Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
die cristoferos haben ein Sprichwort: Der Arbeiter hat ein Recht auf seinen Lohn und seinen Feiertag. Elizabeth lachte vor sich hin. Jeder Arbeiter ist seinen Lohn wert.
David w ü rde sich freuen, diese Redensart seinem Datenspeicher hinzuf ü gen zu k ö nnen. Interessant war, daß hier mehrere Sprachen in Gebrauch waren, obwohl nur der eine Kontinent bewohnbar war, wenigstens soweit die Satelliten-Fotos es zeigten. Falls nicht irgendwo Menschen unter dem Schnee lebten und keine Spuren hinterließen, war das alles.
Wir m ü ssen sp ä ter einmal Sprichw ö rter austauschen. Lady Aldarans bedauerndes L ä cheln sagte Elizabeth, wie sehr sie sich w ü nschte, jetzt Zeit daf ü r zu haben. Aber ich muß mich um meine G ä ste k ü mmern. Die Zeremonie der Namensgebung wird in K ü rze beginnen. Ihr Gesicht wurde weich. So ein s ü ßes Kind. Felicia hat sehr viel Gl ü ck gehabt.
Bei uns findet die Taufe — die Namensgebung — eines Kindes sofort statt , bemerkte Elizabeth. Mir kommt es ein bißchen merkw ü rdig vor, so lange zu warten. Es ist schon vor sechs Wochen Ihr feiert dieses
    Um Euch die geboren, nicht wahr? F ü r gew ö hnlich geben wir einem Kind erst dann einen Namen, wenn wir sicher sind, daß es am Leben bleiben wird , sagte Lady Aldaran. Der Ausdruck ihrer Augen weckte in Elizabeth die Frage, ob sie selbst schon eines oder mehrere namenlose kleine Kinder begraben habe. Oder qu ä lte sie die geheime Angst, das Kind, das sie erwartete, werde nicht lange genug leben? Doch dieses hier macht einen sehr gesunden Eindruck. Ist ein Kind erst einmal sechs Wochen alt, erlebt es im allgemei
nen auch das Einsetzen des laran. Dieses hier wird gut zurechtkommen, soweit wir es beurteilen k ö nnen. Und es ist ein so liebes Kind, es schreit nie l ä nger als f ü r einen Augenblick.
    Elizabeth fand es seltsam, daß Lady Aldaran so freundlich von einem Kind sprach, das ihr Ehemann mit einer anderen gezeugt hatte. Seltsamer noch war es, daß die Lady mit ihrer fr ü heren Rivalin befreundet war. Doch nat ü rlich konnte Elizabeth nichts dazu sagen. Sie bemerkte h ö flich, sie freue sich, daß das Kind gedeihe, zog sich zur ü ck und gesellte sich zu Ysaye. Lady Aldaran ging, eine eben eingetroffene Gruppe von G ä sten zu begr ü ßen, deren ü berkleidung und Stiefel dick mit Schnee verziert waren.
    Diese NeuankN ommlinge mußten von einem anderen Zweig des Aldaran-Clans sein und von einem Ort kommen, den sie Scathfell nannten. Sie zogen ihre schneebedeckten H ü llen aus und reichten sie Dienstboten, die sie wegtrugen. Lady Aldaran begr ü ßte sie herzlich.
    Auf ein Signal hin, das Elizabeth entgangen war, hN orten die Musiker auf zu spielen, und alle Anwesenden versammelten sich um Mutter und Kind.
    Lord Aldaran wartete, bis sich alle Blicke auf ihn richteten, von den neugierigen der Terraner bis zu den anerkennenden seiner Gemahlin. Dann nahm er Felicia das warm eingeh ü llte Kind aus den Armen.
    Ich erkenne dieses Kind Thyra als das meine an , sprach er mit fester Stimme. Und ich gelobe, die Verantwortung f ü r seinen Unterhalt und seine Pflege zu tragen, bis es die Reife erreicht.
    Dann kam die eigentliche ü berraschung, jedenfalls soweit es Elizabeth betraf. Lady Aldaran nahm ihm Felicias Kind ab und dr ü ckte es an ihre eigene Brust.
    Ich erkenne dieses Kind Thyra meiner lieben Freundin Felicia als das wahre und anerkannte Kind meines Gemahls Kermiac an. Liebevoll blickte sie auf das Gesichtchen des Kindes nieder. Und so ubernehme ich die Verantwortung f ü r seine Ern ä hrung und Pflege unter seines Vaters Dach, bis es die Reife erreicht.
    Lady Aldaran ist eine Heilige , murmelte jemand in Elizabeths H ö rweite. Sie weiß doch besser als jeder andere daß ein Emmasca- Kind die Reife vielleicht erst mit dreißig Jahren oder noch sp ä ter erreicht. Dieses >Kind< k ö nnte sie ü berleben und immer noch ein Kind sein.
    Elizabeth tat ihr Bestes, nicht zu zeigen, daß sie die Bemerkung geh ö rt hatte, aber es war eine erschreckende Enth ü llung. Es erinnerte sie an etwas, das eine Freundin ihrer Mutter eine große Vogelliebhaberin, einmal gesagt hatte: Kaufe niemals einen Papagei, wenn du nicht jemanden hast, dem du ihn vermachen kannst. W ü rde Lady Aldaran dieses Kind ihren eigenen Nachkommen vermachen m ü ssen?
    Aber Lady Aldaran fuhr fort, nachdem sie das Kind wieder seiner Mutter in die Arme gelegt hatte: Zur Best ä tigung dessen schenke ich, Margali von Aldaran, Felicia dieses Zeichen

Weitere Kostenlose Bücher