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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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hatte, und er war gespannt, wer da wohl anrief. Er zog das Handy aus der Tasche und warf es auf den Fahrersitz. Im gleichen Moment schien in seinem Kopf ein kleines Feuerwerk loszugehen, ein greller Funkenregen, der sich zu den Buchstaben eines simplen kleinen Wörtchens formte.
    Handy.
     
    Sie spürte, wie er in den Wagen stieg. Hörte seine Tür zuschlagen, während im gleichen Moment ein beruhigendes elektronisches Leuchten den Kofferraum erhellte. Der Empfang war gut, der Akku fast voll. Ein Gefühl unendlicher Dankbarkeit durchströmte sie, und sie schwor, dass sie diese wunderbare Erfindung nie wieder verfluchen würde.
    Dann spürte sie, wie das Auto in den Stoßdämpfern schaukelte, und sie wusste, dass der Killer seinen Fehler bemerkt hatte.
     
    Er öffnete den Kofferraum gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sie mit dem Daumen eine Nummer eintippte. Sie versuchte sich von ihm wegzudrehen, das Handy mit ihrem Körper abzuschirmen. Er versetzte ihr einen Schlag, der sie mit brutaler Wucht am Kopf traf. Sie knallte gegen die Rückbank und verlor das Bewusstsein. Sofort schnappte er sich das Telefon und las das Display.
    Anrufen … 999
    Er brach den Anruf ab und steckte das Handy in seine Tasche. Dann fischte er ihre Handtasche aus dem Kofferraum und schlug den Deckel zu. Das war knapp. Wirklich verdammt knapp.
    Er stieg wieder ein, nahm die falsche Brille ab und zog das Polster unter seinem Hemd hervor. Nachdem er sich das Gesicht abgewischt hatte, griff er wieder nach Vilners Telefon. Ein entgangener Anruf , stand da. Er ließ sich die Nummer anzeigen und starrte den Namen auf dem Display an.
    Dann startete er den Motor. Es war noch nicht halb acht an einem der längsten, anstrengendsten Tage seines Lebens, und immer noch war eine Menge zu tun. Aber Phase eins war immerhin abgeschlossen.
    Auftrag ausgeführt.

66
     
    Vom Bahnhof fuhr Craig mit dem Taxi nach Hause. Der Fahrer unterhielt ihn mit Meldungen über Schiffe, die auf Grund gelaufen waren, und sturmbedingte Massenkarambolagen auf der Autobahn. Craig fragte sich, ob er unter diesen Umständen nicht lieber in Crawley übernachten sollte. Er könnte im Gästezimmer schlafen und am Morgen in aller Frühe aufbrechen.
    Jetzt, da er wusste, welches Schicksal Abby ereilt hatte, nahm er die Drohung gegen seine Kinder zweimal so ernst, und er fragte sich, ob es klug war, weiter von ihnen getrennt zu wohnen. Das Mindeste wäre, dass er Nina von dem Foto erzählte, doch fürchtete er sich zugleich vor ihrer Reaktion. Wie jeder vernünftig denkende Mensch würde sie wahrscheinlich darauf bestehen, dass er seine Nachforschungen über das Massaker sofort einstellte, wohingegen Craig selbst entschlossen war, das genaue Gegenteil zu tun: dem Feind Auge in Auge entgegenzutreten. Aber zunächst musste er in Erfahrung bringen, wer dieser Feind überhaupt war.
    Als sie an einer Kreuzung hielten, schaukelte das Taxi hin und her, als würde es von unsichtbaren Händen gerüttelt. Die Wischerblätter schlugen hektisch, konnten jedoch kaum etwas ausrichten gegen die Fluten, die auf die Scheibe herabprasselten. Der Fahrer schielte über das Lenkrad gebeugt nach der Ampel – kaum mehr als ein verschwommener Farbklecks in der Dunkelheit.
    »Was für ein Mistwetter«, brummte er. »An jedem anderen Abend würde ich früher Schluss machen, aber einen Samstag kann ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Kann mir kaum vorstellen, dass bei dem Wetter jemand in die Disko geht.«
    »Oh, die gehen bei jedem Wetter.« Der Fahrer schnaubte. »Und das mit so gut wie nichts am Leib.«
    Craig hatte den Schlüssel schon in der Hand, als er aus dem Taxi stieg, war aber trotzdem schon von dem kurzen Sprint zur Haustür vollkommen durchnässt. Im Hausflur zog er seine Jacke aus und hielt dann inne, als ihm die unnatürliche Stille auffiel. Eine plötzliche, lähmende Panik erfasste ihn. Er war zu spät gekommen.
    Dann hörte er Schritte auf der Treppe, und Nina kam herunter. Sie trug einen Bademantel, ihre Zehennägel sahen frisch lackiert aus, und sie hatte sich ein Handtuch um die Haare geschlungen.
    »Wo sind die Kinder?«
    »Bei meinen Eltern«, antwortete Nina. »Sie übernachten dort.«
    »Oh.« Seine Erleichterung darüber, dass sie in Sicherheit waren, mischte sich mit der Enttäuschung, sie nicht sehen zu können. Da konnte er auch gleich dem Wetter trotzen und nach Chilton zurückfahren.
    Nina trat auf ihn zu, so nahe, dass er sie hätte berühren können. Ihr Bademantel war offen und

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