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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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doch irgendwas im Schilde.«
    »Ich frage Sie noch einmal: Waren Sie je in Peggy Foresters Haus? Haben Sie irgendwann vor ihrem Tod mit ihr gesprochen?«
    Craig sprang auf. »Sie können doch nicht ernsthaft glauben, dass ich sie getötet habe!« Er hob die Fäuste, worauf Sullivan sich anspannte und sein Bierglas fester packte für den Fall, dass er es Craig ins Gesicht rammen müsste. In reiner Notwehr natürlich.
    Aber Craig musste eingesehen haben, wie idiotisch er sich aufführte, und vielleicht spürte er auch, dass es Sullivan schon in den Fingern juckte zurückzuschlagen. Er stieß seinen Stuhl zurück und stürmte aus dem Pub.
    Das Haus in Berkshire hatte ursprünglich ein Arbeitszimmer gehabt, das für Kendrick aber nicht groß genug war. Deshalb hatte er eines der Schlafzimmer entsprechend umfunktioniert und es mit mehreren Schreibtischen sowie dem schnellsten erhältlichen Internetanschluss ausgestattet. Jacques war ein erfahrener Programmierer und zudem für die Sicherheit zuständig; einmal pro Woche ließ er das ganze Haus auf Abhöreinrichtungen absuchen. Kendrick hatte schon oft genug von Industriespionage profitiert, um ihre Bedeutung nicht zu unterschätzen, und er war fest entschlossen, ihr nicht selbst zum Opfer zu fallen.
    Er kritzelte gerade auf einem Notizblock herum und las gleichzeitig ein Dokument auf dem Bildschirm, als der Anruf kam. Er lauschte mit verbissener Miene und sagte schließlich nur drei Worte.
    »Okay. Tu es.«
    Dann legte er den Hörer auf und starrte mit leerem Blick auf das Display. Während er über den Befehl nachsann, den er soeben erteilt hatte, verspürte er ein leises Kribbeln im Nacken. Nicht direkt Angst. Eher so etwas wie Ungewissheit. Aber das war schlimm genug. Es war eine Entscheidung, die nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte.
    Als sein Blick auf den Notizblock fiel, sah er, dass er mehrere Kringel um ein Wort gemalt hatte, das in Großbuchstaben geschrieben und mit einem Schatteneffekt versehen war. Er lächelte. Es war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass er es geschrieben hatte.
    Decipio.

52
     
    Um drei war Craig zurück in Chilton. Das Gespräch mit Sullivan lag ihm schwer im Magen. Er rechnete fast damit, dass die Polizei ihn an der alten Schule mit einem Haftbefehl in Empfang nehmen würde, und dass dem nicht so war, konnte ihn kaum trösten. Falls Sullivan, wie Craig vermutete, die Sache für sich behalten wollte – sei es zu seinem Vergnügen oder um daraus Profit zu schlagen -, dann waren die Folgerungen sogar noch schlimmer.
    Für den Schlamassel, in dem er jetzt steckte, konnte er niemanden als sich selbst verantwortlich machen. Er hätte sich denken können, dass Sullivan ihm nicht unbesehen glauben würde. Ja, er fragte sich inzwischen, ob der Kriminalbeamte nicht von Anfang an nur mit ihm gespielt hatte. Vielleicht hatte er ihm den Bericht nur gegeben, um ihn in eine Falle zu locken.
    Als Julia anrief, hatte er seine Gedanken noch immer nicht geordnet. Während er nach dem Telefon griff, beschloss er, ihr nichts von dem Treffen zu sagen. Er hatte ohnehin schon Sorge, dass sie ihm nicht vollständig vertraute. Auf keinen Fall wollte er ihre Zweifel noch weiter schüren, zumal, da die Ereignisse der letzten Nacht sie einander nähergebracht zu haben schienen.
    Julia klang mindestens so müde und niedergeschlagen, wie er sich fühlte. »Wir haben einen großen Fehler gemacht. Wir hätten zur Polizei gehen und ihr alles sagen müssen.«
    »Warum?«
    »Wir haben vergessen, dass George Matheson von unserem Besuch bei Peggy Forester weiß. Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen -«
    »Du hast mit Matheson gesprochen?« Es klang heftiger, als er beabsichtigt hatte.
    »Ja, ich bin ihm zufällig in Chilton begegnet.« Julia schien verwirrt über seinen Ton.
    »Und hast du ihn gefragt, wo sein Freund Vilner gestern Abend war?«
    »Nein, daran habe ich nicht gedacht. Ehrlich gesagt, er wirkte ziemlich betroffen. Nun reiß mir doch nicht gleich den Kopf ab, Craig. Ich erzähle dir doch nur, was passiert ist.«
    »Entschuldigung. Wie kommt es, dass du schon wieder dort warst?«
    Sie begann ihm von dem Eintrag im Tagebuch ihres Vaters zu erzählen, in dem von Carl Forester die Rede war. Dann sprach sie von ihrer Entscheidung, nach Chilton zu fahren, um mit Alice Jones zu sprechen. Craigs Gedanken schweiften ab, und er wurde erst wieder hellhörig, als sie sagte: »George hat angeboten, das Haus zu kaufen.«
    »Was? Der Mann hat ja Nerven!« Er

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