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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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dann fing es an zu regnen.
    Roger und ich trennten uns, und ich schaute zum Himmel auf, der sich unglaublich schnell verdunkelte und nichts Gutes verhieß. Der Regen prasselte schon auf uns herunter, als wir noch im Kofferraum saßen. Wir sprangen auf und Roger schlug die Klappe zu. Dann rannten wir um den Wagen herum zu den Vordersitzen und hatten gerade die Türen geschlossen, als es wie aus Eimern zu schütten begann. »Wow«, sagte ich und sah hinaus in den Regen.
    »Ich weiß.« Roger streckte seinen Arm aus, um seine Hand auf mein Knie zu legen. Ich fühlte mein Herz hämmern und konnte immer noch nicht ganz glauben, dass das gerade passierte. »Ich schätze, wir sollten langsam los?«, fragte er.

    Ich sah hinaus auf den Parkplatz, der sich fast völlig geleert hatte. Der Typ am Dairy-Queen- Tresen hatte die Kapuze seines Sweatshirts über seine Basecap gezogen. »Wahrscheinlich«, seufzte ich. Ich strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Uns blieb fast keine Zeit mehr zusammen – die Fahrt ging zu Ende, als alles gerade erst anfing. Aber ich sah keine Möglichkeit, irgendwas daran zu ändern.
    Roger berührte kurz meine Wange. Dann ließ er den Motor an und wir verließen den Parkplatz.

Maybe this time with all this much to lose and all this much to gain: Pennsylvania, Maryland, the world.
    – William Faulkner
     
     
    Als wir Maryland erreichten, war der Regen noch schlimmer geworden. Noch nie hatte ich ein so plötzliches, so heftiges Gewitter erlebt – nicht im Sommer jedenfalls –, aber vielleicht war das an der Ostküste ja nichts Besonderes. Ich musste mich wohl an völlig neue Wetterbedingungen gewöhnen. Außerdem fiel mir ein, dass ich ja zum ersten Mal einen Winter erleben würde. Vielleicht sogar Schnee.
    Der Regen prasselte aufs Auto. Roger hatte die Scheibenwischer auf Hochtouren laufen und die Scheinwerfer an. Trotzdem konnte ich kaum die Straßenmarkierung vor uns erkennen.
    »Das ist ja echt übel.« Ich gab ihm seine Brille.
    »Danke«, sagte er lächelnd und setzte sie auf, ohne den Blick von der Straße zu wenden. Er blinzelte durch die Frontscheibe. »Ich hoffe ja immer noch, dass das mal wieder nachlässt, sieht aber eher nicht so aus.«
    Unterdessen hielt ich Ausschau nach den Schildern am Straßenrand, die auf Restaurants, Tankstellen und Unterkünfte hinwiesen. Ich hatte den Eindruck, dass wir bald auf eine größere Ortschaft stoßen würden. Auf dem nächsten Schild waren mindestens drei Hotels angekündigt. »Also«,
sagte ich und sah nicht zu ihm, weil meine Wangen auch so schon rot waren, »ich finde das echt heftig.«
    »Ich weiß.« Roger schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht«, schlug ich vor, wobei ich sehr schnell sprach, »sollten wir uns von der Straße scheren, ehe es noch schlimmer wird. Und uns was Bezahlbares zum Übernachten suchen.«
    Roger warf mir einen kurzen Blick zu und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Echt?«, fragte er. »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher.« Ich spürte mein eigenes Lächeln.
    »Können wir uns das überhaupt leisten?«
    »Ich denke, es müsste gehen.« Es war mit Ach und Krach möglich, gerade so machbar. Und wenn wir kein Benzin mehr hatten, gab es ja immer noch den Automobilclub. Roger sah mich an und nickte. Er setzte den Blinker und nahm die erste Ausfahrt.
     
    Nachdem die Udells eingecheckt hatten, gingen wir zu unserem Zimmer und öffneten mit der Keycard die Tür. Es gehörte bestimmt nicht zu den hübschesten Zimmern auf unserer Reise, aber das war mir völlig egal. Das Bett war riesig, und darauf lag eine authentische Nachbildung eines Amish-Quilts aus der Gegend von Lancaster County, wie uns der Herr von der Rezeption versichert hatte. Aber diesmal, und Roger ging es ganz bestimmt genauso, fühlte sich die Tatsache, dass da nur ein Bett stand, ganz anders an als zuvor.
    »Ich denke, ich werde mal schnell in die Badewanne steigen«, sagte ich und versuchte, die Spannung etwas zu zerstreuen,
die ich plötzlich im Raum spürte. »Ich komme mir vor, als wäre das letzte Mal ewig her.«
    »Okay«, meinte Roger. Er steckte die Hände in die Hosentaschen, dann nahm er sie wieder heraus und verschränkte sie irgendwie unbeholfen. Als ich sah, dass er auch nervös war, ging es mir gleich viel besser.
    Ich nahm meine Reisetasche mit ins Bad, damit ich mich nicht vor ihm umziehen musste. Das war sicher ein bisschen albern, weil Roger mich inzwischen in fast jedem erdenklichen Zustand gesehen hatte, einschließlich morgens

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