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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sollte dich vorwarnen – Alice Jones hat ihre Geschichte an die Presse verkauft. Der Journalist will, dass ich ihre Version bestätige, also habe ich eingewilligt, mich heute Abend mit ihm zu treffen. Ich rufe dich an, sobald ich zurück bin, wahrscheinlich so gegen acht. Wenn du meine Nachricht noch rechtzeitig hörst, ruf zurück, dann können wir darüber reden, wie viel ich preisgeben sollte.
    Nachdem er sich rasch angezogen hatte, versuchte er noch einmal, sie zu erreichen, und lief dann nach unten. Nina, die seine hektischen Schritte gehört hatte, kam aus der Küche und sah ihn fragend an.
    »Wo sind die Nummern?«, rief er.
    »Was?«
    »Die Reporter, die hier angerufen haben. Wo hast du ihre Nummern?«
    In ihrem Gesicht ging eine Veränderung vor. Ihre Stimme klang härter, als sie fragte: »Was ist passiert?«
    »Das weiß ich noch nicht.« Er schnappte sich seine Schuhe und begann sie anzuziehen.
    »Du willst doch bei diesem Wetter nicht rausgehen?«
    »Ich muss vielleicht.«
    Sie seufzte auf eine Art, die deutlich machte, dass sie sich große Mühe geben musste, nicht zu schreien, und stapfte zurück in die Küche. Craig band seine Schnürsenkel und ging im Kopf noch einmal seine Idee durch, um sie auf Schwachstellen zu überprüfen.
    Julias Vater war auf Carl und den anderen Täter gestoßen, als sie in einem Waldstück, das George Matheson gehörte, Schießübungen gemacht hatten. Er hatte sie zur Rede gestellt, worauf der Killer Julias Vater vorgeworfen hatte, er halte sich unbefugt auf Privatgelände auf.
    Craig erinnerte sich an seine eigene Reaktion, als er den Souvenirjäger im Garten seines Vaters angetroffen hatte. »Verschwinden Sie von meinem Grundstück«, hatte er gesagt. Nicht, weil er aller Voraussicht nach das Haus erben würde, sondern weil er sich durch die familiäre Verbindung irgendwie auch als Eigentümer fühlte.
    Jetzt fragte er sich: Konnte es sein, dass das Verhalten des Killers aus dem gleichen Instinkt resultierte? Dass er deswegen so arrogant aufgetreten war, weil er sich als Besitzer des Waldes fühlte?
    Weil er mit George Matheson verwandt war.
    Er dachte an den Neffen, Toby – gezwungen, Vilner einen Vertrag anzubieten, nachdem er bei ihm Spielschulden angehäuft hatte. Vor Aufregung begann sein Herz schneller zu schlagen. Die Idee hielt auch der genauesten Überprüfung stand. Aber noch stärker war das Gefühl der Angst. Denn die eine Person, auf deren Meinung er etwas gab, ging nicht an ihr Telefon. Und er hatte keine Ahnung, wo sie war.

67
     
    Kendrick legte den Hörer auf. Er sah Jacques an, der soeben von einer ergebnislosen Suchexpedition nach James Vilner zurückgekehrt war. Jacques sah sofort, dass etwas nicht stimmte.
    »Wenn mich nicht alles täuscht«, sagte Kendrick, »war das eben eine Kriegserklärung.«
    Jacques sah ihn verwirrt an. »Von Vilner?«
    Kendrick schüttelte den Kopf. »Ich vermute, dass Vilner das erste Opfer war.« Er starrte auf den Boden, während ihm alle möglichen Szenarien durch den Kopf gingen. »Nein, von Toby.«
    »Toby hat sich Vilner geschnappt?« Jacques wirkte mehr geschockt als überrascht.
    »Wir hätten es uns denken können, als die E-Mails aufhörten. Er hat sich offenbar zu einem Alleingang entschlossen.«
    »Was glaubst du, was er vorhat?«
    Kendrick zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht, aber es wird Zeit, dass wir es herausfinden.«
    »Ich bin gerade an Chelsea vorbeigefahren«, sagte Jacques matt. »Da hätte ich gleich mal in der verdammten Wohnung vorbeischauen können.«
    »Ich glaube nicht, dass er dort ist, aber schick ein paar Leute vorbei. Mit den anderen fahren wir nach Sussex und statten Onkel George einen Besuch ab.«
    Jacques grinste lüstern. »Ich hol schon mal die Kanonen und die Funkgeräte.«
    Kendrick nickte und wandte sich dann zum Fenster um. Er war in einem Hurrikan-Gebiet aufgewachsen und hatte daher dem Sturm, der draußen tobte, kaum Beachtung geschenkt, doch jetzt lauschte der dem Heulen des Windes und wurde nachdenklich.
    »Haben wir eine Kettensäge in der Garage?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gut. Nimm die auch mit.«
     
    Die Liste, die Nina ihm gab, umfasste ein halbes Dutzend Namen, von denen die meisten Craig bekannt vorkamen. Die ersten drei waren offenbar nur auf Informationen aus. Sie machten sehr vage Angaben zu der Story, die sie schreiben wollten, als ob sie mitbekommen hätten, dass etwas im Busch war, und herausfinden wollten, was er darüber wusste. Er sagte ihnen, dass er

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