An den Feuern von Hastur - 9
, stimmte jemand anders zu. Das Fest und die Namensgebung h ä tten eine Kombination von Weihnachtsfeier und Taufe sein k ö nnen.
David lachte. Darkover ist ja auch nicht fremdartig. Zumindest die Br ä uche sollten es nicht sein. Diese Leute stammen gr ö ßtenteils von Terranern ab, noch dazu von Nordeurop ä ern.
Jessicas Gesicht wurde nachdenklich. F ü hlen Sie sich da nicht fehl am Platz, Ysaye? fragte sie. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, Sie k ö nnten das nicht so anheimelnd finden wie wir ü brigen. Sollte irgendwer sich hier fremd f ü hlen, dann m ü ßten Sie es doch sein.
So merkw ü rdig das klingt, es ist nicht der Fall , erwiderte Ysaye. Ich bin auf dem nordamerikanischen Kontinent aufgewachsen, in dem New-York-Baltimore-Megaplex, und da ist es ja nicht so, als k ä me ich aus . na, Nigeria. Und schließlich bin ich ein Mensch, und die Planetenbewohner sind Menschen. Wir haben sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.
Sie dachte an ihre Kontakte von Geist zu Geist mit Lorill Hastur und Kermiac Aldaran. Ihre Gedanken waren nicht die von Aliens gewesen. Tats ä chlich hatte Lorill sich h ö flicher gezeigt als viele ihrer eigenen Bordkameraden und darauf geachtet, daß er sie nicht beunruhigte.
Aber was war mit diesem anderen, nebul ö sen Kontakt, den sie gesp ü rt hatte — dem Geist, der sich in ihrem Gehirn herumgetrieben hatte, als sie ihre synthetisierte Fl ö te gespielt und im Archiv nach Musik f ü r Elizabeth gesucht hatte? Es war, als wolle da draußen noch jemand — einer mit weniger Skrupeln als Lorill — ihre Gedanken belauschen . Ysaye war sich nicht sicher gewesen, was es war, und so hatte sie deswegen nichts gesagt oder getan. Aber wenn es hier Telepathen gab, ließ sich dann daraus folgern, daß jeder einzelne von ihnen sich an die Regeln hielt?
Selbst wenn diese Pr ä senz nichts anderes gewesen sein sollte als ihre zu rege Phantasie, hatte sie sich nicht besonders fremdartig angef ü hlt — zumindest nicht fremdartiger als einige aus ihrer eigenen Crew. Die wenigen Hinweise, die sie aufgefangen hatte, erweckten die Vorstellung von einer sehr . zur ü ckgezogen lebenden Person. Nicht direkt einer einsamen Person, sondern von jemandem, der sich von anderen distanzierte. Etwas ä hnliches empfand auch sie oft. In mancher Beziehung fand Ysaye, wie es sich gerade im Gespr ä ch mit Jessica wieder gezeigt hatte, ihre eigenen Bordkameraden fremdartiger als die Eingeborenen von Darkover.
David unterbrach ihre Gedanken. Hast du Kadarin gesehen? Er ist aus den Trockenst ä dten zur ü ckgekehrt. Ryan tauchte kurz vor der Zeremonie auf, und Jessica sagte, Kadarin sei eine Stunde vorher dagewesen.
Nein , antwortete Ysaye. Kadarins An- oder Abwesenheit war ihr herzlich gleichg ü ltig. Wieso?
David wollte gerade antworten, als es Unruhe am Eingang der Halle gab. Erst entstand ein ziemlicher L ä rm, dann senkte sich Schweigen ü ber jenes Ende des Raums, ein Schweigen, das etwas Unheilverk ü ndendes an sich hatte. Ysaye sp ü rte die pl ö tzliche Spannung und drehte sich um .
Und das taten auch alle anderen in der Halle. Die Tanzenden blieben mitten im Reigen stehen, die Musik erstarb in einem Durcheinander von T ö nen.
Ysaye verrenkte sich den Hals, um die Ursache der St ö rung zu ersp ä hen. Die Menge der Tanzenden teilte sich pl ö tzlich ger ä uschlos und schuf zwischen stummen, starrenden Zuschauern eine Gasse von der T ü r bis zu dem Podest, auf dem Lord und Lady Aldaran und Felicia immer noch saßen. Zu Ysayes ü berraschung schritt Lorill Hastur mit einem kleinen Gefolge diese Gasse entlang und ging auf Kermiac Aldaran und seine Lady zu.
Noch nie zuvor hatte Ysaye eine so ü berzeugende Illustration des Ausdrucks bet ä ubende Stille erlebt.
Das einzige Ger ä usch machten die Schritte Lorills und seiner M ä nner auf dem h ö lzernen Fußboden.
Zu beiden Seiten der Hastur-Gesellschaft standen die Menschen dichtgedr ä ngt mit verschlossenen oder feindseligen Gesichtern. Lorill tat nicht so, als bemerke er es nicht, aber Ysaye sah, daß sein eigener Ausdruck Entschlossenheit und Ernst verriet. Er kam ihr nicht wie ein junger Mann vor, der ä rger machen wollte.
Hoffentlich, dachte sie, gab es nicht trotz seiner guten Absichten ä rger.
Kermiac stand hochaufgerichtet und kalt da. Sein Gesicht war wie aus Stein gehauen. Lady Aldaran war ganz starr, und auch Felicia regte sich nicht. Und Ysaye bildete es sich nicht ein: Viele der M ä nner hatten die H ä nde
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