war?«
    »Ja. Das ist es wohl.«
    Er ließ einen langen, tiefen Seufzer entweichen. »Es ist vielleicht ein schwacher Trost, aber mir ist es im Grunde genauso gegangen.«
     
    Craig war um halb acht in Crawley, nachdem er die Strecke von Chilton mit zwei Taxis und dem Zug zurückgelegt hatte. Er hatte geduscht, sich rasiert und frische Kleider angezogen, aber dennoch waren Ninas erste Worte, als sie die Tür öffnete: »Was ist denn mit dir passiert?«
    Er hob automatisch die Hand zu der Platzwunde an seinem Kopf. Inzwischen hatte sich dort eine hässliche Beule gebildet, die aber von seinen Haaren verdeckt war. Vielleicht hatten seine Augen etwas verraten.
    Er lieferte ihr eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse, wobei er den Unfall herunterspielte und weder den zweiten Täter noch die Tatsache erwähnte, dass er getrunken hatte. Ninas einziger Kommentar zu Peggy Forester war: »Geschieht ihr recht. Sie hat es verdient, in der Hölle zu schmoren, oder nicht?«
    Craig zuckte halbherzig mit den Schultern, was ihm einen bösen Blick einbrachte. Nina dachte, er widerspreche ihr aus reiner Boshaftigkeit. Sie nahm ihre Reisetasche und verabschiedete sich von Tom und Maddie.
    »Wo ist es noch mal?«, fragte er.
    »In Manchester. Ich bin rechtzeitig zurück, um die Kinder morgen Nachmittag abzuholen.«
    Als er sie zur Tür begleitete, schwirrte die unausgesprochene Frage in seinem Kopf herum wie ein gefangener Vogel: Ist Bruce auch dabei?
    Sie gab ihm keinen Kuss. Sagte nicht einmal Auf Wiedersehen.
    Nach dem Telefonat mit DI Sullivan begleitete er die Kinder zur Schule und kaufte sich anschließend in einer Bäckerei Croissants zum Frühstück. Er hatte noch einige Stunden bis zu seinem Treffen mit dem Polizisten, und in dieser Zeit musste er den Schaden an seinem Golf bei der Versicherung melden und einen Ersatzwagen organisieren.
    Abby Clark rief an, als er auf dem Weg zurück zum Haus war. »Ich habe die Infos, die du wolltest. Und du hattest recht.«
    Er brauchte eine Sekunde, bis ihm wieder einfiel, um welchen Gefallen er sie gebeten hatte. »Vilner?«
    »Eine ausgesprochen zwielichtige Gestalt. Da wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig.«
    »Was ist seine Verbindung zu George Matheson?«
    »Scheint etwas mit Georges Neffen zu tun zu haben, Toby Harman. Spielschulden, soweit ich das beurteilen kann. Neben seinen vielen anderen Talenten betätigt er sich auch äußerst erfolgreich als Geldverleiher.«
    »Georges Neffe schuldet Vilner Geld?«
    »Ein Menge. Und ich habe den Verdacht, dass weder er noch George selbst derzeit besonders flüssig sind. Wie es aussieht, hat Vilner fest damit gerechnet, den Sicherheitsdienst für das geplante Bauprojekt stellen zu können – zweifellos mit denselben Schlägertypen, die als Schuldeneintreiber und Rausschmeißer für ihn arbeiten.«
    »Er setzte also darauf, dass der Bauantrag durchgeht?«
    »Das tun sie alle«, sagte Abby. »Und ich bin noch auf einen anderen Namen gestoßen. Ein Mann namens Kendrick. Stammt anscheinend aus Trinidad.«
    »Was hat er damit zu tun?«
    »Keine Ahnung. Bis jetzt habe ich noch niemanden gefunden, der ihn kennt. Aber ich spüre allmählich dieses ganz spezielle Kribbeln. Kennst du das noch?«
    Er schnaubte. »Doch, ich kann mich dunkel erinnern.«
    »Ich bleibe dran und sag dir Bescheid, sobald ich etwas habe.«

50
     
    Alice hatte eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus auf einer Anhöhe westlich der London Road, nicht weit vom Withdean-Stadion. Als Julia aus dem Wagen stieg, donnerte gerade ein Zug vorbei, verdeckt von einem Wall aus Bäumen, und in diesem Moment wurde ihr erst klar, dass die Wohnungen direkt an der Hauptbahnlinie lagen. Davon abgesehen war es eine ruhige, angenehme Wohngegend. Ein idealer Zufluchtsort, dachte Julia.
    Das Haus war in vier Wohnungen auf zwei Ebenen aufgeteilt. An der verglasten Eingangstür war eine Gegensprechanlage. Julia drückte auf die Klingel und stellte sich vor, wie miserabel sich Gordon Jones jedes Mal fühlen musste, wenn er hier stand. Durch die Scheibe konnte sie das gesichtslose Treppenhaus sehen, mit den steilen Stufen, die zu den Wohnungen im Obergeschoss führten.
    Eine Minute verging, ohne dass jemand antwortete. Julia drückte wieder auf den Knopf, und diesmal ging am Ende des Hausflurs

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