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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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nicht.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Ich hab doch nur Spaß gemacht.«
    »Ich weiß.« Er beschäftigte sich damit, den Wasserkocher zu füllen. Nach einer respektvollen Pause fragte er: »Wie ist er denn so?«
    »Sehr nett, danke. Nur dass er eine Sie ist.«
    »Oh.« Jetzt war er so richtig schön platt.
    »Ich posaune es nicht überall heraus. Ist noch zu früh. Aber wir sind sehr glücklich.«
    Er nickte, dachte an all die Jahre zurück, die er sie schon kannte, und überlegte, ob es je irgendwelche Andeutungen gegeben hatte.
    Sie schien seine Gedanken erraten zu haben, denn sie sagte: »Ich hätte das selbst niemals gedacht. Ich war mindestens so überrascht wie alle anderen.«
    »Wie hat Nigel reagiert?«
    Sie schnaubte. »Er weiß nicht recht, ob er sie zu einem Duell herausfordern oder einen flotten Dreier vorschlagen soll.«
     
    Sie gingen mit ihrer Pizza zurück ins Wohnzimmer, und dort erzählte er ihr, was er von der Polizei erfahren hatte. Man hatte ihm gesagt, dass er sich auf lange und eingehende Ermittlungen einstellen müsse, hatte aber durchblicken lassen, dass die Fakten relativ eindeutig seien: Ein junger Mann war im Dorf Amok gelaufen. In den nächsten ein bis zwei Tagen würde Craig die Leiche seines Vaters offiziell identifizieren müssen. Eine gerichtliche Untersuchung der Todesursache würde anberaumt und auf unbestimmte Zeit vertagt werden, worauf man den Leichnam für die Beerdigung freigeben würde. Allen betroffenen Angehörigen sollten Opferschutzbeamte zugewiesen werden, die ihnen in den kommenden Wochen mit Informationen, Rat und Unterstützung zur Seite stehen würden.
    Abby lauschte mit ernster Miene und berichtete dann von ihren eigenen Erlebnissen. Um vierzehn Uhr hatte die Polizei die erste umfassende Pressekonferenz abgehalten, moderiert von dem Detective Chief Superintendent, der die ganze Operation leitete. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle Verletzten ins Krankenhaus gebracht worden.
    »Wie viele Opfer sind es insgesamt?«, fragte er.
    »Vierzehn Personen wurden schon am Tatort für tot erklärt. Dazu vier Verletzte, drei davon schwer.«
    Craig ließ den Atem entweichen, von dem er gar nicht gemerkt hatte, dass er ihn angehalten hatte. »Die Zahl der Toten könnte also noch steigen?«
    Sie nickte. »Ein Mädchen von der Farm liegt im Koma. Und dann ist da die Frau, die vom Baum gefallen ist.«
    »Was?«
    »Dieses interessante kleine Detail habe ich einem Mitglied des Suchteams entlockt.« Sie zwinkerte schelmisch – etwas von ihrer natürlichen Überschwänglichkeit brach sich endlich doch Bahn. Er konnte es ihr nicht verübeln. Das war die Art von Ereignis, das der Karriere einer Journalistin den entscheidenden Schub geben konnte.
    »Sie glauben, dass der Täter sie gejagt hat«, fuhr Abby fort. »Sie muss versucht haben, sich in dem Baum zu verstecken, aber er hat auf sie geschossen, und sie ist heruntergefallen.«
    »Wird sie durchkommen?«
    »Das weiß im Moment noch niemand«, antwortete Abby. »Ich hoffe es sehr, nach allem, was sie durchgemacht hat.«
    Wieder ein Seufzer von Craig. Er umfasste seinen Teebecher mit beiden Händen und hielt ihn an den Mund, obwohl er praktisch leer war. »Was weißt du über den Täter?«
    »Jung. Männlich. Möglicherweise aus der Gegend. Mehr haben wir nicht herausbekommen.«
    »Auch nicht gerüchteweise?«
    Abby schüttelte den Kopf und wurde dann plötzlich nachdenklich. »Craig, ich weiß nicht, was du davon hältst, aber ich würde deinen Vater gerne in meinem Artikel erwähnen. Er war auf jeden Fall eine bekannte Persönlichkeit im Dorfleben.«
    Craig sah sie aus dem Augenwinkel an. »War also doch kein reiner Freundschaftsbesuch, wie?« Sie setzte eine angemessen betretene Miene auf, doch ehe sie etwas erwidern konnte, sagte er: »Keine Sorge, ich mache dir keine Vorwürfe.«
    »Ich habe mich ein bisschen mit der Lokalpolitik beschäftigt, und es ist nicht zu übersehen, dass Mathesons Plan große Kontroversen ausgelöst hat. Ich dachte, ich könnte daraus eine interessante Hintergrundstory basteln. Dein Vater hat den Protest angeführt.«
    »Hat ja auch sehr viel gebracht.«
    »Aber der Antrag wurde abgelehnt. Das ist doch wohl ein Erfolg?«
    »Sie haben das erste Scharmützel gewonnen, mehr nicht. Ein Mann wie George Matheson gibt nicht so schnell auf.« Während er es sagte, beschlich ihn das ungute Gefühl, dass dies wohl nicht der richtige Zeitpunkt war, sich solche Überlegungen von der Seele zu reden.
    »Ich kann

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