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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sich im Ton vergriffen, denn Craig schien nicht recht mit der Sprache herausrücken zu wollen.
    »Julia Trent hat mir von dem zweiten Schützen erzählt«, sagte er schließlich. »Ich weiß nicht, warum ihre Aussage nicht ernster genommen wurde.«
    »Weil am Tatort keinerlei Indizien dafür gefunden wurden und weil niemand sonst diesen Mann gesehen hat.«
    »Aber der Report unterstellt im Grunde, dass sie nicht ganz richtig im Kopf ist. Und das glaube ich nicht.«
    »Sie haben sie nicht gerade sanft angefasst, das gebe ich zu.«
    »Sie akzeptieren also, dass sie die Wahrheit sagt?«
    Sullivan zuckte nur mit den Achseln und hob sein Glas an die Lippen, um seine wachsende Erregung zu kaschieren.
    »Wir haben noch andere Beweise für seine Existenz«, sagte Craig. »Gestern Abend hat er einen Brandanschlag auf Julias Pension verübt, und mich hat er mit dem Auto in den Graben gedrängt.«
    Als Sullivan nichts erwiderte, ließ Craig sich seine Frustration anmerken. »Herrgott, ich sauge mir das doch nicht aus den Fingern! Ich glaube, dass derselbe Mann Peggy Forester ermordet haben könnte.«
    »Peggy Forester?«, wiederholte Sullivan nachdenklich. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Craig zögerte. »Nun ja … das Feuer in ihrem Haus.«
    »Haben Sie Hinweise darauf, dass es vorsätzlich gelegt wurde?«
    Die förmliche Ausdrucksweise verunsicherte Craig sichtlich. Er lehnte sich zurück und mühte sich, seine Gefühle im Zaum zu halten. »Ich habe Ihnen gerade erzählt, was uns gestern zugestoßen ist. Das hat nichts mit Zufall oder Paranoia zu tun. Das sehen Sie doch wohl ein?«
    »Oh, ich bin durchaus offen für die Theorie über einen zweiten Täter«, entgegnete Sullivan. »Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie viele meiner Kollegen sich dem anschließen würden.«
    Craigs Erleichterung war mit Händen zu greifen. »Sie werden der Sache also nachgehen?«
    »Wieso denken Sie, dass ich noch nicht daran arbeite?«
    »Was soll das heißen?«
    Sullivan nahm einen kräftigen Schluck und seufzte behaglich. »Okay. Sie haben den Bericht gelesen. Nehmen wir mal an, es hat tatsächlich einen zweiten Täter gegeben. Sie brauchen ein starkes Motiv. Da wären fürs Erste die Caplans – der Täter muss einen tiefen Groll gegen sie gehegt haben. Und für wen haben die Caplans gearbeitet?«
    »Matheson«, platzte Craig heraus und merkte zu spät, dass es eine rhetorische Frage war.
    »Genau. Und dann war es auch noch Mathesons Schrotflinte, die gestohlen wurde, und einige von Mathesons Widersachern waren unter den Opfern. Das heißt …« Er grinste, als er in Craigs Augen sah, wie es ihm leise zu dämmern begann. »Das heißt, dass jemand versucht haben könnte, George Matheson am Zeug zu flicken. Jemand, der will, dass dem Bauprojekt ein für alle Mal der Todesstoß versetzt wird.«
    Er ließ sich noch einen Schluck Bier durch die Kehle rinnen. Craig starrte ihn an. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    »Vielleicht jemand, der noch eins draufgesetzt hat, indem er einen aktiven Polizeibeamten nötigte, vertrauliche Informationen preiszugeben, und dann ein wehrloses Opfer für seine Zwecke einspannte.«
    Endlich fand Craig seine Stimme wieder. »Das ist doch absolut lächerlich.«
    »Wirklich? Woher will ich wissen, ob Sie nicht die Pension in Brand gesteckt und dann Ihr Auto selbst in den Graben gefahren haben? Gibt es Zeugen für Ihren Unfall?«
    »Es war eine wenig befahrene Landstraße.«
    Sullivan zuckte mit den Achseln. Na bitte. Einen Moment lang sah es so aus, als würde Craig handgreiflich werden. Doch dann knirschte er nur mit den Zähnen und sagte: »Carl Forester hat meinen Vater ermordet.«
    »Schon. Und laut Ihnen und Julia hat dieser zweite Schütze Carl erschossen. «
    Craig warf die Hände in die Luft, als sei die Bemerkung zu absurd, um einen Kommentar zu verdienen.
    Sullivan fuhr fort: »Und jetzt behaupten Sie, er hätte auch Peggy Forester getötet.«
    »Ach, kommen Sie – was spielen Sie eigentlich für ein Spiel?«
    »Wissen Sie, wo sie wohnt?«
    Craig wandte den Blick ab. »Irgendwo in Falcombe.«
    »Waren Sie jemals dort?«
    »He, wenn Sie mich beschuldigen wollen, dann halten Sie sich gefälligst an die Vorschriften! Verhaftung, Rechtsmittelbelehrung, Anwalt.«
    »Oha, das hört sich aber schwer nach jemandem an, der etwas zu verbergen hat.« Sullivan lachte und bedeutete Craig mit einer Geste, sich zu beruhigen. »Das hier ist doch nur ein Schwatz unter Freunden.«
    »Blödsinn. Sie führen

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